Sonntag, 31. August 2014

Kurdistan duldet Ermordung der Yeziden - Fortsetzung von 1915?

Den Massenmorden der Yeziden durch die Terrorgruppe ISIS ging die Entwaffnung der Yeziden durch die Peschmerga vor. Die Peschmerga zogen sich zurück als die ISIS anrückte und lieferten damit die wehrlose yezidische Bevölkerung dem sicheren Tod aus. Die von wohlhabenden Yeziden aus dem Ausland, insbesondere Russland, gestarteten Hilfskonvois wurden in Erbil tagelang nicht an die hilfsbedürftigen Yeziden weitergegeben. 
Die kurdische Autonomieregierung verweigerte die Einrichtung eines Fluchtkorridors und unterdrückte Solidaritätskundgebungen, die auf das Schicksal der Yeziden hinweisen sollten. Zur Hilfe eilten allein die PKK bzw. PYG aus Syrien. In der PKK kämpfen auch Aleviten und Yeziden. In der Peschmerga dienen dagegen hauptsächlich Sunniten. 
Yeziden bekleiden, obwohl sie sich zur kurdischen Volksgruppe bekennen, keine hohen Ämter in der kurdischen Regionalregierung und Politik. Dies gilt ebenfalls für die Verwaltung, das Militär und die Justiz. 

Wer die Geschichte der Yeziden kennt, weiß, dass sie im Zuge des Genozids an den Armeniern 1915 in der Türkei von sunnitischen Kurden als "Teufelsanbeter" dämonisiert und ebenfalls verfolgt und ermordet wurden. 
Der Schluss liegt nahe, dass der kurdische Nationalismus nicht auf einer pluralen, sondern - in Anlehnung an den türkischen Nationalismus - auf einer sunnitisch-kurdischen Synthese beruht, die einen homogenen sunnitisch-kurdischen Staat anstrebt. Die Befürchtungen der Yeziden, dass die kurdische Autonomieregion die neuerworbenen Waffen des Westens gegen Yeziden und Christen verwenden könnte, ist daher mehr als berechtigt. 

Westliche Hilfe sollte daher dahingehen, die 1,4 Mio. Yeziden und 1,0 Mio. Christen wehrfähig auszubilden und eine autonome yezidische und christliche Region im Irak zu schaffen. 

"Auch in der kurdischen Autonomieregion gibt es viele Sympathien mit dem Islamischen Staat, 700 junge Kurden sollen schon auf ihre Seite übergelaufen sein. Muslimische Geistliche predigen in der Autonomieregion ungehindert gegen die jesidischen "Ungläubigen". Die Jesiden haben das Vertrauen in die kurdische Autonomieregierung verloren, das ist überall zu hören. Politische Rechte haben sie in der Autonomieregion ohnehin kaum. Im kurdischen Regionalparlament werden die600 000 irakischen Jesiden nur durch einen einzigen Abgeordneten vertreten, und dieser gilt als geschmiert. Weder in der Regierung noch in den Behörden oder in den Peschmerga-Einheiten sind den Jesiden höhere Posten übertragen."
Waffen für die Falschen?http://www.sueddeutsche.de/meinung/jesiden-und-kurden-im-irak-waffen-fuer-die-falschen-1.2106836

"Neither the UN, nor the Iraqi Kurdistan government or any other organisation is providing support. According to the reports the shortage of water is particularly critical, there is an increase in infectious diseases. Many people have wounds of various kinds. According to officials from the PKK-YBŞ, no one from the UNHCR, which is running a major aid campaign in Iraqi Kurdistan, has visited Mount Sinjar or supplied aid, despite all their efforts."
Russian Yazidi billionaire family establishes aid fund for Iraqi Kurdish Yazidi refugeeshttp://www.ekurd.net/mismas/articles/misc2014/8/kurdsworld646.htm


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