Mittwoch, 24. September 2014

Zerstörung der armenischen Gedenkkirche in Deir ez-Zor


P R E S S E E R K L Ä R U N G des ZAD vom 23.09.2014 

Am 21. September 2014 zerstörte der Islamische Staat (IS) die Armenische Genozidgedenkkirche in Deir ez-Zor. Die Stadt im Osten Syriens diente, neben Ras al-Ayn, als Endlager für die durch Todesmärsche zusammengetriebenen Armenier während des türkischen Genozids an Armeniern 1915/16. Den ermordeten Armeniern wurde daher in Deir ez-Zor von den Überlebenden des Völkermordes diese Genozidgedenkkirche gewidmet und die Gebeine einiger Opfer dort begraben.

Dr. Nazareth Agheguian, Vorsitzender des ZAD: "Die Zerstörung der armenischen Gedächtniskirche in Der ez-Zor für die Opfer des armenischen Genozids erfolgte am Unabhängigkeitstag der Republik Armenien. Ich denke nicht, dass dies ein Zufall ist. IS wird von der Türkei unterstützt. Die Türkei setzt nun systematisch ihre Vernichtungspolitik gegen das armenische Volk und ihre Erinnerungs- und Gedenkorte fort."

Bereits im März diesen Jahres unterstützte der NATO-Partner Türkei den Al-Kaida Ableger Al-Nusra Front in Syrien bei der Vertreibung und Zerstörung der armenischen Kleinstadt Kessab in Syrien. 

"Es ist im Westen hinreichend bekannt, dass die Türkei die islamistischen Terrororganisationen aktiv unterstützt. Sofern die Bundesregierung nicht innerhalb der NATO Konsequenzen gegen die Türkei einfordert, setzt sie sich den Vorwurf der Billigung dieser Verbrechen aus", sagt RA'in Madlen Vartian, Stv. Vorsitzende des ZAD.

Die Türkei ist zum Dreh- und Angelpunkt des islamistischen Terrors geworden und setzt ihre Gewaltpolitik gegen Armenier, Christen, Aleviten, Yeziden und Kurden konsequent in Syrien und Irak mittels Unterstützung dieser Terrororganisationen fort. Die Bundesregierung und die westlichen NATO-Partner müssen der derzeitigen Politik der Türkei entschieden entgegentreten.

Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V.

http://www.zentralrat.org/de/node/10979

Sonntag, 14. September 2014

USA veröffentlichen internen Bericht zu den Türkei-ISIS-Beziehungen

Jetzt ist es offiziell: Die Türkei lehnt eine Kooperation im Kampf gegen die ISIS ab. Als Gründe werden unter anderem die 49 türkischen Geiseln genannt, die sich seit dem Sturm auf das türkische Generalkonsulat in Mossul noch in Geiselhaft der ISIS befinden. 
Diese Gründe seien nur vorgeschoben, heißt es nun in einem internen Papier der USA, welches dem türkischen Journalisten Baskin Oran zugespielt und in der armenischen Zeitung AGOS veröffentlicht wurde. 

Darin heißt es u.a.: 

1. Die Regierung Barzani habe der Türkei ihre Hilfe zur Befreiung der 49 Geiseln angeboten. Diese  habe jedoch die Hilfe abgelehnt.

2. Die Türkei habe die Grenzen für sämtliche militante Islamisten bewusst geöffnet, um ihre Stellung in der Region zu stärken. Sie habe sich als sicherer Hafen für den islamischen Kampf positionieren     wollen. 

3. Erdogan habe über den türkischen Geheimdienst MIT die Islamisten bewaffnet. Sämtliche Waffen der Islamisten trügen das Label des türkischen Waffenlieferanten MKE. 

4. Die Türkei versorge verwundete ISIS-Terroristen in speziellen Krankenhäusern medizinisch und verbringe sie nach ihrer Genesung in die türkischen Trainigscamps der ISIS.

“Barzani’nin bu insanları kurtarmayı önerdiği fakat Türk tarafınca geri çevrildiği malumdur [...]
Bir defa, daha ortada rehineler olayı yokken başta IŞİD olmak üzere İslamcı militanlar yıllarca Irak-Suriye ile Türkiye arasında serbestçe mekik dokumuşlardır. Bu durum, sınırda denetimin zor oluşundan değil, Erdoğan yönetiminin, Ortadoğu’da kendisini güçlendirecek olan Müslüman Kardeşler’i engelleyen Esad’ı düşürmek amacıyla, IŞİD dahil İslamcı savaşçılara Türkiye’yi yıllardır lojistik üs olarak kullandırmasındandır (link).
“Bu politika dahilinde Erdoğan, MİT koordinasyonunda İslamcı militanları silahlandırmıştır. Nitekim, yakalanan IŞİD militanlarının silah ve bombalarının Türk resmî sanayi kuruluşu MKE damgalı olduğu görülmüştür (link). MİT’in Suriye’ye silah taşıyan TIR’ları yolda Türk güvenlik güçlerince birden fazla defa yakalanmış, ama yakalayan savcı, polis ve jandarmalar görevden alınarak casusluk suçlamasıyla mahkemeye verilmiştir (link). Hükümet bu TIR’larda insani yardım malzemesi bulunduğunu ilan etmiş olduğu halde duruşmalar halen gizli yapılmaktadır (link).
“Bu silah desteğinin yanı sıra, İslamcılar yaralanınca derhal Türkiye’ye geçmekte ve resmî yardım görmektedir (link). Bunlar dinlenince/tedavi edilince tekrar savaşmaya dönmektedir (link). “Giriş-çıkış” teriminden kasıt budur."
Erdoğan-Obama görüşmesinin gerçek metnini açıklıyorum
http://www.agos.com.tr/makale.php?seo=erdoganobama-gorusmesinin-gercek-metnini-acikliyorum&detay=957&fb_action_ids=10202921580624051&fb_action_types=og.likes


bpb: Die türkisch-deutsche Waffenbrüderschaft im Ersten Weltkrieg

"Kollateralschaden der deutsch-türkischen Waffenbrüderschaft" - So bezeichnet die Autorin den
Völkermord an den Armeniern. Aus Sicht des Deutschen Kaiserreiches waren Menschenleben tatsächlich nichts Wert. Das Volk der Dichter und Denker (um 1800 rum) war von 1900 - 1945 ein Volk der Mörder und Völkermörder. Während nach 1945 der 2.Weltkrieg unter Zwang der Alliierten-Besatzungsmächte aufgearbeitet wurde, ist der 1.Weltkrieg vollends verdrängt worden. Dabei liegen dort noch 1,5 Millionen armenische Leichen. Angesichts des 100.Jahrestages des Völkermordes an den Armeniern am 24.April 2015 ist es längst an der Zeit Verantwortung zu übernehmen, die Verbrechen als Genozid anzuerkennen und seinen Waffenbruder Türkei nicht weiter vor der politischen Verantwortung zu schützen. 
Glaubwürdige Politik bedarf nicht nur leiser Worte hinter verschlossener Türen, sondern auch einer klaren öffentlichen Haltung. 

"Reichskanzler von Bethmann Hollweg war der Fortbestand des Bündnisses so wichtig, dass er selbst eine kritische Berichterstattung in der deutschen Presse verhinderte. "Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darob Armenier zugrunde gehen oder nicht"[4], so seine Replik auf einen entsprechenden Vorschlag der deutschen Botschaft in Konstantinopel. 
Das Schicksal der Armenier war nicht der einzige, aber wohl schwerwiegendste "Kollateralschaden" der deutschen Waffenbrüderschaft mit dem Osmanischen Reich." 
Die türkisch-deutsche Waffenbrüderschaft im Ersten Weltkrieg
http://www.bpb.de/internationales/europa/tuerkei/184966/erster-weltkrieg


Am 2. Oktober 1904 ließ von Trotha verlauten: 
»Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu Ihrem Volk zurück oder lasse auf sie schießen.«
Historiker stufen den Vernichtungskrieg gegen die Herero heute mehrheitlich als Genozid ein. Die deutsche Bundesregierung lehnt eine offizielle Wertung des Krieges gegen die Herero als Völkermord ab.

Januar 1904: Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika