Freitag, 24. Oktober 2014

Ara Güler- Ausstellung im Willy-Brandt-Haus Berlin vom 16.10.2014 bis 15.01.2015

Istanbul 1954
Der Armenier Ara Güler ist der berühmteste zeitgenössische Fotograf der Türkei. Auf Initiative des SPD-Bundestagsabgeordneten Dietmar Nietan findet vom 16.10.2014 bis 15.01.2015 im Willy-Brandt-Haus in Berlin eine Ausstellung seiner Bilder über das "alte Istanbul" statt. 
Absolut sehenswert!

"Das Auge Istanbuls - Retrospektive von 1952 bis 2013" 
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr
Eintritt: frei (Ausweis erforderlich)


"Recep Tayyip Erdogan verehrt ihn, umgekehrt hat Güler keine allzu gute Meinung über den Staatspräsidenten. "Als ich mal einen Preis verliehen bekommen habe, hat Erdogan mich fotografiert. Er ist sogar vor mir auf die Knie gegangen." Über Erdogans Umgang mit Kritikern, mit Journalisten und mit den Gezi-Demonstranten ist er enttäuscht."
 Fotograf Ara Güler: Istanbul, meine Liebe
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fotograf-ara-gueler-istanbul-meine-liebe-a-997147.html


Donnerstag, 23. Oktober 2014

Prominente Unterstützung für "The CUT"


Der deutsch-türkische Rapper Eko Fresh unterstützt Fatih Akins "The Cut". Der Film handelt vom armenischen Schmied Nazareth im Jahre 1915, der dem Genozid am armenischen Volk durch die osmanische Türkei entkommt und dann über den halben Globus nach seinen Töchtern sucht. 
Chapeau!!

"Glaubt nicht diesen vielen negativen Kritiken!", appelliert der Regisseur. "Der Film hat sehr viele Widersprüche, er kann es nicht allen recht machen. Macht euch eure eigene Meinung und schaut euch den Film an! Wenn er gefällt, sagt es weiter, weiter, weiter, denn das ist ein Film, der mir sehr viel bedeutet."
Fatih Akin auf Facebook: "Macht euch eure eigene Meinung!"
http://www.abendblatt.de/kultur-live/article133391068/Fatih-Akin-auf-Facebook-Macht-euch-eure-eigene-Meinung.html

"Was jedoch nicht erst in Amerika fast völlig aus dem Blick geraten ist, das ist die Spezifik des armenischen Genozids. Sobald Nazar erfahren hat, dass seine Töchter noch am Leben sind, treibt den Film nur noch das Motiv der Suche voran. Es überlagert, was geschehen ist, lässt auch jene merkwürdig unentschlossene Ansicht des Lagers noch unschärfer werden; es gibt keine Erinnerung mehr, keinen noch so kleinen Hinweis auf das Ausmaß der Vernichtung."
Rosen und Steine

"Die zweite Hälfte des Films indes wird überaus mühsam. Auf seiner Wanderschaft erfährt Nazaret, dass seine Töchter den Völkermord an den Armeniern überlebt haben. Er sucht sie in Aleppo, auf Kuba, in Minneapolis und North-Dakota. Er sucht und sucht und läuft und läuft. Ob seine Familie durch Genozid, Krieg, Seuche oder politischen Umsturz zerrissen wurde, macht keinen Unterschied. Begegneten wir in der ersten Hälfte schlechten Türken, kommen nun schlechte Yankees dazu. Ob Westen oder Osten: Die ganze Welt ist schlecht und auf Gewalt, Vernichtung, Vergewaltigung aus."
Der stumme Nazareth von Kobane

"Man kann nicht behaupten, das Grauen dieses Genozids werde ausgespart. Akin erlaubt es sich lediglich, ihn auf eine Weise darzustellen, die den Konventionen des Genozidfilms zuwiderläuft. Im Grunde erlaubt "The Cut" einen Blick auf die Zukunft der Holocaust-Darstellung. Der Aghet ist eine Generation älter als der Judenmord, und Augenzeugen gibt es praktisch keine mehr; das ist eine Situation, in der sich die Holocaust-Erinnerung in 20 Jahren ebenfalls finden wird."
Eine große Portion Mut
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/kultur/article133241880/Eine-grosse-Portion-Mut.html



Mittwoch, 22. Oktober 2014

Für die Herbeiführung barbarischer Zustände: Deutsche Neocons

Nicht im Sinne deutscher Neocons: Protest gegen die unheilige Allianz von IS und türkischer Regierung in Rostock, 12.10.2014


Wenn deutsche Neocons jüngst, ausgerechnet angesichts der Bedrohung der Kurden von Rojava durch den sunnitisch-djihadistischen "Islamischen Staat", in aggressiver Weise ihre Kampage gegen den syrischen Präsidenten Assad wiederaufleben ließen und hierbei nicht davor zurückschreckten, der IS-freundlichen türkischen Regierung für ihre kompromisslose Haltung zu Assad Respekt zu zollen, so ist dies alles andere als ein unglücklicher publizistischer Zufall.

In einer Buchrezension von 2010 schrieb ich über die antizionistische politische Linke der BRD (wobei ich damals v. a. den linken Flügel von Rot-Grün im Auge hatte):
"Seit den 1990er Jahren standen die Propagandakolonnen dieser „Linken“, nachdem sie noch wenige Jahre zuvor den Verteidigungskrieg des Vereinigten Königreiches gegen die argentinische Junta vehement verurteilt hatten, vor allem im Kontext der Zerschlagung Jugoslawiens verläßlich bereit, wenn es um die Propagierung durchaus völkerrechtswidriger Gewaltanwendung zugunsten von Faschisten ging, etwa der Anhänger des bosnischen Islamisten Izetbegovic oder der Rassisten der albanischen UCK. Ob sie sich zu Algerien, Tschetschenien, Dagestan, Sinkiang oder Kaschmir äußern: Die Empathie, die deutsche (und andere alteuropäische) „Linke“, welche für den Expansionismus der argentinischen Staatsterroristen getrommelt hatten, Gewaltsezessionisten und anderen „Oppositionellen“ entgegenbringen, die die Souveränität bestehender Nationalstaaten attackieren – und zwar stets zugunsten der „feudalen Rechten“, als welche Oriana Fallaci den Islam identifizierte –, ist notorisch."
Erscheint es nicht als seltsam, dass in den vergangenen Jahren praktisch die Gesamtheit der Publizisten, die als deutsche Neocons bezeichnet werden können - von der Jungle World über DIE WELT bis zur Achse des Guten - fast überall auf der Welt gemeinsam auch mit grünen Israel-Feinden wie Marieluise Beck* stets zuverlässig Partei für die äußerste Barbarei bezogen haben, ob sie sich zur "Arabellion" äußerten, zu Libyen**, zu Syrien*** oder zur Ukraine****? Es ist vorauszusehen, dass das Gros dieser Leute in absehbarer Zeit ihre erklärte Solidarität mit der jüdischen Republik aufkündigen wird. (Gesetzt den Fall, Israel würde sich in einer weltpolitisch wichtigen Frage so dezidiert gegen die Nato und für Russland, China und/oder Indien positionieren, wie Ariel Scharon dies 1999 mit Blick auf den Angriff auf Jugoslawien tat, so wäre es mit ihrer Israel-"Solidarität" ohnehin vorbei, und man fände endlich auch "palästina"politisch zu Beck und Erdogan.) Denn warum sollten, in der Perspektive der deutsch-neokonservativen Sehnsucht nach dem Ausnahmezustand, ausgerechnet ein paar Millionen Juden und mit diesen einige Hunderttausende Araber das Recht auf die Verteidigung auch nur eines Minimums von Demokratie und Verfassungsstaatlichkeit haben, während gleichzeitig allen Libyern, Syrern, Kurden, Irakern, Ukrainern das Recht, mordenden Djihadisten oder Nazis Widerstand zu leisten, ostentativ abgesprochen wird?


* Zum herausragenden Beitrag MdB Marieluise Becks zur antiisraelischen Boykottkampagne siehe http://dighochschulgruppe.wordpress.com/2013/06/21/israel-solidaritat-emporung-uber-marieluise-becks-versteckten-boykott-aufruf/.

** So gab noch 16 Monate nach der bestialischen Ermordung des semi-säkularen libyschen Revolutionsführers Gaddafi durch Djihadisten im Oktober 2011 der Jungle-World-Autor Thomas von der Osten-Sacken unter dem Titel "Bye-bye, Gaddafi!" zum Besten: "Der Krieg gegen Gaddafi war ein gerechter und die Libyer haben nun die Chance erhalten, ihr Land neu zu gründen und sich von 42 Jahren Gaddafi-Diktatur zu verabschieden."

*** Im Februar 2014 (sic), nach drei Jahren eines von djihadistischen Mörderbanden ausgelösten Bürgerkrieges, initiierten führende neokonservative deutsche Publizisten die Kampagne "Freiheit für Syrien". Zu den Erstunterzeichnern gehört mit von der Osten-Sacken ein Autor, der nie einen Hehl aus seinen Sympathien für die islamistisch dominierte "Freie Syrische Armee" (FSA) machte.

**** Vgl. http://danielleonschikora.blogspot.de/2014/09/deutscher-maoismus-von-der-pol-pot-zur.html. - Zu den Verstrickungen des antirussischen (west-)ukrainischen Neofaschismus in djihadistische Terroraktivitäten siehe http://danielleonschikora.blogspot.de/2014/03/braun-grune-internationale-des.html.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Aiman Mazyek - Ein Lakai radikaler türkischer Verbände

v.l.n.r: Bekir Alboga-DITIB, Erol Pürlü-VIKZ, Ali Kizilkaya-Milli Görüs, Aiman Mazyek-ZdM




















Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, dessen Stellvertreter aus dem rechtsradikalen türkischen Verband der Grauen Wölfe (ATIB) stammt, steht im Interview des Hessischen Rundfunk Rede und....Nichtantwort. 

Die gesamte Zeit die gleiche kaputte Platte: Schuld sind die Medien, die PKK, die Deutschen, aber nicht die radikalen Verbände in seinem Dachverband und nicht die Feindbilder türkischer und arabischer Zuwanderer gegen Christen und den Westen. Auffällig ist, wie abschätzig Mazyek über Kurden spricht. Die PKK habe zu Gewalt aufgerufen und als Reaktion hätten sich Neosalafisten gewehrt. Man beachte hier die Wortwahl Mazyeks. Die PKK, also die Kurden, stellt er als Aggresoren dar, während die Salafisten verharmlost werden. 

Diese Rhetorik gleicht denen türkischer Verbände und entspricht der Sprachregelung Ankaras. Seine türkische Ehefrau dürfte ihm Erdogans Reden regelmäßig übersetzen. 
Eins sei hier gesagt: In den islamischen Ländern des Nahen Osten herrschen Ressentiments und Verschwörungstheorien gegenüber dem Westen und der Christenheit. Eine Aufklärung und Aufarbeitung, sowie kritische Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Ressentiments ist den Ländern des Nahen Ostens fremd. Selbst das NATO-Land Türkei verfolgt noch heute Christen, erklärt Armenier und Co. zu inneren Feinden, leugnet den Genozid an den Armeniern (manche rühmen sich sogar damit, Armenier, Yeziden u.a. abgeschlachtet zu haben), unterdrückt Kurden und unterstützt ISIS und Co. 
Diese Geisteshaltung gegenüber Christen, Juden und Andersgläubigen wird nicht an der deutschen Grenze abgelegt, sondern nach Deutschland hineingetragen. Der Konfliktimport rührt also nicht von den "Feinden der Türkei" - den Kurden, Armeniern und Co., wie uns Mazyek weißmachen möchte, sondern von den Unterdrückern und Radikalen, mit denen er sich in einer Reihe wähnt.  
Mazyek verwendet die Rhetorik der türkischen Verbände in Deutschland. Schürt die althergebrachten Feindbilder und zeigt nicht eine Spur von Selbstkritik.

Er vermittelt damit den Eindruck eine Marionette der türkischen Verbände zu sein. Ein deutsch-syrischer Lakai, der von der Bundesregierung hofiert wird, dürfte Ankara sehr gelegen kommen.

Hörenswert: Radio-Interview mit Mazyek (von hr-iNFO-Redakteuren Volker Siefert und Oliver Günther.)



Montag, 20. Oktober 2014

Die PKK - Helden im Kampf gegen ISIS

Es gibt gute Kurden und böse Kurden. Allerdings ist die Rollenverteilung anders, als die Türkei und ihre Schergen im Westen glauben lassen wollen. Die "guten" Kurden sollen die Peschmerga unter Barzani sein, während die "bösen" Kurden die PKK-Anhänger und Sympathisanten unter Karayilan und Co. sein sollen. Weshalb gerade Barzani der "Gute" sein soll ist einfach zu beantworten - er ist ein Vasale Ankaras den es nicht um den Kampf um Gleichberechtigung und ein Leben in Würde in der Türkei und Syrien geht, sondern vornehmlich um den Machterhalt des Barzani-Clans im Nordirak. Barzani arrangierte sich mit Ankara und richtete seine Waffen gegen die PKK und konkurrierende Kurden-Clans. Er ist der Vasale Ankaras, der sich weder um die Kurden Syriens oder der Türkei, noch um Yeziden und Aleviten schert. 

Die PKK-Kurden sollen die "Bösen" sein. Sie sind diejenigen, die ab den 70er Jahren gegen die Unterdrückung der Kurden durch Ankara aufbegehrten. Erst politisch, später dann militärisch als kurdische Dörfer in der Osttürkei dem Erdboden gleichgemacht wurden, Kurden entführt, gefoltert und ermordet wurden, Nachts türkische Soldaten in kurdische Häuser eindrangen Mädchen und Frauen vergewaltigten, während die Väter dabei zusehen mussten. 

Frauen und Männer kämpfen seither in der PKK für Gleichheit, Freiheit und ein würdevolles Leben. 

Die Finanzierung des Kampfes gegen die Türkei erfolgte zumeist über illegale Drogen- und Waffengeschäfte, Schutzgelderpressungen und Hehlerei. Unterstützung erhielten sie unter anderem von der Sowjetunion, da sie sich dem Kommunismus und den Werten des Sozialismus verbunden fühlten. Gegen den türkischen Staatsterror waren sie die Helden, die in den Kampf zogen. 

Der Westen schaute der blutigen Politik der Türkei gegen die Kurden zu. Die NATO-Partner ignorierten die Kurden und belieferten die Türkei weiter mit entwickelten Waffensystemen und Spionageequipments. Sie setzten die PKK auf ihre vermeintlichen "Terrorlisten" und unterstützten die Türkei bei der Unterdrückung der Kurden. Nicht die Türkei soll die Kurden, sondern die PKK soll die Türkei terrorisiert haben, sagten sie. 

Diese Lesart ist ebenso zynisch wie falsch. Der Terrorismus ist nämlich historisch betrachtet für Ankara die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln und hat traurige Tradition. Zur Dezimierung der Armenier gründete bereits Sultan Abdulhamit II. in den 1890ern die paramilitärischen Hamidiye-Regimenter. Später hießen sie unter den Jungtürken  "Teskilat-i Mahsusa" und waren für das schmutzige Mordgeschäft während des Genozids an den Armeniern 1915 zuständig. Die Teskilat-i Mahsusa wurde dann 1923 in den türkische Geheimdienst "MIT - Milli Istibaharat Teskilati" überführt, die wiederum spezielle Mordkommandos wie die türkische Hizbullah, die TIT (Türk Intikam Tugayi) und die gefürchtete JITEM gründete. 

Inzwischen verfolgt Ankara die Kurden nicht nur innerhalb der türkischen Grenzen, sondern auch in den Nachbarstaaten. Die ISIS, Al-Nusra, Al-Kaida - Mörderbanden, die jahrelang als "syrische Opposition" bezeichnet wurden, verfolgen das Ziel, die Pluralität Syriens auszulöschen und einen homogenen, sunnitisch-muslimischen Staat zu gründen. 

Die einzigen, die hiergegen erfolgreich Widerstand leisten, sind die Kurden. Genauer: Die PKK. Die PKK führt derzeit den Kampf gegen Unterdrückung und Barbarei, während der Westen erneut der Türkei die Stange hält. 

Wer ist also der Terrorist? Die PKK, die gegen die Barbarei kämpft oder die Türkei, die diese - in fortgeführter staatlicher Tradition - unterstützt?


"Yet it was YPG and PKK forces that provided the decisive support on the ground to the Iraqi Kurds, allowing KRG peshmerga to regain territory lost to Isis in Iraq. The US in great part owes the limited success of its airstrikes in north Iraq to the PKK and YPG."

Why did the US help the Kurds in Iraq but leave Isis to massacre them in Syria?http://www.theguardian.com/commentisfree/2014/oct/07/us-kurds-iraq-isis-massacre-syria-kobani?CMP=twt_gu

"In Cizre legte sich niemand folgenlos mit den Mächtigen an. Dazu gehörten die Militärs, Jitem-Leute, aber auch Mitglieder der radikal-islamischen türkischen Hizbullah. Sie herrschten über Leben und Tod in Cizre, der tristen Grenzstadt am Tigris, als draußen in den Bergen der Kampf zwischen der Armee und der PKK tobte. Zum Bürgermeister ließ sich damals ein brutaler Clanführer namens Kamil Atak ernennen, ein ehemaliger Schäfer, der seine Gefangenen mit Vorliebe an die Hizbullah-Kämpfer "verfütterte", wie es ein Lokalpolitiker in Cizre formuliert." [...]
"Wir mordeten nachts, während der Überstunden, wenn die regulären Soldaten nicht mehr anwesend waren." Und weiter: "Viele unserer Gefangenen wurden vom Gericht oder der Gendarmen angezeigt, viele aber auch von ganz normalen Mitbürgern denunziert. Eine Befragung durch die Jitem-Leute hat niemand überlebt."
Kurdenverfolgung in der Türkei: "Wir mordeten nachts, während der Überstunden"
http://www.spiegel.de/politik/ausland/kurdenverfolgung-in-der-tuerkei-wir-mordeten-nachts-waehrend-der-ueberstunden-a-626351.html

"Kurden beteiligten sich mit Raubüberfällen, Vergewaltigungen und Mordorgien. Widerstand gegen die Deportationen gab es nur vereinzelt." [...]
"Das Vorgehen sei planmäßig gewesen und von einem "Komitee für Einheit und Fortschritt" gelenkt worden. "Das war, wenn man so will, so etwas wie die NSDAP und diese so genannte Spezialorganisation, diese Sonderorganisation (Teskilati Mahsusa), das war die SS. So war das organisiert. Es gibt ein paar Quellen, wo die Deutschen staunen und sagen: Für orientalische Verhältnisse ist das eigentlich unglaublich, wie die in relativ kurzer Zeit von einem Jahr es geschafft haben, die Armenier umzubringen oder zu assimilieren", sagt Gust."
Der vergessene Völkermordhttp://www.stern.de/politik/geschichte/osmanisches-reich-der-vergessene-voelkermord-539507.html

Samstag, 11. Oktober 2014

Kobani muss siegen!

In Kobani zeigt die Politik der westlichen Staatengemeinschaft erneut seine mörderische Fratze. Nichts darf vergeben und nichts vergessen werden, wenn die türkischen Handlanger des ISIS ein Pogrom an der kurdischen Bevölkerung verüben. 
Schon einmal hat die westliche Welt - damals Mittelmächte genannt, angeführt vom Deutschen Reich - einen Jihad ausrufen lassen. Schon einmal hat in Folge dieses Jihads die Türkei ihre nationalistischen Projekte verfolgt und einen Genozid verübt. Damals waren es noch Kurden, die sich den türkischen Mordkommandos anschlossen - den Teskilat-i Mahsusa - um ganz Anatolien erst armenier- und später christenrein zu gestalten. 

Die Folgen einer unaufgearbeiteten Geschichte und die kritische Reflexion jener Politik fordert in jeder Generation ihre Opfer. Diesmal trifft es die Kurden. Erneut werden vom Westen bzw. westlichen Partnern finanzierte Mörderkommandos auf die wehrlose Bevölkerung gehetzt. Maalula, Sadad, Der es-Zor, Kesab, Shingal, Kobani sind nur einige Beispiele. Erneut verwendet die Türkei zur Umsetzung ihrer politischen Ziele das Instrument des Mordens. Nach derm Blutbad folgt die Leugnung, Verfälschung und die Aufforderung zu Vergessen. 

Wer heute noch die Politik der Türkei verteidigt oder diese gar unterstützt, billigt Massaker und Pogrome als Mittel der Politik. Er macht sich mitschuldig an der Ermordung der Unschuldigen und Wehrlosen. 

Denn während die Türkei an den Grenzen Hatays die ISIS-, Al-Nusra- und sonstige Terroristen ungehindert agieren lässt, versperrt sie in den kurdischen Regionen Nordsyriens den zur Verteidigung herbeieilenden Kämpfern den Zutritt nach Kobani. Der Hohn dieser abgekarterte Politik ist unerträglich. 

Es gibt einen Staat in Europa, der mehr als jeder andere, das Morden seines Bündnispartners billigt - Deutschland. Die deutsche Regierung verliert nicht ein kritisches Wort. Stattdessen lässt sie durch ihre Bediensteten im Auswärtigen Amt streuen, dass nicht die Türkei oder gar Katar oder Saudi-Arabien den ISIS groß machten, sondern der alawitische Assad. 

Zwei Staaten, die in ihrer Geschichte Völkermorde geplant und verübt haben. Der eine hat seine Schuld eingesehen, der andere weist diese zurück und mordet munter weiter. Der "Geläuterte" deckt jedoch noch immer die Schandtaten seines mordenden Büdnispartners.  

Kobani darf nicht fallen. Sie darf nicht fallen, damit im Nahen Osten nicht mehr die Mörder, sondern die Rechtschaffenden und Unschuldigen siegen. Sie darf nicht fallen, damit die Schuldigen bestraft und die Unschuldigen befreit werden. Sie muss siegen, damit das Leben über den Tod siegt.  

"Despite Turkey’s role during the duration of the Syrian conflict, the Turkish government’s behavior during the last few weeks in relation to the escalating situation in northern Syria, especially the attacks by the Islamic State on the city of Arabounar—Kobani—which was established by survivors of the Armenian Genocide, prove that Turkey has distinct plans to invade northern Syrian through the Islamic State."
ARF: Turkey, Using ISIS, Plans to Invade North Syria, Warns ARF
http://asbarez.com/127716/turkey-using-isis-plans-to-invade-north-syria-warns-arf/

"Geradezu kunstvoll und raffiniert verfolgt die Türkei damit eine vielschichtige Strategie gegenüber den Kurden im eigenen Land, im Irak und in Syrien, um eine vermeintliche separatistische Gefahr zu bannen und den eigenen Einfluss in der Region auf Jahre hinaus zu stärken. 
Diese Strategie umfasst drei Elemente. Unproblematisch ist die autonome Kurdenregion im Nordirak. Längst ist dies de facto ein türkisches Protektorat geworden, dessen Führer sich mit Ankara arrangiert haben und dazu beitragen, den Irak zugunsten der Türkei zu schwächen. 
Die Kurden in Syrien sind dagegen das größte Problem: Sie hatten ein autonomes Gebiet ausgerufen, welches an das bereits existierende Kurdengebiet im Nordirak grenzt, und sie gehören zur PKK, die in der Türkei selbst schlagkräftigste und radikalste Kurdenorganisation ist."
Erdogans teuflisches Spiel mit den Kurden

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass der IS dort nicht zu stoppen ist. In Kobani wird Politik gemacht. Das ist meine Meinung. Menschen werden geopfert, um ein politisches Ziel zu erreichen. Ich kann verstehen, dass die Türkei nicht gerne mit der syrisch-kurdischen PYD zusammenarbeitet, schließlich steht sie der kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe, die seit Jahren in der Türkei zum Teil militant aktiv ist. Aber diesen Streit sollte man jetzt beilegen und IS gemeinsam besiegen. Hier darf es nicht um Parteien gehen, hier geht es um Tausende Frauen und Kinder. Es scheint, als wird Kobani bewusst geopfert, weil dort die PKK steht. Und das sage ich nicht, weil ich Sympathien für diese Gruppe hege."
 "Kobani soll bewusst geopfert werden"


The desire to appease Turkey, along with a determination to stay outside of the Syrian conflict arena, explain the abandonment of Kobani.Its loss, if it occurs, will form a legacy of bitterness for the Kurds, which may lead to the collapse of the Turkish-PKK peace process and will almost certainly lead to a renewed Kurdish militancy. A vivid sense of betrayal will remain. 

Western fear of angering Turkey leaves besieged Kurdish town at mercy of Islamic State
http://www.jpost.com/Middle-East/Western-fear-of-angering-Turkey-leaves-besieged-Kurdishtown-at-mercy-of-Islamic-State-378395

"Sollte Kobane in die Hände des IS fallen, wäre das ein ideologischer Sieg für die Terroristen - und auch ein strategischer. Denn sein „Staatsgebiet“ schlösse sich immer weiter. Für den Westen käme das einem schandhaften Scheitern gleich." 
Warum der Westen Kobane nicht rettet