Montag, 27. April 2015

Hamas unterstützt Erdogan gegen"Genozidlüge" - Hamas Konferenz in Berlin 25.04.2015

Die Türkei erhält prominente Unterstützung seitens der palästinensischen Terror-Organisation Hamas. "Palästina steht hinter der Türkei", ließ Ismail Haniye, der Herrscher von Gaza mitteilen. 
Den Grund für die (Genozidanerkennungs-)"Welle" gegenüber der Türkei sieht er "in der standfesten Haltung der Türkei gegenüber Palästina" begründet.

Die ISIS dürfte als nächstes ihre Solidarität gegenüber Ankara bekunden. Gefolgt von Al-Nusra, Al-Kaida und Hizbullah.

An der Gegendemo der Türken in Berlin nahmen die Teilnehmer der Hamas-Konferenz am 25.April 2015 in Berlin noch nicht teil, doch was nicht ist, kann ja noch werden. Offenbar wächst derzeit etwas zusammen, was zusammen gehört. 

Haniye: "Bize göre bu dalganın amacı Türkiye'yi içeride ve dışarıda zor duruma düşürerek, bölgede oynadığı öncü rolden koparmak ve Filistin konusundaki sabit duruşundan vazgeçirmektir" 
Ermeni iddialarına karşı Filistin'den Türkiye'ye destek geldi!
http://www.turkiyehabermerkezi.com/dunya/ermeni-iddialarina-karsi-filistin-den-turkiye-ye-destek-geldi-h18239.html

"Bei der "Konferenz der Palästinenser in Europa" wollte er für den Frieden kiffen und sich mit einem Palästinenser-Tuch annähern. Doch für Henryk M. Broders neue Freunde gibt es Israel gar nicht."
PALÄSTINA-KONFERENZ in Berlin am 25.April 2015 - Henryk M. Broder und der Hunde-Eklat
http://www.welt.de/videos/article140089150/Henryk-M-Broder-und-der-Hunde-Eklat.html

Steinmeier instrumentalisiert Holocaust gegen Armenier

"Holocaustrelativierung", warf Außenminister Steinmeier kaltblütig kalkuliert dem Deutschen Bundestag nur kurz nach der Bundestagsdebatte am 24.04 vor. Dies deshalb, weil sie den Genozid an den Armeniern als das benannt hatten, was es ist - ein Völkermord. Henryk M. Broder antwortet souverän: "Weder Juden noch Armenier werden als Konkurrenten gegeneinander antreten, nur weil der deutsche Außenminister in der Rolle des Unparteiischen glänzen möchte."

Malte Lehming kontert empört: "Steinmeiers Satz ist ungeheuerlich. Wenn er selbst zu feige ist, um die Wahrheit auszusprechen, soll er dies gefälligst nicht auf dem Rücken von sechs Millionen ermordeter Juden als besonders tugendhaft adeln."

"Ich bin Debatten leid, bei denen erwartet wird, dass ich über ein mir hingehaltenes Stöckchen springen soll, obwohl doch alle wissen, die Fragenden wie die Antwortenden, dass komplexe Erinnerungen selten auf einen Begriff zu bringen sind", sagte Steinmeier.
Im Mittelpunkt deutscher Außenpolitik müsse die "Aussöhnung zwischen den betroffenen Völkern" stehen. Die "bloße Reduktion auf die Frage der Verwendung des Wortes Völkermord" helfe nicht, "die Sprachlosigkeit zwischen Türken und Armeniern" zu beenden. Steinmeier warnte auch davor, auf diese Weise indirekt den Holocaust zu verharmlosen..."

Armenien-Debatte: Steinmeier warnt vor Verharmlosung des Holocaust  


"Weder Juden noch Armenier werden als Konkurrenten gegeneinander antreten, nur weil der deutsche Außenminister in der Rolle des Unparteiischen glänzen möchte."

Herr Steinmeier, Sie haben von nichts eine Ahnung!


"Steinmeiers Satz ist ungeheuerlich. Wenn er selbst zu feige ist, um die Wahrheit auszusprechen, soll er dies gefälligst nicht auf dem Rücken von sechs Millionen ermordeter Juden als besonders tugendhaft adeln."
Steinmeier und der Völkermord an den Armeniern
http://www.tagesspiegel.de/politik/steinmeier-und-der-voelkermord-an-den-armeniern-komplexe-erinnerungen/11688918.html

Immerhin hat es nicht lange gedauert, bis biederen Rechtskundlern auffiel, dass mit der unziemlich legalistischen Ausdehnung des Rechtgrundsatzes „keine Strafe ohne Gesetz“ auch die Leugnung eines ganz anderen Völkermordes betrieben werden kann – interessanterweise jenes menschheitsgeschichtlichen Verbrechens, wegen dem der Genozid als juristische Kategorie im Jahre 1948 von Raphael Lemkin definiert werden musste.
Die Rede ist selbstverständlich von der Shoah, an die in Israel erst letzte Woche mit dem alljährlichen Gedenktag erinnert wurde.
Holocaust-Leugnung vom Auswärtigen Amt?
http://haolam.de/artikel_20728.html


Montag, 20. April 2015

ZAD: Außenminister Steinmeier verharmlost türkischen Genozid an Armeniern



PRESSEMITTEILUNG

Köln, 20.04.2015

Außenminister Steinmeier verharmlost türkischen Genozid an Armeniern

Appell an Bundeskanzlerin Merkel den Völkermord anzuerkennen

Außenminister Steinmeier forderte in den vergangenen Tagen die Bundestagsfraktionen auf, den Genozid an den Armeniern nicht als solchen zu bezeichnen, um u.a. einen „Dialog zwischen Türken und Armeniern nicht zu gefährden“.

„Herr Steinmeier sollte endlich davon abkehren weiterhin als Advokat Ankaras aufzutreten. Diese Haltung unterstützt lediglich die aggressive türkische Politik gegenüber den christlichen Gemeinschaften in der Türkei“, sagt Dr. Nazareth Agheguian, Vorstandsvorsitzender des ZAD.

In Deutschland agieren indessen nationalistische und rechtsradikale türkische Verbände gegen die Anerkennung und Aufarbeitung des armenischen Genozids. Am 26.April findet zeitnah zum Gedenktag am 24. April in der Oberhausen-Arena eine Großveranstaltung mit 10.000 Anhängern der türkischen rechtsradikalen Grauen Wölfe („Ülkücü“) statt.

„Außenminister Steinmeier hat die politische Dimension der Genozidleugnung offenbar nicht verstanden. Seine außenpolitischen Konzessionen an Ankara fördern den türkischen Rechtsradikalismus in Deutschland“, sagt RA’in Madlen Vartian, stv. Vorsitzende des ZAD. „Seine Position ist unhaltbar und wird den Anforderungen an eine Zuwanderungsgesellschaft nicht gerecht.“

Der Vorstand des ZAD appelliert an die Bundeskanzlerin sich denjenigen Bundestagsabgeordneten anzuschließen, die den Genozid an den Armeniern am 24. April im Deutschen Bundestag anerkennen wollen.


Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V.

Pressekontakt:

Madlen Vartian

stv. Vorsitzende des ZAD

Kontakt: 0221 – 16 86 3001

Mobil: 0178 – 81 81 002

Email: vorstand@zentralrat.org

Sonntag, 19. April 2015

Gülen erkennt Genozid an den Armeniern an?


Die Information ist sensationell. Fethullah Gülen soll als junger Prediger im Jahr 1965 den armenischen Patriarchen von Istanbul, Erzbischof Schnork Kalustyan, angeschrieben und den großen Völkermord (!), der dem armenischen Volk, den Kinder des großen Propheten Jesus Christus, durch ignorante Muslime verübt wurde, verurteilt haben. In dem von Gülen unterzeichneten Schreiben heißt es wörtlich: 

"Ich komme nicht umhin, den großen Völkermord an den Armeniern zu verurteilen und zu verfluchen. Ich lese derzeit mit höchster Sensibilität, wie viele ehrenwerte und großartige Menschen ermordet und massakriert wurden und gedenke ihrer mit großem Respekt. Ich verurteile die Ermordung der Kinder unseres großen Propheten Jesus Christus, dem armenischen Volk, durch diese sogenannten Muslime."

Es stellt sich die Frage, welche Haltung Fethullah Gülen und seine Bewegung derzeit einnehmen, die des Revisionismus oder der Wahrheit. 

“…I can not continue without condemning the genocide perpetrated against Armenians in 1915. I commemorate the victims of Genocide with a deep respect," said Gülen in the letter written to Archbishop Shinork Kalusyan, the former Armenian Patriarch of Istanbul on May 6,1965.“I condemn with indignation and abhorrence the massacre of children of your great Prophet Jesus Christ by some ignorant people who think they are Muslim." 
Muslim cleric Gülen recognizes Armenian genocide: letter

"Fethullah Gülen'in 1965'te Ermeni Patriği'ne yazdığı mektup: Gülen kendi imzasını taşıyan mektupta aynen şöyle diyor: Çocukluk ve meslek hayatımda tanıdığım birçok Ermeni aile ve şahsiyet vardır. 1915 yılında Ermenilere yapılan büyük soykırımını lanetle yadetmekten geçemeyeceğim. Öldürülen katledilen insanların içerisinde ne kadar büyük insanların bulunduğunu derin bir hassasiyetle okuyor onları saygıyla anıyorum. Büyük Peygamberiniz'in Hz. İsa Aleyhisselam'ın çocuklarının Müslüman geçinen cahil insanlar tarafından katledilmesini esefle kınıyorum."
"Büyük soykırım"
http://www.yenisafak.com.tr/gundem/buyuk-soykirim-2117111

"The Gülen Movement has made donations to Robert Menendez, a U.S. Senator from the state of New Jersey known for spearheading efforts for the United States' official recognition of the so-called Armenian genocide."
Gülen linked to Armenian Genocide bill
http://www.dailysabah.com/nation/2014/04/14/gulen-linked-to-armenian-genocide-bill

Donnerstag, 16. April 2015

Wissenschaft im Einsatz: 150 deutsche Wissenschaftler fordern Anerkennung des Genozids an Armeniern

Prof. Dr. Mihran Dabag, Direktor des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung RUB

Offener Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags

Anerkennung jetzt - Keine Relativierung des Genozids an den Armeniern


Wir, die Unterzeichnenden, appellieren an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags:Vergeben Sie die historische Chance nicht, den Opfern, den Überlebenden und den Nachfahren des Völkermords an den Armeniern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Bereits 100 Jahre liegt der Beginn des Völkermords an der armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reichs zurück: Was mit der Vertreibung der armenischen Intellektuellen und Notabeln aus Konstantinopel am 24. April 1915 begann, endete im massenhaften Sterben von schätzungsweise 1,5 Millionen armenischen Männern, Frauen und Kindern in den Tälern der nordsyrischen Wüsten. Die planvolle Vernichtung der Armenier, die auch die Verfolgung und Ermordung der syro-aramäischen Christen einschloss, hatte viele Gesichter: Hunger, Krankheit, Erschöpfung, Vergewaltigungen und Plünderungen während der Todesdeportationen kennzeichneten die Jahre 1915/16 ebenso wie Folterungen und Massaker unsagbarer Grausamkeit und Gewalt.

Auch 100 Jahre nach dem Genozid scheint es, als ob der Deutsche Bundestag sich nicht dazu durchringen wird, die Vernichtung der Armenier beim Namen zu nennen. Dies wäre ein Zugeständnis an die offizielle Position der türkischen Regierung. Es wäre eine Einwilligung in die Politik der Leugnung. Es wäre zudem eine Absage an die Chance, nationalistische Weltanschauungen und Geschichtsentwürfe, die auch in der deutschen Migrationsgesellschaft keimen, zu überwinden. Es wäre nicht zuletzt eine aktive Fortsetzung der Verweigerung, es den Nachkommen der Überlebenden zu ermöglichen, eine Geschichte, Identität, Tradition und Überlieferung in Deutschland zu leben.

Das Erinnern an die Opfer des Völkermords an den Armeniern bedarf in besonderer Weise der öffentlichen Anerkennung. Diese Anerkennung muss auch die eindeutige Benennung des Geschehens einschließen.

Der 100. Gedenktag an den Völkermord an der armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reichs ist ein angemessener Anlass für den Deutschen Bundestag, sich vor den Opfern zu verneigen und bei den Nachfahren der Überlebenden um Entschuldigung zu bitten: für die unerträgliche Ignoranz, mit der man die Ereignisse geschehen ließ, von denen die deutsche Reichsregierung als Bündnispartner des Osmanischen Reichs durch ihre Diplomaten und Offiziere zu jedem Zeitpunkt vollständig unterrichtet gewesen ist. Zahlreiche nationale Parlamente, darunter das französische, schwedische und jüngst das niederländische, haben ebenso wie das Europäische Parlament in Resolutionen und Beschlussfassungen den Genozid an den Armeniern klar benannt und damit gezeigt, dass eine moralische Haltung nicht Opfer außenpolitischer Opportunitäten werden muss.

Auch dem Deutschen Bundestag stünde eine solche Haltung gut zu Gesicht. Die Benennung der jungtürkischen Politik als systematische, intentional geplante und durchgeführte, somit also genozidale Vernichtungspolitik ist der einzige Weg, der Erinnerung und Forschung, dem Gedenken und dem Weiterleben einen Raum zu bereiten.

Wo Leugnung seit 100 Jahren eine politische Strategie ist, ist Anerkennung keine rhetorische Aufgabe. Anerkennung ist der Entschluss zur unzweideutigen gesellschaftspolitischen Haltung, die Geschichte und Erinnerung der in Europa lebenden Nachkommen der Überlebenden zu schützen. Denn das „Nein“ zur Anerkennung verweigert nicht nur die Akzeptanz einer geschichtlichen Tatsache, sondern trägt aktiv zur Kontinuität einer Politik bei, die sich von der Diskriminierung und Repression von Minderheiten nicht distanziert.

Die Unterzeichnenden rufen die Abgeordneten des Deutschen Bundestags dazu auf, der Geschichtsklitterung ein Ende zu bereiten, mit der Anerkennung der Vernichtung als Genozid den Opfern ihre Würde zurückzugeben und ihre Nachfahren von der unerträglichen Bürde der Nachweisführung zu entlasten.



Unterzeichner:

Prof. Dr. Dr. Heinz Abels (Hagen)
Dr. Hülya Adak (Istanbul)
Prof. Dr. Elmar Altvater (Berlin)
Prof. Dr. Manfred Aschke, (Gießen/Potsdam)
Dr. Bilgin Ayata (Berlin)
Prof. Dr. Aleida Assmann (Konstanz)
Prof. Dr. Jan Assmann (Heidelberg/Konstanz)
Prof. Dr. Klaus J. Bade (Osnabrück)
Prof. Dr. Boris Barth (Konstanz)
Dr. Seyhan Bayraktar (Zürich)
Prof. Dr. Frank Becker (Duisburg-Essen)
Prof. Dr. Wolfgang Beilenhoff (Bochum/Peleschjans)
Dr. Tayfun Belgin (Hagen)
Dr. Nicolas Berg (Leipzig)
Dr. Alice von Bieberstein (Cambridge)
Prof. Dr. Natalie Binczek (Bochum)
Prof. Dr. Wilhelm Bleek (Bochum/Toronto)
Prof. Dr. Manuel Borutta (Bochum/Essen)
Prof. Dr. Peter Brandt (Hagen)
Prof. Dr. Christina von Braun (Berlin)
Dr. Medardus Brehl (Bochum)
Prof. Dr. Micha Brumlik (Frankfurt am Main/Berlin)
Prof. Dr. José Brunner (Tel Aviv)
PD Dr. Ralph Buchenhorst (Halle-Wittenberg)
Dr. Peter Carrier (Braunschweig)
Prof. Dr. Mihran Dabag (Bochum)
Prof. Dr. Iris Därmann (Berlin)
Prof. Dr. Dan Diner (Jerusalem/ Leipzig)
Prof. Dr. Jürgen Ebach (Bochum)
Prof. Dr. Andreas Eckert (Berlin)
Dr. Andreas Eckl (Bochum)
Prof. Dr. Wolfgang Eßbach (Freiburg)
PD Dr. Richard Faber (Berlin)
Friederike Faß (Schwerte)
Prof. Dr. Manfred Frank (Tübingen)
Prof. Dr. Norbert Frei (Jena)
Dr. Stefan Friedrich (Lüneburg)
Prof. Dr. Heidrun Friese (Chemnitz)
Prof. Dr. Hajo Funke (Berlin)
Dr. Detlef Garbe (Hamburg)
Prof. Dr. Hacik Raffi Gazer (Erlangen-Nürnberg)
Dr. Jan Gerchow (Frankfurt am Main)
Prof. Dr. Constantin Goschler (Bochum)
Prof. Dr. Ruth Großmaß (Berlin)
Dr. Kurt Gruenberg (Frankfurt am Main)
Dr. Christian Gudehus (Bochum)
Prof. Dr. Dieter Haller (Bochum)
Prof. Dr. Ludger Heidbrink (Kiel)
Prof. Dr. Drs. h.c. Armin Heinen (Aachen)
Prof. Dr. Hans-Joachim Heintze (Bochum)
Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer (Bielefeld)
Prof. Dr. Hans Günter Hockerts (München)
Prof. Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann (Berkeley)
Prof. Dr. Lucian Hölscher (Bochum)
Prof. Dr. Axel Honneth (Frankfurt am Main)
Prof. Dr. Jochen Hörisch (Mannheim)
Dr. Rolf Hosfeld (Potsdam)
Prof. Dr. Dr. h.c. Bischof a.D. Wolfgang Huber (Berlin)
Prof. Dr. Jörg Hübner (Bad Boll)
Prof. Dr. Andreas Huyssen (New York)
Dr. Stefan Ihrig (Jerusalem)
Prof. Dr. Traugott Jähnichen (Bochum)
Prof. Dr. Oliver Janz (Berlin)
Prof. Dr. Nikolas Jaspert (Heidelberg)
Dr. Günther Jikeli (Paris)
Prof. Dr. Antje Kapust (Bochum)
Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan (Villingen-Schwenningen)
Prof. Dr. Wolfgang Knöbl (Hamburg)
Prof. Dr. Waltraud Kokot (Hamburg)
Prof. Dr. Christopher Kopper (Bielefeld)
Prof. Dr. Yavuz Köse (Hamburg)
Pfarrer Friedrich Kramer (Wittenberg)
Prof. Dr. Johann Kreuzer (Oldenburg)
Prof. Dr. Gerd Krumeich (Düsseldorf/Freiburg i. Br.)
Prof. Dr. Joseph A. Kruse (Berlin)
Dr. Philipp Kuntz (Bochum)
Dr. Thorsten Latzel (Frankfurt am Main)
Prof. Dr. Stephan Laux (Trier)
Dr. Stephan Lehnstaedt (Warschau)
Prof. Dr. Fabian Lemmes (Bochum)
Prof. Dr. Jörn Leonhard (Freiburg i. Br.)
Prof. Dr. Martin Leutzsch (Paderborn)
Dr. Kerstin von Lingen (Heidelberg)
Prof. Dr. Otto Luchterhandt (Hamburg)
Prof. Dr. Christoph Marx (Duisburg-Essen)
Prof. Dr. Paul Mecheril (Oldenburg)
Prof. Dr. Norbert Mecklenburg (Köln)
Prof. Dr. Käte Meyer-Drawe (Bochum)
Prof. Dr. Andreas Nachama (Berlin)
Prof. Dr. Michael Naumann (Berlin)
Prof. Dr. Susan Neiman (Potsdam)
Prof.Dr. Christoph K. Neumann (München)
Prof. Dr. Johannes Niehoff-Panagiotidis (Berlin)
Prof. Dr. Lutz Niethammer (Jena)
Prof. Dr. Jürgen Osterhammel (Konstanz)
Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Kiel)
Dr. Kristin Platt (Bochum)
Prof. Dr. Dieter Pohl (Klagenfurt)
Prof. Dr. Andrea Polaschegg (Berlin)
PD Dr. Alexandra Przyrembel (Essen)
Dr. Christin Pschichholz (Potsdam)
Dr. Dieter Rammler (Braunschweig)
Prof. Dr. Sina Rauschenbach (Potsdam)
Prof. Dr. Sven Reichardt (Konstanz)
Prof. Dr. Stefan Reichmuth (Bochum)
Dr. Miriam Rürup (Hamburg)
Prof. Dr. Jörn Rüsen (Essen)
Dr. Reyhan Şahin (Hamburg)
Dr. Gerhard Scharbert (Berlin)
Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Potsdam)
Prof. Dr. Peter Schöttler (Berlin)
Christine Isabel Schröder M.A. (Bochum)
Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum (Berlin)
Prof. Dr. Regina Schulte (Bochum)
Prof. Dr. Michael Schwartz (Berlin)
Prof. Dr. Wolfgang Seibel (Konstanz)
Prof. Dr. Ulrich Sieg (Marburg)
Prof. Dr. Sybille Steinbacher (Wien)
Prof. Dr. Bernd Stiegler (Konstanz)
Prof. Dr. Dres. h.c. Günter Stock (Berlin)
Prof. Dr. Jürgen Straub (Bochum)
Dr. Talin Suciyan (München)
PD Dr. Sefik Tagay (Duisburg-Essen)
Prof. Dr. Shabo Talay (Berlin)
Dr. habil. Hans Ulrich Treichel (Leipzig)
Prof. Dr. Stefan Troebst (Leipzig)
Prof. Dr. Bernhard Waldenfels (Bochum/München)
Prof. Dr. Bernd Weisbrod (Göttingen)
Prof. Dr. Dorothea Weltecke (Konstanz)
Prof. Dr. Kristin Westphal (Koblenz)
Lasse Wichert M.A. (Bochum)
Prof. Dr. Michael Wildt (Berlin)
Prof. Dr. Karin Wilhelm (Berlin)
Prof. Dr. Wolfgang Wippermann (Berlin)
Prof. Dr. Egbert Witte (Schwäbisch Gmünd)
Dr. Oliver von Wrochem (Hamburg)
Prof. Dr. Ioannis Zelepos (München)
Prof. Dr. Benjamin Ziemann (Sheffield)
Jun.-Prof. Dr. Martin Zillinger (Köln)
Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (Hamburg)
Prof. Dr. Raimar Zons (Konstanz)
Prof. Dr. Moshe Zuckermann (Tel Aviv)
Prof. Dr. Meik Zülsdorf-Kersting (Osnabrück)


Montag, 13. April 2015

Pressekonferenz des ZAD in Berlin, 14.04., 11 Uhr



PRESSEKONFERENZ anlässlich des 100. Gedenktages an den Völkermord an den Armeniern Zeit: 14.04.2015 – 11.00 Uhr 
Ort: In der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Tiergartenstraße 15, 10785 Berlin

Aus Anlass des 100. Gedenktages an den Völkermord an der armenischen, aramäischen und pontosgriechischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches informiert der Zentralrat der Armenier in Deutschland auf der Pressekonferenz über die deutschland- und europaweit geplanten Veranstaltungen und Initiativen mit denen an das unermessliche Leid erinnert und der Opfer gedacht werden soll. 
Der Zentralrat der Armenier möchte dabei sowohl die derzeitige Position der deutschen Bundesregierung, als auch die Politik der türkischen Regierung in ihren historischen und aktuellen Kontexten beleuchten. Des Weiteren möchte er eine eigene Einschätzung zur Stellung der armenischen Erinnerung in Rahmen der deutschen Erinnerungspolitik formulieren, die den Gegebenheiten der multikulturellen und multiethnischen Verfasstheit der deutschen Gesellschaft Rechnung trägt.  Am 24.04.1915 ließ die Regierung des Osmanischen Reichs armenische Notabeln, Künstler und Intellektuelle in Konstantinopel verhaften und ermorden. Dieser Tag markiert den Anfang einer geplanten Politik der Vernichtung, an deren Ende bis zu 1,5 Millionen Armenier den Tod gefunden hatten. Die Folgen dieser radikalen Gewalterfahrung prägen bis heute die armenische Gemeinschaft. Sowohl die Republik Armenien, als auch die Armenier in der internationalen Diaspora erwarten den einhundertsten Gedenktag des Völkermordes mit Sorge und Spannung.  Denn auch einhundert Jahre nach dem Völkermord setzt die Republik Türkei unbeirrt ihre Politik der Leugnung des Genozids fort – dies trotz gegenteiliger Beweise und der daraus folgenden Einschätzung der internationalen historischen Forschung und trotz der Tatsache, dass bereits 1919 die Hauptverantwortlichen des jungtürkischen Regimes von einem osmanischen Gericht verurteilt wurden. Sowohl zahlreiche nationale Parlamente, als auch das europäische Parlament haben bereits in Beschlussfassungen den Völkermord an den Armeniern anerkannt, auch um dieser fortgesetzten Leugnungspolitik ein politisches Signal entgegenzusetzen. 
Mit großem Befremden beobachtet die armenische Gemeinschaft in Deutschland die aktuellen Entwicklungen bezüglich der Beschlussfassung des Deutschen Bundestages, der sich am 24. April in einer Plenardebatte der Thematik widmen wird. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wurde die von den Abgeordneten Bergner (CDU) und Nietan (SPD) vorbereitete Resolution verwässert und die Anerkennung des Völkermordes herausgestrichen. Dieses Zugeständnis an die offizielle Position der türkischen Regierung, das letztlich eine Einwilligung in die Strategie der Leugnung bedeutet, ist des Gedenkens der Opfer unwürdig und wird der historischen Verantwortung Deutschlands, das als militärischer Bündnispartner des osmanischen Reiches während des ersten Weltkrieges eng mit der Geschichte des Völkermordes verwoben ist, in keiner Weise gerecht. 
An der Pressekonferenz wird ebenfalls der Bundesverband der Aramäer in Deutschland teilnehmen. 

Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V. 


Samstag, 11. April 2015

Podiumsdiskussion im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln am 17.04.


"Erst die Armenier, dann Ihr!"

In Deutschland werden türkische Rechtsextremisten von SPD und CDU ebenfalls seit Jahrzehnten umworben und eingebunden, während Kritiker als "Feinde der Türkei" von der deutschen Politik systematisch ignoriert und ausgegrenzt werden. 

"Die Knechtschaft wird enden, dann seid ihr dran." Dieser Satz, Teil einer Veranstaltungsankündigung, die der türkische Verein Avrasya Linz auf Facebook postete, sorgt für neue Aufregung über den Verein. Experten sehen Avrasya als Vorfeldorganisation der rechtsextremen, antisemitischen und ultranationalistischen Grauen Wölfe. Der Satz ist - ausgerechnet in Zeiten, da man des Völkermords an den Armeniern durch die Türkei vor 100 Jahren gedenkt - an Armenier gerichtet.

In der Türkei werde der Genozid an den Armeniern vor 100 Jahren von den Grauen Wölfen geradezu gefeiert", so Rammerstorfer.
Zu den Postings des Linzer Vereins und eines seiner Funktionäre meint er: "Sie fühlen sich offenbar sehr sicher." Das mag auch daran liegen, dass ein Mann weiterhin nicht daran denkt, sich von Avrasya zu distanzieren: der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Er wurde wiederholt dafür kritisiert, mit dem Verein freundschaftlich zu verkehren."

"Avrasya" an Armenier: "Dann seid ihr dran"

"Verein Avrasya hetzt und droht im Internet gegen Armenier"

Mihran Dabag und Kristin Platt: Verlust und Vermächtnis

"100 Jahre nach dem Genozid an den Armeniern (1915/16) kommen in diesem Buch Überlebende zu Wort. Sie berichten von den Deportationen, von Todesmärschen, Hunger, unvorstellbarer Gewalt und bitteren Verlusten. In ihren biographischen Rückblicken suchen sie eine Einordnung für eine Erfahrung, die keine Worte kennt. 
Die Lebensberichte wurden über einen längeren Zeitraum im Rahmen eines Oral History-Projekts aufgezeichnet und werden jetzt, nach dem Tod der Gesprächspartner, zum ersten Mal als Buch publiziert.
Sie bezeugen den Verlust von Kindheit und Familie, von Hoffnungen und Zukunft. Doch gewähren sie auch einen Einblick in die Schwierigkeiten, einen Alltag zurückzugewinnen und ein Leben als Flüchtling zu bewältigen. 
Bestimmt werden die lebensgeschichtlichen Erzählungen dieser letzten Zeitzeugen vom »Gehen und Gehen« während der Deportation, das über von Leichen gesäumte Wege führte, das Hunger war und brutalste Gewalt."

Donnerstag, 2. April 2015

Fraktionsspitzen von CDU/CSU und SPD leugnen Genozid an Armeniern

P R E S S E E R K L Ä R U N G 

Köln, 02.04.2015

Fraktionsspitzen von CDU/CSU und SPD 

leugnen Genozid an Armeniern

Volker Kauder und Thomas Oppermann von Ankara eingeschüchtert

Die Bundestagsfraktionen bereiten für den 24.April eine neue Bundestagsresolution anlässlich des 100.Jahrestages des Genozids an den Armeniern vor. Während Bündnis 90/Die Grünen und die LINKE den Genozid explizit in ihren Anträgen benennen, strichen die Fraktionsspitzen von CDU/CSU und SPD den Genozid-Begriff aus ihren ursprünglichen Antragsentwürfen und ersetzten diesen durch „Vertreibung und Massakern“. 

„Volker Kauder stellt sich in der Öffentlichkeit gerne als Anwalt verfolgter Christen dar, wähnt sich jedoch im puren Revisionismus, wenn es um die Anerkennung des Genozids an den christlichen Armeniern geht.“, sagt Dr. Nazareth Aghuegian, Vorstandsvorsitzender des ZAD. „Es ist unerträglich anzusehen wie ein Volker Kauder (CDU) und ein Thomas Oppermann (SPD) die revisionistische Politik Ankaras adaptieren.“ 

Das den Worten Volker Kauders zu den verfolgten Christen keine Taten durch die Anerkennung des Genozids folgen, wird in den christlichen Gemeinden überwiegend als Heuchelei und Rückgratslosigkeit wahrgenommen. 

Volker Kauder und Thomas Oppermann sind als Fraktionsvorsitzende für den abschließenden Inhalt der Anträge ihrer Fraktionen zuständig und veränderten die ursprünglichen Antragsentwürfe zugunsten der Leugnungspolitik Ankaras. 

Die Änderungen erfolgten auch auf Wunsch des Auswärtigen Amtes. 

„Die Bundestagsabgeordneten sind allein ihrem Gewissen unterworfen und tragen als freie Mandatsträger eine Verantwortung. Sie sollten sich nicht der Direktive eines Außenminister Steinmeiers unterwerfen, der sich hier zum Pressesprecher der AKP-Regierung aufschwingt und die Leugnung des armenischen Genozids durch den deutschen Bundestag fordert“, sagt Rechtsanwältin Madlen Vartian, stv. Vorsitzende des ZAD

Die Parlamentarier von CDU/CSU und SPD sind aufgefordert allein ihrem Gewissen zu folgen und sollten daher gegen die Anträge ihrer Fraktionen stimmen, sofern diese sich nicht eindeutig zum Völkermord an den Armeniern bekennen.

„Falsche Rücksichtnahmen stärken lediglich den seit Jahren anwachsenden türkischen Rechtsradikalismus in Deutschland“, erklärt Rechtsanwältin Madlen Vartian, stv. Vorsitzende des ZAD. 


Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V.


Pressekontakt:


Madlen Vartian

stv. Vorsitzende des ZAD


Kontakt: 0221 – 16 86 3001

Mobil: 0178 – 81 81 002

Email: vorstand@zentralrat.org