Posts mit dem Label PKK werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label PKK werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 27. Juli 2015

Damals hießen sie Hizbullah. Heute ISIS.

Kürzlich wurde der ISIS-Strippenzieher in Istanbul, Ebu Hanzala, im Zuge der landesweiten angeblichen ISIS-Operationen, zur Vernehmung in die Polizeiwache geladen. 

Wer ist dieser Ebu Hanzala? 

Die Antwort führt uns in die dunklen Zeiten der 1990er als im Zuge der sogenannten Kontra-Guerilla-Aktionen Ankaras gegen die PKK massenhaft Kurden in den Ostprovinzen des Landes "verschwanden" und auf Mülldeponien, in Säure zersetzten Brunnen. in Gewässern oder einbetoniert  in Kellergewölben unter Massengräbern auftauchten.  

Nur die wenigsten Leichen konnten identifiziert werden. Meistens handelte es sich um kurdische Journalisten, Rechtsanwälte, Menschenrechtler oder einfache Bürger, die zur Verbreitung von Angst und Terror ermordet wurden. 

Für die Taten waren die eigens zur Verfolgung und Terrorisierung der kurdischen Bevölkerung gegründeten Terrororganisationen Hizbullah und JITEM verantwortlich. Es handelte sich um paramilitärische Einheiten der Gendamerie und des Geheimdienstes MIT - auch als sog. "tiefer Staat" bezeichnet - die mehrheitlich aus sunnitischen (schafiitischen) Kurden bestand und speziell in Folter- und Terroraktionen geschult waren. Ankara - damals noch von den Kemalisten beherrscht - erteilte diesen Todesschwadronen einen Freischein für Folter, Mord und Terror an der kurdischen Bevölkerung. 

Foltermethode der türk. Hizbullah als "Domuz bagi" bekannt
Erst als diese paramilitärischen Einheiten sich verselbstständigten und türkische Imame, Politiker und Unternehmer zu erpressen begangen, sowie gegen die neue aufstrebende politische Kraft der AKP agitierten, setzte die neue politische Macht unter der AKP dem mörderischen Treiben in den ersten Jahren ihrer Regierungszeit ein Ende. Die kemalistischen Offiziere in Militär und Geheimdienst wurden durch AKP-Getreue ausgewechselt, die paramilitärischen Einheiten aufgelöst und ihre Anführer als "tiefer Staat" und "parallele Putsch-Strukturen" verfolgt. 

Die Verantwortlichen wurden allerdings nie zur Rechenschaft gezogen, sondern vielmehr während der U-Haft - die in der Türkei mehrere Jahre betragen kann - geläutert und AKP-konform wieder freigelassen. 

Bei einem der Freigelassenen handelt es sich um den Vater des türkischen ISIS-Drahtziehers Ebu Hamzala. Sein bürgerlicher Name lautet Halis Bayancuk. Sein Vater ist niemand anderer als der damalige Chef der paramilitärischen Geheimorganisation Hizbullah - sein Name: Hacı Bayancuk . 

"İstanbul’da gözaltına alınan Ebu Hanzala kod adlı Halis Bayancuk, ‘terör’ün yabancısı değil… Ebu Hanzala, IŞİD terör örgütüne yönelik operasyonda yakalanan Halis Bayancuk, 15 yıl önce gerçekleştirilen katliamlarla Türkiye’yi kan gölüne çeviren Hizbullah’ın liderlerinden Hacı Bayancuk’un oğlu çıktı!
Türkiye 17 Ocak 2000’de Beykoz’daki lüks villaya yapılan Hizbullah operasyonu sonrasında bir dizi vahşetle tanıştı. Operasyonda terör örgütü Hizbullah’ın Türkiye sorumlusu Hüseyin Velioğlu ölü ele geçirilmişti. Evdeki dokümanlar, katliamları ortaya çıkardı. Örgüt, o güne kadar hiç görülmemiş işkence yöntemleriyle, yüzlerce kişiyi öldürüp hücre evlerinin bodrumuna gömmüş ve üzerine beton dökmüştü. Bu infazlar kanımızı dondurmuştu. Ebu Hanzala işte Hacı Bayuncuk’un oğludur!!"
Ebu Hanzala bakın kimin oğluymuş?
http://www.yorgoderki.com/2015/07/ebu-hanzala-bakin-kimin-ogluymus/

"Diese in den 80er Jahren im Umfeld von islamischen Buchläden in Amed (Diyarbakır) entstandene sunnitische Organisation, die keine Verbindung zur gleichnamigen schiitischen Widerstandspartei im Libanon hat, bildete während der 90er Jahre einen integralen Bestandteil der türkischen Konterguerilla. Sie wurde vom türkischen Staat systematisch als Gegengewicht zur Arbeiterpartei Kurdistans PKK gefördert. [s. a. KR 154, S. 10 ff.] Mit blankem Terror gingen ihre Todesschwadronen in kurdischen Städten [...], in denen die Massenaktionen der PKK besonders weit entwickelt waren, gegen die zivilen Aktivisten der Befreiungsbewegung, aber auch gegen Anhänger gemäßigter islamischer Strömungen vor. 
Vermutlich gingen Tausende dieser Morde „unbekannter Täter“ auf das Konto der Hizbullah-Killerkommandos, die unter dem wachsamen Blick und dem Schutz des Staates agieren konnten. Ermordet wurden so unter anderem der Abgeordnete der prokurdischen Demokratiepartei DEP, Mehmet Sincar [...] sowie die islamische Feministin Konca Kuris. Auffällig bei den Aktionen der Hizbullah war, dass sie sich niemals gegen staatliche Einrichtungen gerichtet hatten und in der Regel tagsüber – oft in Anwesenheit der staatlichen Sicherheitskräfte – stattfanden. Doch zunehmend geriet die Hizbullah in der zweiten Hälfte der 90er Jahre außer Kontrolle des Staatsapparates.
Deutschland als Hinterland für türkische Hizbullah-Konterguerilla
http://www.nikolaus-brauns.de/turkische_Hizbullah_Deutschland.htm

"Grausige Leichenfunde wecken den Verdacht, dass sich Ankara im Krieg gegen die Kurden von religiösen Psychopathen helfen ließ
[...] 
Details des Massenmords haben auch die nach 15 Jahren Berichterstattung über den Kurdenkrieg abgestumpften türkischen Zeitungsleser geschockt. Denn der Zustand der Opfer entlarvt die pathologische Grausamkeit der Täter. Einigen Toten waren Arme und Beine abgeschnitten worden, anderen hatten die Mörder Nägel in den Schädel geschlagen. Fast alle Leichen waren nackt, manche der Opfer wurden einbetoniert, andere lebend begraben.
Abweichler aus den eigenen Reihen, so berichten die Ermittler, haben die Gottesterroristen erstickt und erdrosselt; "äußere Feinde", Kurdenpolitiker, Geschäftsleute und Journalisten, seien mit einem Schuss in den Nacken hingerichtet worden.
Teuflischer Pakt
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15561335.html

Samstag, 25. Juli 2015

Ankaras "ISIS-Operationen" entpuppen sich als FAKE


Vollmundig erklärte der türkische Premier, Ahmed Davutoglu, Ankara, dass die Türkei seine Grenzen durch die militärischen Operationen der letzten zwei Tage gebannt habe. Sämtliche Zielobjekte seien zu 100 % eliminiert worden. Jeder, der sich der türkischen Grenze nähere und dort operiere, werde demnächst mit härtesten Reaktionen rechnen. 

Ist dies eine Drohung gegen die ISIS oder gegen die Kurden, die ihren Angehörigen auf der syrischen Grenze zu Hilfe eilen wollen? 

Die landesweiten "Terroroperationen" lassen letzteres vermuten, denn diese entpuppen sich beim näheren Hinsehen als erbitterte Aktion gegen kurdische Aktivisten, HDP-Mitglieder und die türkische Linke, hier insbesondere gegen die Aktivisten der demokratischen Gezi-Bewegung. 

Während Mitglieder der neuen demokratischen türkischen Zivilbewegung mit brutaler Gewalt festgenommen und in Handschellen abgeführt werden (beispielhaft: Bild links), wurde der Schleuser und ISIS-Rekrutierer, Ebu Hansala, (Bild rechts) in Fatih/Istanbul in respektabler Pose zum Verhör begleitet und wieder entlassen. 

Des Weiteren erfolgten die Luftschläge der türkischen Luftwaffe fast ausschließlich auf kurdische Ziele im Irak und Syrien. 

Davutoglu ließ in seiner gestrigen Stellungnahme auch keine Zweifel daran, dass Ankara die PKK aka die Kurden als eine größere Bedrohung ansehe als die ISIS. "Denn die PKK", so erklärt Davutoglu, habe "zwei Polizisten in Urfa" getötet und "öffentliche Einrichtungen" angegriffen.   

Die Ermordung 32 kurdischer Jugendlicher in Suruc ließ er derweil unter den Tisch fallen.

"Cumhuriyet titelt: Doppelstandards bei Verhaftungswelle gegen ISIS, PKK und [linksradikale] DHKP-C" 
Fotoserie - IŞİD, PKK ve DHKP-C operasyonunda çifte standart
"Ankara ist nun bemüht, die Razzien verschwörungstheoretisch als einen Schlag gegen einen vermeintlichen »Parallelstaat« darzustellen. »Worum es tatsächlich geht, ist, dass die Regierung sich vor der Dynamik der linken Bewegung nach Suruc fürchtet. Sie will die Eskalation. Erdogan will den Bürgerkrieg«, erklärte ein linker Aktivist aus Istanbul, der anonym bleiben wollte, gegenüber junge Welt. Unmittelbar nach den Razzien kam es erneut in mehreren Stadtteilen Istanbuls zu Auseinandersetzungen zwischen der Bevölkerung und der Polizei."
Erdogan sucht Eskalation
https://www.jungewelt.de/2015/07-25/034.php

"Bununla ilgili planlamalar yaparken, PKK’nın bir çok ilde araç yakmaları dışında Adıyaman’da bir askerimizi şehit etmesi, Ceylanpınar’da iki polisimizi şehit etmesi ve bunu küstahça alçakça üstlenmesi ve arkasından da Diyarbakır’da bir polisimizi şehit etmesi. Burada PKK’nın ve IŞİD’in terör eylemleri arasında neredeyse paralellik var."
Davutoğlu son dakika TSK IŞİD operasyon açıklama
http://www.internethaber.com/davutoglu-son-dakika-tsk-isid-operasyon-aciklama-803164h.htm
"Now he has all the excuses he needs to go after the Kurds and also it makes him look very good in the eyes of the US, which will be happy that Turkey is on board in the coalition."

Opposition lawmakers from the pro-Kurdish Peoples' Democratic Party said Erdogan is intent on "obstructing" the advances made by the Syrian Kurds against Islamic State. 
"The real aim of today's operations is not the Islamic State, but the democratic opposition," they said in an e-mailed statement.
Turkey attacks ISIS in Syria, Kurds in Iraq
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4683712,00.html

"Emin Adıyaman, partilerine yönelik yapılan operasyonların erken seçime yönelik ön hazırlık operasyonları olduğunu söyledi. Adıyaman, "Bugün bir kez daha AKP'nin seçim sonrası ülke genelinde estirdiği anti demokratik ve terör estiren uygulamalarından birini daha yaşıyoruz. Hem partimizin il eş başkanı hem bileşenimiz olan DBP il eş başkanı, parti üyelerimiz ve önceki dönem belediye başkanımız gözaltına alınmış bulunmaktadır. Anlaşılan o ki AKP Hükümeti 7 Haziran seçimlerinin yenilgisini bir şekilde partimize yönelik bu tür uygulamalarla iktidar olmanın vermiş olduğu avantajlarla baskı ve şiddet yöntemine yönelmiş bulunmaktadır. Görünen o ki koalisyon görüşmeleri formaliteden ibarettir. Bu operasyonlar erken seçime yönelik bir ön hazırlık çalışmasıdır" diye ifade etti."
13 ilde operasyon: 297 kişi gözaltında, 1 kişi öldürüldü
http://www.evrensel.net/haber/256652/13-ilde-operasyon-251-kisi-gozaltinda-1-kisi-olduruldu#.VbIMaX1K7MU.facebook


Montag, 20. Oktober 2014

Die PKK - Helden im Kampf gegen ISIS

Es gibt gute Kurden und böse Kurden. Allerdings ist die Rollenverteilung anders, als die Türkei und ihre Schergen im Westen glauben lassen wollen. Die "guten" Kurden sollen die Peschmerga unter Barzani sein, während die "bösen" Kurden die PKK-Anhänger und Sympathisanten unter Karayilan und Co. sein sollen. Weshalb gerade Barzani der "Gute" sein soll ist einfach zu beantworten - er ist ein Vasale Ankaras den es nicht um den Kampf um Gleichberechtigung und ein Leben in Würde in der Türkei und Syrien geht, sondern vornehmlich um den Machterhalt des Barzani-Clans im Nordirak. Barzani arrangierte sich mit Ankara und richtete seine Waffen gegen die PKK und konkurrierende Kurden-Clans. Er ist der Vasale Ankaras, der sich weder um die Kurden Syriens oder der Türkei, noch um Yeziden und Aleviten schert. 

Die PKK-Kurden sollen die "Bösen" sein. Sie sind diejenigen, die ab den 70er Jahren gegen die Unterdrückung der Kurden durch Ankara aufbegehrten. Erst politisch, später dann militärisch als kurdische Dörfer in der Osttürkei dem Erdboden gleichgemacht wurden, Kurden entführt, gefoltert und ermordet wurden, Nachts türkische Soldaten in kurdische Häuser eindrangen Mädchen und Frauen vergewaltigten, während die Väter dabei zusehen mussten. 

Frauen und Männer kämpfen seither in der PKK für Gleichheit, Freiheit und ein würdevolles Leben. 

Die Finanzierung des Kampfes gegen die Türkei erfolgte zumeist über illegale Drogen- und Waffengeschäfte, Schutzgelderpressungen und Hehlerei. Unterstützung erhielten sie unter anderem von der Sowjetunion, da sie sich dem Kommunismus und den Werten des Sozialismus verbunden fühlten. Gegen den türkischen Staatsterror waren sie die Helden, die in den Kampf zogen. 

Der Westen schaute der blutigen Politik der Türkei gegen die Kurden zu. Die NATO-Partner ignorierten die Kurden und belieferten die Türkei weiter mit entwickelten Waffensystemen und Spionageequipments. Sie setzten die PKK auf ihre vermeintlichen "Terrorlisten" und unterstützten die Türkei bei der Unterdrückung der Kurden. Nicht die Türkei soll die Kurden, sondern die PKK soll die Türkei terrorisiert haben, sagten sie. 

Diese Lesart ist ebenso zynisch wie falsch. Der Terrorismus ist nämlich historisch betrachtet für Ankara die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln und hat traurige Tradition. Zur Dezimierung der Armenier gründete bereits Sultan Abdulhamit II. in den 1890ern die paramilitärischen Hamidiye-Regimenter. Später hießen sie unter den Jungtürken  "Teskilat-i Mahsusa" und waren für das schmutzige Mordgeschäft während des Genozids an den Armeniern 1915 zuständig. Die Teskilat-i Mahsusa wurde dann 1923 in den türkische Geheimdienst "MIT - Milli Istibaharat Teskilati" überführt, die wiederum spezielle Mordkommandos wie die türkische Hizbullah, die TIT (Türk Intikam Tugayi) und die gefürchtete JITEM gründete. 

Inzwischen verfolgt Ankara die Kurden nicht nur innerhalb der türkischen Grenzen, sondern auch in den Nachbarstaaten. Die ISIS, Al-Nusra, Al-Kaida - Mörderbanden, die jahrelang als "syrische Opposition" bezeichnet wurden, verfolgen das Ziel, die Pluralität Syriens auszulöschen und einen homogenen, sunnitisch-muslimischen Staat zu gründen. 

Die einzigen, die hiergegen erfolgreich Widerstand leisten, sind die Kurden. Genauer: Die PKK. Die PKK führt derzeit den Kampf gegen Unterdrückung und Barbarei, während der Westen erneut der Türkei die Stange hält. 

Wer ist also der Terrorist? Die PKK, die gegen die Barbarei kämpft oder die Türkei, die diese - in fortgeführter staatlicher Tradition - unterstützt?


"Yet it was YPG and PKK forces that provided the decisive support on the ground to the Iraqi Kurds, allowing KRG peshmerga to regain territory lost to Isis in Iraq. The US in great part owes the limited success of its airstrikes in north Iraq to the PKK and YPG."

Why did the US help the Kurds in Iraq but leave Isis to massacre them in Syria?http://www.theguardian.com/commentisfree/2014/oct/07/us-kurds-iraq-isis-massacre-syria-kobani?CMP=twt_gu

"In Cizre legte sich niemand folgenlos mit den Mächtigen an. Dazu gehörten die Militärs, Jitem-Leute, aber auch Mitglieder der radikal-islamischen türkischen Hizbullah. Sie herrschten über Leben und Tod in Cizre, der tristen Grenzstadt am Tigris, als draußen in den Bergen der Kampf zwischen der Armee und der PKK tobte. Zum Bürgermeister ließ sich damals ein brutaler Clanführer namens Kamil Atak ernennen, ein ehemaliger Schäfer, der seine Gefangenen mit Vorliebe an die Hizbullah-Kämpfer "verfütterte", wie es ein Lokalpolitiker in Cizre formuliert." [...]
"Wir mordeten nachts, während der Überstunden, wenn die regulären Soldaten nicht mehr anwesend waren." Und weiter: "Viele unserer Gefangenen wurden vom Gericht oder der Gendarmen angezeigt, viele aber auch von ganz normalen Mitbürgern denunziert. Eine Befragung durch die Jitem-Leute hat niemand überlebt."
Kurdenverfolgung in der Türkei: "Wir mordeten nachts, während der Überstunden"
http://www.spiegel.de/politik/ausland/kurdenverfolgung-in-der-tuerkei-wir-mordeten-nachts-waehrend-der-ueberstunden-a-626351.html

"Kurden beteiligten sich mit Raubüberfällen, Vergewaltigungen und Mordorgien. Widerstand gegen die Deportationen gab es nur vereinzelt." [...]
"Das Vorgehen sei planmäßig gewesen und von einem "Komitee für Einheit und Fortschritt" gelenkt worden. "Das war, wenn man so will, so etwas wie die NSDAP und diese so genannte Spezialorganisation, diese Sonderorganisation (Teskilati Mahsusa), das war die SS. So war das organisiert. Es gibt ein paar Quellen, wo die Deutschen staunen und sagen: Für orientalische Verhältnisse ist das eigentlich unglaublich, wie die in relativ kurzer Zeit von einem Jahr es geschafft haben, die Armenier umzubringen oder zu assimilieren", sagt Gust."
Der vergessene Völkermordhttp://www.stern.de/politik/geschichte/osmanisches-reich-der-vergessene-voelkermord-539507.html

Sonntag, 31. August 2014

Kurdistan duldet Ermordung der Yeziden - Fortsetzung von 1915?

Den Massenmorden der Yeziden durch die Terrorgruppe ISIS ging die Entwaffnung der Yeziden durch die Peschmerga vor. Die Peschmerga zogen sich zurück als die ISIS anrückte und lieferten damit die wehrlose yezidische Bevölkerung dem sicheren Tod aus. Die von wohlhabenden Yeziden aus dem Ausland, insbesondere Russland, gestarteten Hilfskonvois wurden in Erbil tagelang nicht an die hilfsbedürftigen Yeziden weitergegeben. 
Die kurdische Autonomieregierung verweigerte die Einrichtung eines Fluchtkorridors und unterdrückte Solidaritätskundgebungen, die auf das Schicksal der Yeziden hinweisen sollten. Zur Hilfe eilten allein die PKK bzw. PYG aus Syrien. In der PKK kämpfen auch Aleviten und Yeziden. In der Peschmerga dienen dagegen hauptsächlich Sunniten. 
Yeziden bekleiden, obwohl sie sich zur kurdischen Volksgruppe bekennen, keine hohen Ämter in der kurdischen Regionalregierung und Politik. Dies gilt ebenfalls für die Verwaltung, das Militär und die Justiz. 

Wer die Geschichte der Yeziden kennt, weiß, dass sie im Zuge des Genozids an den Armeniern 1915 in der Türkei von sunnitischen Kurden als "Teufelsanbeter" dämonisiert und ebenfalls verfolgt und ermordet wurden. 
Der Schluss liegt nahe, dass der kurdische Nationalismus nicht auf einer pluralen, sondern - in Anlehnung an den türkischen Nationalismus - auf einer sunnitisch-kurdischen Synthese beruht, die einen homogenen sunnitisch-kurdischen Staat anstrebt. Die Befürchtungen der Yeziden, dass die kurdische Autonomieregion die neuerworbenen Waffen des Westens gegen Yeziden und Christen verwenden könnte, ist daher mehr als berechtigt. 

Westliche Hilfe sollte daher dahingehen, die 1,4 Mio. Yeziden und 1,0 Mio. Christen wehrfähig auszubilden und eine autonome yezidische und christliche Region im Irak zu schaffen. 

"Auch in der kurdischen Autonomieregion gibt es viele Sympathien mit dem Islamischen Staat, 700 junge Kurden sollen schon auf ihre Seite übergelaufen sein. Muslimische Geistliche predigen in der Autonomieregion ungehindert gegen die jesidischen "Ungläubigen". Die Jesiden haben das Vertrauen in die kurdische Autonomieregierung verloren, das ist überall zu hören. Politische Rechte haben sie in der Autonomieregion ohnehin kaum. Im kurdischen Regionalparlament werden die600 000 irakischen Jesiden nur durch einen einzigen Abgeordneten vertreten, und dieser gilt als geschmiert. Weder in der Regierung noch in den Behörden oder in den Peschmerga-Einheiten sind den Jesiden höhere Posten übertragen."
Waffen für die Falschen?http://www.sueddeutsche.de/meinung/jesiden-und-kurden-im-irak-waffen-fuer-die-falschen-1.2106836

"Neither the UN, nor the Iraqi Kurdistan government or any other organisation is providing support. According to the reports the shortage of water is particularly critical, there is an increase in infectious diseases. Many people have wounds of various kinds. According to officials from the PKK-YBŞ, no one from the UNHCR, which is running a major aid campaign in Iraqi Kurdistan, has visited Mount Sinjar or supplied aid, despite all their efforts."
Russian Yazidi billionaire family establishes aid fund for Iraqi Kurdish Yazidi refugeeshttp://www.ekurd.net/mismas/articles/misc2014/8/kurdsworld646.htm


Mittwoch, 28. November 2012

Die PKK in Deutschland

Es gibt keine "gute" oder "böse" Gewalt. Keinen "guten" oder "bösen" Terrorismus. Allerdings besteht so etwas wie ein berechtigtes Anliegen. Junge Kurden laufen in die Arme der PKK-Terroristen, weil sie davon überzeugt sind für Freiheit und Gleichheit zu kämpfen.

Junge Türken laufen  in die Arme rechtsextremistischer türkischen Organisationen, weil sie glauben, dass Türkentum vor äußeren und inneren Feinden verteidigen zu müssen.

Die kurdische PKK ist in Deutschland verboten, die türkischen "Grauen Wölfe" [Ülkücü] sind erlaubt. Die einen Morden für die Freiheit, die anderen für ihr Volkstum. Warum die einen erlaubt und die anderen verboten sind, die einen hoffiert und die anderen isoliert werden, lässt sich nur mit einer perfiden Politik begründen. 
"Deutschland ist für die PKK ideales Rückzugs- und Rekrutierungsgebiet, denn hier lebt Europas größte kurdische Exilgemeinde, sie umfasst etwa 800.000 Menschen. [...] 'Er verkörpert den Drang des kurdischen Volkes nach Freiheit', erzählte etwa der 22-jährige Azad Bingöl vor einigen Tagen in München. Mit Freunden hatte er in der Innenstadt ein Zelt aufgebaut, zwei Tage lang fasteten sie öffentlich - aus Solidarität mit den Hungerstreikenden in der Türkei. Von Apo, wie viele Kurden den PKK-Führer nennen, schwärmte Bingöl: "Ohne Öcalan wird es keine friedliche Lösung des Kurdenkonflikts in der Türkei geben" 

Rebellen vor der Haustür
http://www.sueddeutsche.de/politik/verbotene-kurden-partei-pkk-rebellen-vor-der-haustuer-1.1528764

Donnerstag, 2. August 2012

Die Rückkehr der Aramäer

"Die aramäische Gemeinde im Landkreis Gießen ist groß, viele der Christen flohen aus der islamischen Türkei vor Verfolgung aus ihrer Heimatregion und begannen hier ein neues Leben....

Das Volk der Aramäer ist seit der Bronzezeit nachweisbar. Die aramäische Sprache, verbreitet von Palästina bis zum Perserreich, wurde bereits von den ersten Christen gesprochen. Im ersten Jahrhundert wurde das Volk von den Aposteln Thomas und Thaddäus christianisiert und bildete im Verlauf der Jahrhunderte eine Grenze zwischen Byzanz und dem Perserreich. Bereits im Mittelalter waren die aramäischen Christen in der Minderheit und damit zahlreichen Repressionen seitens der islamischen Mehrheit ausgesetzt."

Ist die Heimat der Alten auch die Zukunft der Jungen?