Posts mit dem Label Islam werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Islam werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Madlen Vartian: Statement zur Christenfeindschaft - Medienhetze - CDU

Mein Statement zum barbarischen Brandanschlag an der Mar-Charbal-Kirche in Bethlehem und allgemein zu den Zuständen im sunnitisch-islamisch geprägten Teil der Welt löste in den sozialen Netzwerken teilweise hysterische Reaktionen aus.
Offenbar angetrieben von türkischen Hetz-Medien und unreflektiert aufgegriffen von Teilen der deutschen Medienlandschaft tobt schon seit Tagen in den sozialen Netzwerken eine denunziatorische Kampagne die sich gegen meine Person, gegen den Christlich-Alevitischen Freundeskreis der CDU (CAF), dem ich jahrelang als Sprecherin vorstand, und der armenischen Gemeinschaft Deutschlands, der ich angehöre.
Dabei geht es längst nicht mehr um den eigentlichen Inhalt meiner Aussage. Wer sich mit der Thematik befasst, erkennt sofort, dass meine Aussage keine Generalisierung darstellt, sondern gerade im Gegenteil eine Differenzierung der islamischen Welt (Schiiten, Sunniten u.a.) vornimmt und den Täterkreis sog. „islamistischer“ Taten, den ich mit scharfen aber zutreffenden Bezeichnungen versehe, offenkundig eingrenzt. Bei diesem Täterkreis handelt es sich überwiegend um Organisationen/Richtungen wie ISIS, Al-Kaida, Al-Nusra, der Salafismus und Wahabismus, die sich allesamt – und darauf muss ich hinweisen – als Ausprägungen eines Teils des Islams, nämlich des sunnitischen Islams verstehen.
Mit meinem Statement weise ich bewusst auf eine Kontinuität von Gewalt, Verachtung und Terror gegenüber Christen hin. Ob wir nun die Genozide und Christenverfolgungen in der Türkei, das “christenfreie“ Saudi-Arabien oder die Zustände im Irak oder Syrien nehmen: Hier sind vor allem sunnitische Muslime glaubensorientierte Täter bestialischer Grausamkeiten an Christen. Ich habe hingegen noch nie lesen müssen, dass Schiiten oder Alawiten christliche Kirchen überfallen oder Pogrome an Christen verübt haben.
Der Hass auf Christen beginnt aber nicht erst mit einem Brandanschlag oder einem Mord, sondern vielmehr durch die stillschweigende Duldung und damit zugleich Billigung eines Alltagsrassismus als Ausdruck einer tiefsitzenden Verachtung für die christlichen Werte und das christliche Erbe. Die von mir angeprangerte Verachtung und Feindschaft gegen Christen ist aber überwiegend Teil einer Erziehung und Sozialisation, sogar eines selbstverstandenen historisch-kulturellen Erbes. Ihre Verbreitung ist flächendeckend, ihre Ablehnung hingegen leider nur eine individuell-singuläre Entscheidung Einzelner, die keinerlei Einfluss auf den Mainstream erzeugt.
Es gibt in dieser Frage daher keine Unterscheidung zwischen „Moderaten“ und „Extremisten“, „Gläubigen“ oder „Säkularen“. Christenfeindschaft ist ein gesamtgesellschaftliches Problem in den sunnitischen Staaten, gegen das nicht vorgegangen wird.
Diese Aussagen, die ich verkürzt und zugespitzt über meinen Facebook-Account veröffentlicht habe, gefallen naturgemäß denjenigen nicht, die ihrerseits aus political correctness das Problem des Christenhasses ausblenden und sich einer Weichspülromantik vom Zusammenleben von Christen und Muslimen – auch in Deutschland - hingeben.
Hierzu zählen offenbar auch Teile der CDU. Denn würden sie den „Werten die, die CDU ausmachen“ (Peter Tauber) tatsächlich folgen, hätten sie längst rechtsradikale türkische CDU-Mitglieder (sog. „Graue Wölfe“) aus der Partei ausgeschlossen und Aufwartungsbesuche bei Islamisten (u.a. der „Milli Görüs“) und Rechtsradikalen („Türk Kültür Ocagi Brühl“) unterlassen. Stattdessen akzeptieren sie eine DITIB-Moscheegemeinde in Berlin-Neukölln, die auf ihrem Gelände Ehrengräber für Massenmörder an christlichen Armeniern unterhält, als Ansprechpartner.
Das die CDU hingegen auf meine erkennbar polemisch-zugespitzte Äußerung als einfaches CDU-Mitglied, die auf meinem privaten Facebook-Account gepostet wurde, dergestalt reagiert und sich damit an einer Hetzkampagne beteiligt, ist für mich der eigentliche Skandal.

Eure

Madlen Vartian
Rechtsanwältin
CDU-Mitglied



Sonntag, 3. Mai 2015

Was Völkermord ist, bestimmt die Palästina-Lobby

von Erebuni


Was Völkermord ist, bestimmen wir. So lautet der Titel eines vor kurzem erschienenen Online-Artikels von Frau Evelyn Hecht-Galinski . In diesem Artikel nimmt sie den Gedenktag der Armenier am 24.  April zum Völkermord der Jungtürken vor genau 100 Jahren im Osmanischen Reich zum Anlass, um in endlosen wirren und einer unverständlichen Aneinanderreihung paranoider und verschwörungstheoretisch anmutender Ausführungen eine Anerkennung der vielen Völkermorde, die Israel angeblich seit 1948 an den Palästinensern begangen haben soll, einzufordern. (siehe: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21563)

Frau Evelyn Hecht-Galinski ist ihres Zeichens Autorin - so zumindest ihr Facebook-Status. Sie schreibt für die Neue Rheinische Zeitung, einem Online-Blog, der sich als Online-Zeitung mit deutsch-nationaler Aufmachung und antizionistischem Inhalt präsentiert und seinen Sitz in der Türkei, genauer in Datca/Mugla, hat. Der Name des Blogs trägt den Namen der einstigen Zeitung von Karl Marx, doch im Gegensatz zu ihm, haben die Autoren des Blogs mit Marxismus nicht im Entferntesten zu tun. Sie verbreiten lieber tagein tagaus anti-israelische und antisemitische Propaganda. 

In Wikipedia gibt es seit Jahren eine Löschdiskussion darüber, ob Hecht-Galinski überhaupt von Relevanz für das Online-Lexikon sei und nicht doch besser gelöscht werden sollte, da die gute Frau nur Hausfrau und die Tochter von Heinz Galinski ist. Ihrem selbstverlegten Buch „Das elfte Gebot“, in dem sie gegen Israel hetzt, verdankt sie es wohl, dass sie doch nicht aus der deutschen Wikipedia gelöscht wurde. 

Einige Auszüge aus ihrem letzten Post über den Genozid an den Armeniern zeigen, wessen Geistes Kind Evelyn Hecht-Galinski ist: 

„Was soll also die Fokussierung auf die Aghet? Um die Türkei in ihre "Schranken" zu weisen? Denn auch die Türkei hat sich ja für das Massaker an den Armeniern entschuldigt! Auch hat die Türkei, was gerne verschwiegen wird, schon lange zu diesem Völkermord alle Archive für eine unabhängige Historikerkommission uneingeschränkt zur Verfügung gestellt.“

Jedem, der sich bereits mit der Leugnungspolitik der Türkei auseinandergesetzt hat oder damit konfrontiert wurde, fällt auf, dass hier nur noch die Dolchstoßlegende fehlt. Alles weitere ist die gescheiterte Propagandalinie der Türkei.

Das verwundert nicht, wenn man sich ihre bisherigen politischen Aktivitäten anschaut. Es wird erkenntlich, dass sie blind gegenüber den Opfern ist, die nicht in ihr Täter/Opfer Profil passen wollen. Auffällig ist die Religionszugehörigkeit der von ihr titulierten Opfer in ihrem Beitrag. Sie spricht nur von muslimischen Opfern der Konflikte in Syrien und im Irak. 

„Und wann kommt das ausgiebige Gedenken für die nicht-christlichen Opfer, also z.B. die muslimischen weltweit? Was ist mit dem Irak, wo inzwischen mehr als 665.000 Menschen getötet wurden?“

Dass dort ein Exodus der christlichen Minderheiten, der seinesgleichen sucht, stattfand und stattfindet, spielt in ihrem Weltbild keine Rolle. Diese Tatsache würde auch ihre Argumentationslinie stören, ja gar zerstören. Wahrscheinlich weiß die angebliche Nahost-Expertin gar nicht, dass die beiden Länder große christliche Bevölkerungsteile besaßen, Gemeinschaften, die gerade u. a. wegen des Genozids vor 100 Jahren in Syrien und im Irak als Nachfahren der Überlebenden lebten und zurzeit gezielten Anschlägen ausgesetzt sind. 

Sie wirft Gauck vor, er würde nur der Armenier gedenken, weil diese Christen seien, und dabei die muslimischen Opfer im Irak und Syrien ignorieren. 
"So macht es schon stutzig, dass ausgerechnet Papst Franziskus die Katastrophe für die Armenier und die Geschehnisse im Osmanischen Reich als "ersten Völkermord" im 20. Jahrhundert bezeichnet und danach ein ökumenischer Gottesdienst am 23. April in Berlin mit einer Rede von "Pfarrer Gauck" stattfand! Also muss man schon die Frage stellen: Warum wird der Leiden der Christen gedacht, während die Leiden der Muslime außen vor bleiben?"

Gauck hatte bei einem Gedenkgottesdienst am 23. April 2015 im Berliner Dom an die Opfer des Genozids an den Armeniern vor hundert Jahren im Osmanischen Reich gedacht. Im Jahr 1915 wurden in der Nacht zum 24. April die armenischen Eliten in Konstantinopel, insgesamt 613 Schriftsteller, Geistliche, Musiker, Anwälte, Politiker, Journalisten, verhaftet und anschließend ermordet. Dieser Tag markiert den Beginn des Genozids an den Armeniern. Mit der Ermordung der geistigen und kulturellen Elite war der Weg frei geworden für die Ermordung von 1.5 Millionen Armeniern und 300000 Aramäern, die grausam abgeschlachtet oder in der Wüste dem Tod ausgeliefert wurden. Täter waren muslimische Kurden und Türken. 

Wer sich nun über ein Medieninteresse zum 100. Jahrestag wundert, und die Gedenkveranstaltung zum Genozid an den Armeniern zum Anlass nimmt, um diesen zu leugnen und anschließend auf fünf Seiten über muslimische Opfer zu schreiben, der disqualifiziert sich nicht nur intellektuell und argumentativ, sondern verhält sich schlichtweg pietäts- und würdelos gegenüber den Opfern. (Übrigens es fällt einem schwer überhaupt von Artikel zu sprechen, der weder Hand noch Fuß hat, geschweige denn einen Kopf, der beim Schreiben zum Einsatz gekommen sein soll.)

"Was würde übrigens passieren, wenn die Türkei die mehr als 1,5 Millionen syrischer Flüchtlinge, die sie bereits aufgenommen hat, ausweisen würde und an ihre Bündnispartner abschieben würde? Oder wenn sie es wie der "Jüdische Staat" machte - Gefängnisse für Asylsuchende schwarze Flüchtlinge bauen, diese zu internieren, um sie dann in ihre Heimatländer abzuschieben und Folter und Tod auszusetzen? Und wann kommt das ausgiebige Gedenken für die nicht-christlichen Opfer, also z.B. die muslimischen weltweit?"

Ihr Hass gegenüber Christen und Juden geht soweit, dass sie diese pauschalisiert und verteufelt und den Staat Israel, - übrigens das einzig demokratische Land in dieser Region, in dem auch Muslime aber auch Christen leben - unentwegt abfällig als  "Judenstaat" bezeichnet. Nicht einmal Theodor Herzl hatte in seinem Werk "Der Judenstaat" einen homogenen Staat im Blick gehabt, sondern wünschte sich einen Staat, der allen seinen Bürgern die gleichen Rechte zugestehen und in der die Einheimischen die einwandernden Juden mit offenen Armen empfangen würden.  


"Denken wir also an die Nakba, die Katastrophe, der systematischen Vertreibung des palästinensischen Volkes, der ethnischen Säuberung Palästinas durch den "Jüdischen Staat". Ilan Pappe, der israelische Historiker, dessen Verdienst es im Besonderen ist, dass diese Ereignisse im Jahr 2007 so exakt beschrieben wurden, hat im Zusammenhang der systematischen Auslöschung der Erinnerung den Begriff des "Memorizid" geprägt.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den wunderbaren Artikel von Anneliese Fickentscher und Andreas Neumann in der NRhZ vom Januar 2008."

Man könnte eine Menge anderer Zitate aus Galinskis Artikel nehmen, um ihre Unlogik, ihr Unwissen und ihre Verzerrungen der Tatsachen zu beleuchten. Doch vieles muss und sollte man nicht mehr kommentieren, denn sie stehen für sich und für ihre Gesinnung.

Abschließend lässt sich feststellen: Was anfänglich geschmacklos begann und im Hinblick auf den gesamten Artikel sich ziemlich verachtend gegenüber dem Gedenken der Nachfahren der Opfer erwies, stellt sich letztendlich als eine Projektion ihrer eigenen Absichten und Vorstellungen dar. Denn nur sie und ihre Anhängerschaft entscheiden mit ihrem rassistischen Weltbild darüber, was ein Genozid ist. Dabei verdrehen sie die Tatsachen auf eine Weise, wie es ihnen gerade in ihr verqueres Weltbild passt.

Sonntag, 18. Januar 2015

Mazlum Dogan: Die unantastbare Religion

In Paris stürmten zwei vermummte und schwer bewaffnete Männer die Redaktion des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" und ermordeten mit dem Schlachtruf „Allah’u akbar!“ (dt.: „Allah ist groß!“) zwölf Menschen. Es muss jedoch nicht lange nach den
Motiven für die Tat gesucht werden, denn Charlie Hebdo hat als Satiremagazin auch den Islam und seinen Propheten auf’s Korn genommen.

Soweit so schlimm, denn radikale Muslime würden diese Form der Satire am liebsten stets mit dem Tode bestrafen. So ist es dann auch in Paris gekommen. Zehn Karikaturisten und zwei Polizisten verloren ihr Leben, weil zwei fanatische Islamisten es nicht mehr hinnehmen wollten, dass Menschen Karikaturen zeichnen und Witze verfassen. Der Islam ist unantastbar.

Mit den Werten einer aufgeklärten Gesellschaft hat das freilich nichts zu tun. Der Islam überwiegt jede Presse- und Meinungsfreiheit. Nach ihrem Verständnis ist der Islam absolut – das Nonplusultra. Diese hässliche Fratze der Islamisten zeigt sich derzeit wohl am auffälligsten im Irak und in Syrien, wo der sog. „Islamische Staat“ wütet und ganze religiöse Minderheiten vernichten möchte. Oder auch in Pakistan, wo radikale Dschihadisten der Taliban vor kurzem eine Schule stürmten und Dutzende Kinder ermordet
en. Abtrünnige werden hingerichtet. Wer nicht konvertiert, wird enthauptet. Und es ist dieselbe Fratze, die sich in Paris gezeigt hat.

Als der deutsch-ägyptische Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad letztes Jahr das Buch „Der islamische Faschismus“ verfasste und veröffentlichte, wurde er sogleich mit einer Mord-„Fatwa“ belegt. Eine Fatwa ist nichts anderes als ein Urteil einer islamischen Autorität. Eine Art Parallel-Justiz. Derartige Urteile sind nicht zu unterschätzen, denn oftmals werden sie auch in die Tat umgesetzt. Dass jemand wie Abdel-Samad zur Zielscheibe radikaler Muslime wurde und auch generell in der muslimischen Welt kein gern gesehener Mensch ist, erklärt sich durch sein Wirken und Tun: Er erklärt die Zusammenhänge zwischen dem Islam (seit seiner Entstehung) und dem Islamismus. Er verleugnet nicht die Zusammenhänge, wie die großen islamischen Verbände es allzu gerne tun, sondern setzt sich für die Anwendung der Ideen der Aufklärung beim Islam ein.

Und genau das ist der Stichpunkt: Aufklärung.

Jede Form der (z.B. religionskritischen) Aufklärung wurde bisher in der islamischen Welt im Keime erstickt. So erinnert man sich noch an den türkischen Religionskritiker und Bürgerrechtler Turan Dursun, der einst ein angesehener Imam und Mufti war und später den Islam und seinen Propheten öffentlich kritisierte. Dursun wurde später von radikalen Islamisten erschossen. Ein deutlich prägenderes Ereignis war der Brandanschlag im anatolischen Sivas, wo rund 15.000 Islamisten am 14. Juli 1993 – ebenfalls mit dem Schlachtruf „Allah’u akbar!“ – Jagd auf Aleviten machten und 35 Menschen ihr Leben verloren. Einer der Gründe für diese Tat war, dass der alevitische Intellektuelle Aziz Nesin das Buch „Satanische Verse“ von Salman Rushdie ins Türkische übersetzen wollte. Radikale Muslime sind der Auffassung, dass Rushdie in seinem Buch den islamischen Propheten verunglimpfe. Kurzerhand wurden 35 Menschenleben ausgelöscht.

Auf die Aufklärung wird mit bestialischer Gewalt geantwortet. Es gibt keine Kompromisse, wenn die Religion als „unantastbar“ erklärt wird – weder in Sivas noch in Paris. Der Islam sei noch nicht „durch das Feuer der Aufklärung gegangen“, schrieb der Orientalist Navid Kermani im Jahre 2003. Zahlreiche blutige Attentate, Massenmorde und Gräueltaten später, sollte Kermani immer und immer wieder Recht behalten, denn was einige im Namen des Islams praktizieren, hat mit Humanismus und den Ideen der Aufklärung wenig gemein.


Mazlum Dogan ist Bundesvorsitzender des Bundes der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V. (BDAJ). Er studiert Jura an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.


Dienstag, 21. Oktober 2014

Aiman Mazyek - Ein Lakai radikaler türkischer Verbände

v.l.n.r: Bekir Alboga-DITIB, Erol Pürlü-VIKZ, Ali Kizilkaya-Milli Görüs, Aiman Mazyek-ZdM




















Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, dessen Stellvertreter aus dem rechtsradikalen türkischen Verband der Grauen Wölfe (ATIB) stammt, steht im Interview des Hessischen Rundfunk Rede und....Nichtantwort. 

Die gesamte Zeit die gleiche kaputte Platte: Schuld sind die Medien, die PKK, die Deutschen, aber nicht die radikalen Verbände in seinem Dachverband und nicht die Feindbilder türkischer und arabischer Zuwanderer gegen Christen und den Westen. Auffällig ist, wie abschätzig Mazyek über Kurden spricht. Die PKK habe zu Gewalt aufgerufen und als Reaktion hätten sich Neosalafisten gewehrt. Man beachte hier die Wortwahl Mazyeks. Die PKK, also die Kurden, stellt er als Aggresoren dar, während die Salafisten verharmlost werden. 

Diese Rhetorik gleicht denen türkischer Verbände und entspricht der Sprachregelung Ankaras. Seine türkische Ehefrau dürfte ihm Erdogans Reden regelmäßig übersetzen. 
Eins sei hier gesagt: In den islamischen Ländern des Nahen Osten herrschen Ressentiments und Verschwörungstheorien gegenüber dem Westen und der Christenheit. Eine Aufklärung und Aufarbeitung, sowie kritische Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Ressentiments ist den Ländern des Nahen Ostens fremd. Selbst das NATO-Land Türkei verfolgt noch heute Christen, erklärt Armenier und Co. zu inneren Feinden, leugnet den Genozid an den Armeniern (manche rühmen sich sogar damit, Armenier, Yeziden u.a. abgeschlachtet zu haben), unterdrückt Kurden und unterstützt ISIS und Co. 
Diese Geisteshaltung gegenüber Christen, Juden und Andersgläubigen wird nicht an der deutschen Grenze abgelegt, sondern nach Deutschland hineingetragen. Der Konfliktimport rührt also nicht von den "Feinden der Türkei" - den Kurden, Armeniern und Co., wie uns Mazyek weißmachen möchte, sondern von den Unterdrückern und Radikalen, mit denen er sich in einer Reihe wähnt.  
Mazyek verwendet die Rhetorik der türkischen Verbände in Deutschland. Schürt die althergebrachten Feindbilder und zeigt nicht eine Spur von Selbstkritik.

Er vermittelt damit den Eindruck eine Marionette der türkischen Verbände zu sein. Ein deutsch-syrischer Lakai, der von der Bundesregierung hofiert wird, dürfte Ankara sehr gelegen kommen.

Hörenswert: Radio-Interview mit Mazyek (von hr-iNFO-Redakteuren Volker Siefert und Oliver Günther.)



Samstag, 9. August 2014

Schielauge des Westens

Kirche in Bagdad
Wir haben es immer wieder gesehen. Erfahrung bestätigt: der Westen hat ein Schielauge. 
Im ehemaligen Irak läuft gerade das Paradebeispiel einer islamisch motivierten ethnischen Säuberung an Hunderttausend Christen und Jesiden ab. Die Dschihadisten fordern eine Konversion zum Islam, Zahlung einer erniedrigenden Dschizya und Leben als ,,Untermensch” im islamischen Kalifat oder eben den Tod. Und weder von den vielen Islamverbänden in Deutschland, noch von zahlreichen Friedensaktivisten hören wir etwas. Krieg sei keine Lösung und die Anwendung von Gewalt – zum Beispiel auch im zweiten Weltkrieg gegen Hitler – sei prinzipiell illegitim, ist die Logik, der wir gehorschen sollen, sagen uns Geopolitiker aus der Reihe der Theologieexperten.

Die einzige Demokratie und funktionierender Rechtsstaat im Nahen Osten, Israel, nimmt es alle zwei Jahre nicht hin, von einem terroristischen Clan mit Raketen bombardiert zu werden. Schon wird vor der Domplatte in Köln wieder Völkermord an Palästinensern propagiert. Dass die Terroristen des vom EU-Beitrittskandidaten Türkei unterstützten Hamas ihre Waffenlager in Krankenhäusern und Moscheen unterbringen und absichtlich aus zivilen Einrichtungen schießen, um die Anzahl der toten Palästinener in die Höhe zu treiben, ist leider eine Logik, die wir hinnehmen sollen, sagen uns selbsternannte Friedensexperten.

Mit etwas Distanz zur Contemporary Denkart ist die Inkonsistenz und die Widersprüchlichkeit, ja das Paradox dieser Logik leicht erkennbar. Der Westen hat sich aufgrund von Schuldgefühlen – realen wie eingebildeten – unterbewusst ein Maßstab zurechtgelegt, der selbst-, und fremdschädigender hätte nicht sein können. Während man verfolgten Christen weltweit durch die Brille der Säkularität mit Indifferenz begegnet, haben muslimische Tote einen ,,Mehrwert”. Das gilt jedoch nicht, wenn es unter ihresgleichen passiert. Denn das ist irrelevant, passiert immer, und stellt lediglich Brudermord dar. Das Sterben von Muslimen wiederum durch die Hand Israels jedoch ist eine Ultimativsünde, dem nicht mal das katholische Fegefeuer ein Ausgleich wäre.

In einem öffentlichen Diskursraum, dessen Regeln in den letzten Jahrzehnten von Feinden des westlichen Modells der Demokratie, Freiheit, Individualrechten wie Religions-, und Meinungsfreiheit, gesetzt wurden, erstaunt mich eine derartige kafkaeske Logik kaum. Orwell hätte nicht besorgter sein können. So gilt laut dem amerikanischen Präsidenten der aktuelle Eingriff aus der Luft explizit dem Schutz von US-Amerikanern im Irak und den Jesiden. Ein Eingriff zum Schutze der christlichen Minderheiten, die ebenso betroffen sind, wäre sicherlich als Kreuzzug interpretiert worden. Allein diesen Eindruck muss man ja erwehren. Wenn es sein muss, indem man die Christen ihrem Schicksal überlässt. Der Westen hat so autoritären Regimen, die nichts von Ausgleich und Kompromissen verstehen und ständig mit Gewalt drohen, einfach nachzugeben.

Ist das eine Logik, die uns im 21. Jahrhundert schützen soll? Ist das die Geisteshaltung, der wir unser Leben in dieser Zeit geopolitischer Verwerfungen anvertrauen sollen? Ich bin mir nicht mehr sicher, ob der Westen ohne eine Rückbesinnung auf ihre Identität und Erbe aus griechischer Philosophie, dem römischen Begriff des Rechts und Staats, sowie einer judeo-christlichen Tradition überlebensfähig ist. Er gleicht zunehmend einem Hochhaus, dessen Bewohner die ersten Etagen für nicht mehr notwendig erachten. Hauptsache die oberen Etagen glänzen. Zumindest für unsere Finanz-, und Politeliten. Und für eine kurze Zeit.

Adem Dolas


Mittwoch, 11. Juni 2014

Miloš Zeman lässt sich von antidemokratischen Kriminellen der OIC nicht einschüchtern


prag aktuell, 10.6.2014:

"Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman wird sich nicht für seine Ende Mai gemachten Äußerungen entschuldigen, in denen er den Islam selbst und nicht nur dessen falsche Auslegung durch Extremisten als ursächlich für Terror und Gewalt in der Welt brandmarkte.

Das berichtet heute die Online-Ausgabe der in Prag erscheinenden Tageszeitung Mladá fronta Dnes unter Berufung auf den Sprecher des Präsidenten, Jiří Ovčáček.

Eine Entschuldigung für die Aussagen zum Islam hatte dieser Tage Iyad bin Amin Madani (Foto), der Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (Organisation of Islamic Cooperation - OIC) vom tschechischen Staatsoberhaupt verlangt.

Er reagierte damit auf eine Ansprache Miloš Zemans, die dieser am 26. Mai anlässlich einer Feier zum Unabhängigkeitstag des Staates Israel im Prager Hotel Hilton gehalten hatte.

'Der Herr Präsident wird sich entschieden nicht entschuldigen. Denn der Herr Präsident würde eine Entschuldigung für das Zitieren eines heiligen islamischen Textes als Gotteslästerung erachten', zitiert iDnes.cz den Präsidentensprecher heute.

Gemäß dem auf der Webseite der 'Burg' veröffentlichten Redetext hatte Zeman am 26. Mai in Bezug auf den von religiösem Hass motivierten Terrorismus gesagt: 'Ich lasse mich nicht von Erklärungen beruhigen, dass es sich nur um kleine extreme Gruppen handelt, ich vermute im Gegenteil, dass diese Xenophobie und sagen wir dieser Rassismus oder Antisemitismus aus den eigentlichen Grundlagen der Ideologie hervorgeht, auf die sich diese fanatischen Gruppen stützen. Und erlauben Sie, dass ich als Beweis dieser Behauptung einen der heiligen Texte zitiere: "Der Baum ruft, hinter mir versteckt sich ein Jude, gehe und töte ihn. Der Stein ruft, hinter mir versteckt sich ein Jude, gehe und töte ihn."'

Aktueller Anlass für Miloš Zemans Aussagen zu Islam und Terrorismus waren der Anschlag im jüdischen Museum in Brüssel und die Entführung von 200 christlichen Mädchen in Nigeria durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram.

In einer am 5. Juni veröffentlichten Stellungnahme hatte die OIC-Menschenrechtsorganisation (IPHRC) die 'herabwürdigen Anmerkungen des Staatspräsidenten der Tschechischen Republik gegenüber dem Islam verurteilt' und ihre 'tiefe Besorgnis und starke Enttäuschung über das islamophobe Statement' ausgedrückt.

Zemans Äußerungen basierten auf 'Stereotypen gegenüber dem Islam', sie seinen 'konzeptuell falsch, faktisch falsch und irreführend'."

Samstag, 10. August 2013

Der verhasste Kolumnist: Sevan Nisanyan


Sevan Nisanyan ist ein Kolumnist, Querdenker und Armenier. Es sprechen also bereits drei Gründe dafür, warum der Main-Stream in der Türkei ein Problem mit ihm hat. 
Als würde dies nicht ausreichen, spricht er auch noch frech all' jene Themen an, die zum Heiligtum der türkischen Autorität zählen: Das Türkentum, den Islam und die derzeitige Regierungspartei AKP. 

Mustafa Kemal Atatürk habe eine faschistische Diktatur unter dem Diktat des Nationalismus errichtet, Erdogan sei ein autoritärer Islamist und Mohammed sei ein arabischer Führer gewesen, der mit seiner Behauptung, er habe Kontakte zu Gott, politische, finanzielle und sexuelle Vorteile gezogen habe.

Nisanyan ist um keine Erklärung verlegen. Von der EU oder den USA gab es noch kein Statement oder Solidaritätsbekundung mit Sevan Nisanyan. Anscheinend sind nur tote Armenier ein kleines Statement wert.  

"In 2008, he authored “The Mistaken Republic: 51 Questions  about Ataturk and Kemalism,” arguing that Turkey’s founder, Mustafa Kemal Ataturk, established a fascist dictatorship under the guise of nationalism. Mr.   Nisanyan continues to frequently publish witty critical posts   against the authoritarian bodies of the Turkish government on his blog, often with direct critiques on the Erdogan regime.
[...]
          “Mocking an Arab leader — who claimed that he contacted God          hundreds of years ago and who gained political, financial and            sexual profit from this — is not a hate crime. Almost at the              level of kindergarten, it is a test case of the thing called                  ‘freedom of expression.’”

NUNBERG: Silencing a secularist in Turkey
http://www.washingtontimes.com/news/2013/aug/8/nunberg-silencing-a-secularist-in-turkey/

Samstag, 20. Juli 2013

Feminismus auf dem Vormarsch im Kurdengebiet

"Im Leben einer jeden Bürgerrechtlerin gibt es einen alles verändernden Moment. Bei Nebahat
Akkoç war es der 13. Januar 1993. Es war der einzige Morgen, an dem sie das Frühstück nicht mit ihrem Mann Zübeyir einnimmt. Am Abend zuvor hatten sie Gäste, es war spät geworden, sie war noch müde. Ganz gegen ihre Gewohnheit blieb sie liegen und bat ihn: Bitte frühstücke alleine! Er aß und verließ das Haus. Kurz darauf hörte sie die Schüsse."

Der Feminismus erobert die Kurden-Gebiete   http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-07/feminismus-diyarbakir-tuerkei

Sonntag, 3. März 2013

Die Gülen-Bewegung im Visier der Alevitischen Jugend

Die Veranstaltung zur Gülen-Bewegung des Bundes Alevitischer Jugendlicher in Hessen war ein großer Erfolg. Nunmehr könnt ihr die Veranstaltung vollständig auf youtube sehen. Es ist lohnenswert!
"Dr. Nick Brauns. Dieser warnte in seinem Vortrag vor dem Einfluss der Gülen-Sekte in Deutschland. Der Historiker zeigte hierbei den Aufstieg der Gülen-Sekte in der Türkei auf, die in den 70ern mit der Infiltrierung der Polizei eingeläutet und in den 80ern durch die Besetzung wichtiger Stellen in Justiz und Armee mit Gülen-Anhängern verstärkt wurde. Hierbei betonte Brauns die Bedeutung der türkisch-islamischen Synthese innerhalb der Gülen-Sekte. Somit sei trotz der islamistischen Ausrichtung der Gülen-Sekte auch ein ethnischer Rassismus vorhanden, der sich vor allem gegen Kurden in der Türkei richte. Auffallend sei auch die Empfehlung der Gülen-Bildungsbeauftragten, die ihren Studenten stets naturwissenschaftliche Studiengänge empfehlen würden. Brauns stellte auch die Beziehungen der Gülen-Bewegung zu den USA auf. Er unterstrich, dass Gülen in den USA unter dem Schutz des Inlandsgeheimdienstes FBI stehe und die AKP-Regierung sich stets als „guter Freund“ der USA erwies."
SYMPOSIUM zu Gülen, die Grauen Wölfe und Islamismus


"Gülen, Graue Wölfe, Islamismus..." Teil 1 - Fethullah Gülen
http://www.youtube.com/watch?v=tb3BiJ9puyk

"Gülen, Graue Wölfe, Islamismus..." Teil 2 - Fethullah Gülen
http://www.youtube.com/watch?v=LFvfh2XIPpw

"Gülen, Graue Wölfe, Islamismus..." Teil 3 - Fethullah Gülen
http://www.youtube.com/watch?v=YNLi1YMAhxs

Mazlum Dogan: Nationalismus und Islamismus in der Einwanderungsgesellschaft Teil 1
http://www.youtube.com/watch?v=qkm4ikEApiU

Mazlum Dogan: Nationalismus und Islamismus in der Einwanderungsgesellschaft Teil 2
http://www.youtube.com/watch?v=EP71N_NmB0Q

Die Gülen-Bewegung und die "Grauen Wölfe": Fragen aus dem Publikum
http://www.youtube.com/watch?v=zFZdz6OsE9I

Die Gülen-Bewegung und die "Grauen Wölfe": Antworten auf die Zuschauerfragen (1)
http://www.youtube.com/watch?v=vFomju2VkZs

Die Gülen-Bewegung und die "Grauen Wölfe": Auffangbecken für Integrationsverlierer?
http://www.youtube.com/watch?v=-WAHCmtLFaE

"Das Avicenna-Institut gehört zum Netzwerk der Nachhilfe- und Bildungseinrichtungen der Gülen-Bewegung, von denen es bundesweit über 150 gibt. [...] Für Leute, die Kontakte haben zu Gülen-Kreisen, liegt nahe: Die Griesheimer Wohnung könnte ein „Lichthaus“ sein. Das sind Wohngemeinschaften von Gülen-Anhängern, in denen oft harte Regeln gelten: strikte Geschlechtertrennung, strenger Islam, umfassende Kontrolle der Bewohner oder Bewohnerinnen. Eine Insiderin, die anonym bleiben will, spricht von einem regelrechten Gülen-„Beuteschema“: „Die Nachhilfekurse der Vereine sind das Lockangebot. Teilnehmer, die irgendwie auf der Suche sind und religiös, versucht man dann für Ferienfreizeiten zu werben. Da kommt immer mehr der Islam ins Spiel. Die nächste Stufe sind die Lichthäuser.“
Hardliner im Lichthaus
http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurt-islam-hardliner-im-lichthaus,1472798,21646276.html 
"Einrichtung und Alltag im Lichthaus, so Öz, glichen eher der Kargheit und Strenge eines Klosters als der Leichtigkeit einer Studenten-WG. In seinem Haus wohnten nur Männer, es gab keinen Damenbesuch und auch keinen Alkohol. Ein Vorsteher, den alle Bewohner "Agabey" (großer Bruder) nannten, bestimmte den Tagesablauf - wann es Zeit war zu arbeiten, zu beten, zu schlafen. "Wir wurden wie in einem Gefängnis bewacht", erinnert sich der Aussteiger. Täglich las Öz im Koran und studierte Gülens Schriften.
Die Lichthäuser sind das Fundament der Bewegung. Junge "Fethullahçis" werden hier zu treuen Dienern erzogen. Lichthäuser gibt es in vielen Ländern: in der Türkei, den USA, allein in Berlin sind es zwei Dutzend. Die Cemaat bietet Schülern und Studenten ein Zuhause, oft kostenlos, und sie erwartet als Gegenleistung, dass sie alle ihr Leben dem "Hizmet" widmen, dem Dienst am Islam.Im Buch "Fasildan fasila" schreibt Fethullah Gülen, ein Schüler müsse "Tag und Nacht auf Trab sein", dürfe von niemandem beim Schlafen gesehen werden: "Wenn möglich schläft er drei Stunden am Tag, hat zwei Stunden für andere Bedürfnisse, den Rest muss er voll und ganz Hizmet leisten. Im Wesentlichen hat er außer in einigen bestimmten Situationen kein persönliches Leben."
Der Pate
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87649490.html

Montag, 11. Februar 2013

Güner Balci: Es geht um Sex


"Es geht nicht um Kultur und nicht um Religion. Es geht, davon ist Güner Yasemin Balci überzeugt, im Grunde um nichts anderes als Sex. Solange in der türkisch-muslimischen Gesellschaft Frauen nur die Wahl haben zwischen Heiliger und Hure, solange gibt es keine Gleichberechtigung – und wird die türkische Community in Deutschland nicht richtig Fuß fassen. Statt darüber nachzudenken, wer wessen Ehre schützen muss, solle man lieber über Bildungswege nachdenken, meint Balci. „Wenn eine Frau nicht mehr dem Bild der Heiligen entsprechen muss“, sagt sie, „fehlt die Grundlage für Konflikte“.

Türkische Literatur in Stuttgart - Zurück in die Steinzeit
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tuerkische-literatur-in-stuttgart-zurueck-in-die-steinzeit.87a85372-866f-4ce1-82b7-a6e66478015c.html

Saudi-Arabien führt elektronischen Frauenfinder ein

"Saudi-Arabien hat ein elektronisches Verfolgungssystem eingeführt. Es soll dabei helfen, die Frauen, die über die Grenze kommen, unter Kontrolle zu halten.
Der Vormund einer Frau (der Vater, der Ehemann oder der Bruder) bekommt eine SMS-Nachricht darüber, dass ihre weibliche Verwandte das Land verlässt bzw. bereits verlassen hat.
Laut den Berichten von Al-Arabiya ergriffen die Landesbehörden diese Maßnahme, nachdem eine der saudischen Frauen wegen eines Familienstreites ohne Erlaubnis ihres Vaters in Schweden geflohen war. Laut den GesetzenSaudi-Arabiens darf eine Frau nicht ohne eine schriftliche Erlaubnis ihres Vormundes ausreisen."
Frauen in Saudi-Arabien werden ab jetzt elektronisch verfolgt
http://german.ruvr.ru/2012_11_25/Frauen-in-Saudi-Arabien-werden-ab-jetzt-elektronisch-verfolgt/

Sonntag, 10. Februar 2013

Der Islam und die Sklaverei


"An die Sklaverei der Europäer wird auf der senegalesischen Insel Gorée erinnert. Dort wurden Tausende eingepfercht und nach Amerika verschifft. Solche Erinnerungsorte fordert N'Diaye auch für den noch brutaleren Menschenhandel der Moslems. Für den Anthropologen ist dieser ein Völkermord, denn die Kastration der Verschleppten löscht die nachkommenden Generationen aus. Ein Völkermord, begangen im Namen Allahs - der allein die Versklavung von Moslems verbietet. Der Koran habe die Sklaverei an sich niemals unterbunden, sagt N'Diaye. "Im Gegenteil, es gibt viele Stellen im Koran, die die Versklavung von Nicht-Muslimen empfehlen. Und im Gegensatz zur Ächtung der Sklaverei im Europa der Aufklärung gab es nie auch nur einen arabischen Intellektuellen, der sich je für die Sache der Schwarzen eingesetzt hat."
  http://www.3sat.de/page/?source=%2Fkulturzeit%2Flesezeit%2F144916%2Findex.html

Donnerstag, 10. Januar 2013

Islamunterricht in NRW und Verbandsinteressen

Ditib, Islamrat, VIKZ und der Zentralrat der Muslime vertreten allesamt den türkischen Islam. Unter dem türkischen Islam ist nicht nur das türkische Verständnis vom Islam zu verstehen, sondern auch die ideologische Verschränkung zwischen dem sunnitischen Islam mit dem türkischen Nationalismus und den nationalen Interessen Ankaras. In NRW sollen diese Verbände nun den islamischen Religionsunterricht in deutschen Schulen mitgestalten.
Offensichtlich wird hier der Bock zum Gärtner gemacht und so die Saat für noch größere Probleme in der Zukunft gelegt.

"Zudem verlässt man sich allein auf die vier großen Dachverbände: Ditib, Islamrat, Verband der Islamischen Kulturzentren und Zentralrat der Muslime, die sich zum Koordinationsrat der Muslime zusammengeschlossen haben.
Dieses Verfahren ist nicht unproblematisch, da die Verbände jeweils eigene Interessen verfolgen, die nicht unbedingt im Interesse des Landes und der Schulen sind. So zeichnen sich bereits Versuche ab, von künftigen Lehrern Loyalität nicht gegenüber dem Glauben, sondern gegenüber den Verbänden zu erzwingen. Lehrer, die seit Langem erfolgreich das Übergangsfach Islamkunde lehren und auch das neue Angebot unterrichten wollen, müssen vor diesen umstrittenen Beirat treten. Der soll ihnen dann bescheinigen, dass sie, polemisch verkürzt, verbandstreu genug sind."
http://www.sueddeutsche.de/bildung/islamischer-religionsunterricht-in-nrw-auf-zur-gesinnungspruefung-1.1566496

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Wolfgang Benz disqualifiziert sich

Wolfgang Benz zählte einst zu den angesehenen Wissenschaftlern in Deutschland. Als Leiter des Zentrums für Antisemtismusforschung sprach er die facettenreichen Ausprägungen der Ressentiments gegenüber Juden an, die sonst keiner erkennen und ansprechen wollte. 
Vll. ist er uns auch heute noch ein paar Schritte voraus, allerdings auf einem irregeleiteten Weg, der stark an das Verhalten korrumpierter Politiker erinnert.
Weshalb gerade Necla Kelek als Türkin und Muslimin nicht kritisch über den Islam schreiben dürfen soll und weshalb ausgerechnet ihre persönlichen Erfahrungen nicht Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Aufarbeitung sein dürfen, bleibt uns Benz in seiner Antwort schuldig. Womöglich ist diese Art der Herangehensweise zu konkret, zu lebensnah und damit zu schwierig zu bewältigen? 
Jedenfalls sind Benz "Studien" nicht auf eine "wissenschaftliche Erkenntnis" gerichtet, sondern haben den üblen Geschmack einer politischen Programmatik einer bestimmten Gruppe. Denn wer entschieden die kritische Auseinandersetzung mit Missständen als "Islomophobie" bezeichnet und diesen mit dem Antisemitismus gleichsetzt, betreibt keine Wissenschaft, sondern Agitation und Propaganda.
Das weiß Herr Benz selbst. Schade, das es so mit ihm enden musste.

"Aus den Juden des 19. Jahrhunderts werden im Computer des Professors flugs die Muslime des 21. Jahrhunderts. Wer einzuwenden wagt, dass dadurch Juden und Muslime gleichgesetzt würden und der Holocaust marginalisiert werde, beweist nur:

"Ebenso starke Emotionen wie dahinter zurückstehende intellektuelle Fähigkeiten."

Demzufolge wird aus dem Historiker Heinrich von Treitschke, der den Antisemitismus mitbegründete, im 21. Jahrhundert der Muslimfeind Thilo Sarrazin. Einer der Gründe für die Islamfeindschaft besteht für ihn im:

"Aggressivem Philosemitismus." [...]
Als Islamkritikerin macht der Professor unter anderem die Publizistin Necla Kelek aus. Der Umgang mit Kelek ist symptomatisch für das Buch. Über Kelek sagt er: Es sei Wagnis, an dem schon viele gescheitert sind ...
"... persönliche Erfahrung mit der Erforschung ihrer Umstände zu verknüpfen."
Ideologisch und voller Vorurteile
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/1930609/

Dienstag, 27. November 2012

Die Türkei spielt Osmanisches Reich

Die bunte Seite: Das osmanische Reich war zunächst multiethnisch und multireligiös.
Die dunkle Seite: Alle Völker mussten sich der Herrschaft des Islam unterwerfen. Dies führte über die Jahrhunderte unweigerlich zu einer Amputation der Kulturen und Assimilation der Völker. Regelmäßige Massaker, Denunziationen, Verfolgungen bestimmten den Alltag. 

Die Pluralität des Osmanischen Reiches war damit nicht Folge der osmanischen Herrschaft, sondern zunächst der Zustand nach der Eroberung der Gebiete. Ein Zustand, den es dann mit der Zeit zu überwinden galt.

Der Gründung der türkischen Republik war der Völkermord an den Armeniern und die Vertreibung und Pogrome an Griechen und Aramäern vorangegangen. Dies stellte die erste Etappe der Homogenisierung dar. Es galt die nicht-muslimischen Elemente zu vernichten. Die zweite Etappe war auf die Türkisierung gerichtet. Diese scheiterte allerdings an der Kurdenfrage.
Das Spielchen "Osmanisches Reich" krankt somit an der eigenen systemischen Instabilität der Türkei.

"Tatsächlich ist die Ausbreitung türkischer Interessen auf dem Balkan eine bislang viel zu wenig beschriebene Geschichte. Wirtschaftsbeziehungen, die teilweise mit wirtschaftlichem Druck einhergehen, sowie die Gründung türkischer Gülen-Schulen sind Vektoren dieses Vordringens."
Erdogan träumt von einem neuen Reich der Osmanen
http://www.welt.de/politik/ausland/article111529978/Erdogan-traeumt-von-einem-neuen-Reich-der-Osmanen.html

"Die Türkei führte nur, solange es keine anderen Führer gab. Damit ist die gesamte Politik eines "neo-osmanischen" Einflusses der Türkei an seine Grenze gestoßen.
Erdogan und Davutoglu sollten das bedenken – sie werden bald Hilfe brauchen bei neuen Krisen in Syrien, in der Kurdenfrage und im Irak. Ein etwas bescheideneres Auftreten wäre da hilfreich. Zuallererst vielleicht, indem sie im Verhältnis zu Israel wieder auf Dialog setzen."
http://www.welt.de/politik/ausland/article111403814/Die-Tuerkei-hat-ihre-Chance-auf-Macht-verspielt.html

"Extremisten in Paris, Tel Aviv und Washington” missverstünden den Konflikt zwischen Islam und dem Westen als einen zwischen Moderne und Tradition, und forcierten die "Moderne” – damit seien sie nicht besser als muslimische Extremisten, die ganz auf "Tradition” setzten. In Wahrheit gehe es um eine Abwägung und pragmatische Vermischung von Moderne und Tradition.
Islamkritik, so Kalin, sei heute ein Symptom repressiver Regime. Europa behandele seine Muslime schlecht und weigere sich, für seine muslimischen Minderheiten eine Kultur der Koexistenz zu schaffen.
Erdogan-Berater sieht gottlosen Westen als Verlierer
http://www.welt.de/politik/ausland/article109889050/Erdogan-Berater-sieht-gottlosen-Westen-als-Verlierer.html


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Feindbild Erdogan - Der "gute" und der "böse" Türke

Zum Auftritt Recep Tayyips Erdogans beim AKP-Parteitag fanden deutsche Zeitungen nur verächtliche Worte. Erdogan rühme sich als neuer "Atatürk", gebahre sich als "Sultan" und "Führer" der islamischen Welt und strebe es auch über Europa an.

Der Begriff "EU" sei nicht ein einziges Mal in seiner Rede gefallen. Stattdessen drohe er Israel, Russland und China und empfange den Hamas-Führer Khalid Meschal gastfreundlich, den zehntausende AKP-Parteimitglieder mit tosendem Applaus in der Halle empfangen haben.
Das ist der "böse" Erdogan.

Der "gute" Erdogan hätte nicht Khalid Meschal, sondern Shimon Peres empfangen, hätte sich nicht als Atatürk, sondern als sein fanatischster Apologet präsentiert und sich vor seinem Bildnis verneigt, hätte sich vom Militär als Marionette rumkommandieren lassen und die Sultane des Osmanischen Reiches als rückständige Nicht-Türken angesehen. Ganz in kemalistischer Manier.

Für die EU hätte jedoch sowohl der "böse" als auch der "gute" Erdogan nur Verachtung übrig gehabt.
Die "inneren Feinde" würden nach wie vor Armenier, Kurden, Aleviten und Christen bilden, sowie ihre Verfolgung, Verhaftung und Ermordung ungebremst fortgeführt werden. Die Beziehungen mit Israel würden ungestört, wie bisher auch, nach der Höhe der Waffenlieferungen bewertet  und die "Bündnistreue" an den alljährlichen israelischen Hochleistungen der Hasspropaganda gegen die Armenier in der Diaspora bemessen werden.

Doch diese Kriterien zählen nichts. Geleugnete Völkermorde und tote Kurden sind nicht der Maßstab für die Bewertung "guter" oder "böser" Erdogan, sondern allein die Frage, ob die Türkei von "säkularen" oder "religiösen" Autokraten regiert wird, Khalid Meschal oder Shimon Peres eingeladen wird oder ob in der Rede die "EU" oder die "islamische Welt" häufiger Erwähnung findet.

Was sagt diese Geisteshaltung eigentlich über uns Deutsche und Europäer aus, wenn man sie  selbstkritisch betrachten würde?

"Er wolle der Nation weiter dienen, sagte Erdogan, der genaue Titel sei nicht so wichtig. Und setzte ein weiteres geschichtsträchtiges Datum als Fernziel seiner Zeit an der Macht: Das Jahr 2023. Das wäre der 100. Jahrestag der Gründung der modernen Türkei durch Mustafa Kemal Atatürk.
So machte Erdogan zumindest in Symbolen klar, als wen er sich selbst sieht: Als einen neuen Atatük, der das Land modernisiert, und als neuen Sultan, der die Türken und den Islam siegreich gen Westen führt.
"Wenn es Gottes Wille ist, werden wir 2023 aufbauen, und ihr werdet 2071 errichten", sagte er zum Jubel besonders der Jüngeren unter seinen Zuhörern."
Türken feiern Erdogan als größten Führer der Welt

"Aber der einzige, der nicht aus einem muslimischen Land war, war Altbundeskanzler Gerhard Schröder. Er gab sich als Feigenblatt her, um zu verdecken, dass selbst die EU nicht vertreten war."
Erdogan sieht sich als Sultan

"Die Türkei, die von ihren Befürwortern im Westen immer als "Brücke zwischen Ost und West" charakterisiert wird, hat sich selbst nie so gesehen. Außenminister Ahmet Davutoglu wird nicht müde, das Brücken-Gleichnis zu verdammen: Man wolle "Gravitationspunkt" sein, also Machtzentrum.
Sowohl die Türkei als auch die EU haben umfassende Pläne für ihre Politik gegenüber den Ländern des "arabischen Frühlings" ausgearbeitet. In den Plänen der EU ist von enger Zusammenarbeit mit der Türkei die Rede, in denen der Türkei aber nicht von einer engen Zusammenarbeit mit der EU."
Eine islamische Zukunft, ohne Europa


Dienstag, 25. September 2012

Alawiten und Juden - die bedrohten Nationen


"Assad beklagte, dass Juden in Damaskus verpflichtet würden, keine Nahrungsmittel an ihre „jüdischen Brüder“ in Palästina zu schicken, obgleich sie dort unter dem arabischen Aufstand litten. Wörtlich schrieb er: „Diese guten Juden haben den muslimischen Arabern Frieden und Zivilisation gebracht sowie Reichtum und Wohlstand in das Land Palästina. Sie haben niemanden verletzt und nichts mit Gewalt genommen. Dennoch haben ihnen die Muslime den heiligen Krieg erklärt und nicht gezögert, ihre Kinder und Frauen zu schlachten, trotz der Tatsache, dass England in Palästina und Frankreich in Syrien herrscht. Daher erwartet die Juden und die anderen Minderheiten eine schwarze Zukunft, falls das Mandat abgebrochen und das muslimische Syrien mit dem muslimischen Palästina vereint wird. Diese Vereinigung ist aber das ultimative Ziel der muslimischen Araber [...] 

In dem Brief von 1936 erklärte Assad den Franzosen, dass sich die „Alawitische Nation“ von der Nation der sunnitischen Muslime unterscheide, religiös und in den Gebräuchen. Die Alawiten wollten von einem muslimischen Syrien nicht annektiert werden, so Assad, weil sie vom Islam für Häretiker gehalten würden. Er warnte vor dem „schrecklichen Schicksal“, das die Alawiten nach einem Ende der französischen „Überwachung“ erwarte, nämlich Tod oder Zwangskonversion zum Islam , wie Kedar hier anmerkte. Um „Tod und Zerstörung“ zu vermeiden, forderte Assad die Errichtung eines separaten Alawitischen Staates unter französischer Schirmherrschaft."

Assads Urgroßvater sah Massaker voraus

Sonntag, 2. September 2012

Thomas Traub - Alevitentum und Islam gehören zu Hamburg

Der Autor Thomas Traub ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kirchenrecht der Universität zu Köln und war an einem Forschungsprojekt zum Islam im säkularen Verfassungsstaat beteiligt. Im folgenden Beitrag erörtert er den Hamburger-'Staatsvertrag' mit den alevitischen und islamischen Verbänden aus juristischer Sicht.
"Die islamischen Religionsgemeinschaften werden also insoweit nicht den christlichen Kirchen gleichgestellt, sie können auch in Zukunft keine hoheitlichen Befugnisse ausüben, wie beispielsweise Beamte beschäftigen und Steuern erheben.
Dies ist offenbar auch der entscheidende Grund, warum im offiziellen Sprachgebrauch der Stadt Hamburg die weit verbreitete Bezeichnung "Staatsvertrag" nicht verwendet wird [...] In Zukunft sollen die islamischen und alevitischen Religionsgemeinschaften als gleichberechtigte Verantwortliche einen gemeinsamen, gemischt-religiösen Religionsunterricht mitgestalten."

Vereinbarung mit muslimischen Verbänden -
Der Islam gehört zu Hamburg
 http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/hamburg-vereinbarung-islam-muslimische-verbaende/2/
 
"Die Kritik des hessischen Integrationsministers ist berechtigt. In den Beiräten sitzen nämlich Vertreter, die keineswegs alle Muslime gleichermaßen repräsentieren. Auch mit der religiösen Neutralität des Staates ist es bei den staatsnahen Beiräten nicht weit her.  
Dass der nordrhein-westfälische Gesetzgeber sich trotzdem auf verfassungsrechtlich dünnes Eis begibt, ist wenig verwunderlich. Seit der Wissenschaftsrat die Beiräte Anfang 2010 empfahl, um die islamische Theologie an staatlichen Universitäten etablieren zu können, sind sie in aller Munde. Die Idee ist einfach: Weil der Islam keine kirchenähnlichen Organisationen hervorgebracht hat, das Grundgesetz aber die Zusammenarbeit mit Religionsgemeinschaften verlangt, werden Beiräte gebildet. Diese setzen sich aus Vertretern der in Deutschland bestehenden islamischen Verbände und anderen sachkundigen Muslimen zusammen."
Kritik am islamischen Religionsunterricht -
NRW sichert sich den staatsnahen Islam
http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/kritik-am-islamischen-religionsunterricht-nrw-sichert-sich-den-staatsnahen-islam/



Freitag, 31. August 2012

Multi-Kulturalisten und die bittere Realität

Wenn es um Differenz geht, sind Multi-Kulti-Apologeten erstaunlich eintönig. Für sie ist alles, was irgendwie "orientalisch" wirkt gleich muslimisch. So verbreiten sie inbrünstig, dass 4 Millionen Muslime in Deutschland leben und voller Eifer den Islam praktizieren würden.
Wie sehr das an der Realität vorbeigeht und wie lebensfern diese Annahme ist, zeigt eine Studie des Bundesinnenministeriums.

"Laut BMI-Studie sagen 14 Prozent der als "Muslime" Kategorisierten über sich selbst zudem, sie seien "nicht oder eher nicht gläubig". Viele dieser Zähl-Muslime sind säkular ausgerichtet und feiern passioniert das (iranische oder kurdische) Neujahrsfest, den Ramadan dagegen begehen sie so inbrünstig wie die meisten hiesigen Christen das Pfingstfest. Zieht man 500.000 bis 800.000 Aleviten, rund 100.000 orientstämmige Christen und kleinere religiöse Sondergruppen wie die Jeziden ab, die alle weder fasten noch das Fasten brechen noch das Fastenbrechen feiern, bleibt nur ein Urteil: Von vier Millionen Muslimen zu sprechen, die hierzulande ihre Tradition "leben", führt in die Irre."

Politiker versagen bei Ramadan-Gratulation
http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article108783550/Politiker-versagen-bei-Ramadan-Gratulation.html

Donnerstag, 23. August 2012

Eser Polat - Der Islam und seine sieben Zwerge

Gedanken über die Religionsfreiheit

Kennen Sie Märchen? Ja? Ich auch! Mein Lieblingsmärchen war „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Aus einem ganz banalen Grund: Damals war ich auch noch ein kleiner Zwerg und fand die Idee, dass so ein Sahneschnittchen wie Schneewittchen bei mir wohnen würde ziemlich gut. Wie ich die anderen sechs Zwerge loswerden würde, war mir damals als 6 Jähriger noch nicht so klar, schließlich war ich de facto Einzelkind und hatte die Gehässigkeiten unter Geschwistern nicht kennen gelernt. Aber diese Frage hat sich ja, Allah sei Dank, erübrigt. Ich bin jetzt groß. Und ich lese jetzt andere Märchen.

Zum Beispiel ein Märchen mit dem Namen „Der Islam und seine sieben Zwerge“. Es handelt von den sieben Zwergen des Islam, die in einem Land leben, das - so behaupten die Zwerge - von bösen, intoleranten Wesen bewohnt wird. Von großen, blonden und blauäugigen Wesen, die sogar islamophob sind. Und stellen Sie sich vor, diese Wesen sollen dichten UND denken! Ja Sie haben richtig gelesen. Denken!!! Allah möge ihnen ihre Sünde verzeihen! Sie wissen ja nicht, dass schon Allah für sie denkt und sie folglich nicht mehr denken müssen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Dieses intolerante, islamophobe und gottlose –Verzeihung – allahlose Märchenland heißt „Deutschland“. Unsere sieben Zwerge vertreten dort eine große Gruppe von „Muslimen“. Das behaupten die Zwerge zumindest. Denn diese Gruppe ist eigentlich so groß, dass unsere sieben Zwerge des Islam nur einen Bruchteil dieser „Muslime“ vertreten. Deshalb sind sie ja auch „Zwerge“. Logisch! Aber auch das ist eine andere Geschichte.

In diesem Märchen geht es darum, dass in Deutschland keine Religionsfreiheit herrscht. Ja, Sie haben richtig gehört. In Deutschland gibt es keine Religionsfreiheit! Und unsere sieben Zwerge des Islam fühlen sich fürchterlich entrechtet und diskriminiert. Sie betrachten sich sogar als Bürger zweiter Klasse. Ach, was rede ich da: Sie seien Bürger dritter Klasse, wenn überhaupt. Denn sogar der Bulgare sei jetzt in der EU. Diesem Mistvolk habe man bei der Sommerreise in die Türkei immer die Markscheine in den Pass legen müssen und ihre Grenzsoldaten hätten permanent stangenweise Zigaretten geschnorrt. Oder die blöden Polen, die jetzt sogar ein Gewerbe in Deutschland anmelden dürfen um den „Autohandel“ zu professionalisieren. Sie jedoch, die Muslime, seien nun die „neuen Juden Deutschlands“. Auch das behaupten unsere Zwerge. Ernsthaft!

Ja, ein trauriges Märchen ist das. Ich als Alevite habe da ein historisches, möglicherweise genetisch bedingtes Interesse an Geschichten und Märchen, bei denen es um unterdrückte Völker, Ethnien, Glaubensgemeinschaften oder sonstige Gruppen geht. Klar, hat doch meine Glaubensgemeinschaft, ja sogar meine Familie, viel Schlechtes erlebt.

Ich leide da wie ein Straßenköter! Auch ernsthaft!

Gerade als Alevite geht es mir besonders ans Herz, wenn unsere sieben Zwerge des Islam davon berichten, dass sie in Deutschland entweder gar keine Moscheen bauen dürfen oder nur unter lautem Protest dieser Deutschen. Oder wenn berichtet wird, welch' Leiden bei den Zwergen entsteht, wenn die kleinen Töchter nicht bereits mit 12 Jahren verhüllt werden können, ohne dass die Deutschen blöd kucken. Auch wenn die kleinen Kinder bei Klassenfahrten nicht der Klassengemeinschaft entzogen werden dürfen, sind unsere Zwerge sehr traurig.

Ganz besonders traurig waren die Zwerge, als man auch in Deutschland „Karikaturen“ genannte Bilder eines barttragenden Menschen veröffentlich hat. Da wurde die Religionsfreiheit ganz besonders böse eingeschränkt.

Die sieben Zwerge des Islam haben es in diesem deutschen Märchenland wahrlich nicht einfach!

„Der Islam und seine sieben Zwerge“ ist auch deshalb mein liebstes Märchen, weil es der Realität in Deutschland diametral entgegensteht. Und weil es ein wunderbares Lehrstück über Heuchelei, Scheinheiligkeit und Doppelmoral der islamischen Verbände in Deutschland ist.

Fast vier Jahre lang durfte ich an Sitzungen der Deutschen Islamkonferenz der Bundesregierung teilnehmen. Kein Märchen! Ich hatte die wunderbare Gelegenheit die sieben Zwerge des Islam hautnah mitzuerleben. Am Sitzungstisch, im Plenum, bei der Bundespressekonferenz aber auch zu sechst in einem engen Regierungsaufzug. Dort, im engen Aufzug durfte ich „hautnah“ miterleben, wie es um die Toleranz der sieben Zwerge steht, wenn ihnen ein junger Alevite im Wortsinne „zu nahe“ kommt. Ob ich ein Muslim sei, wollten sie wissen, mir die Antwort regelrecht abnötigen. Falls ja, würden die Zwerge auch die deutschen Aleviten repräsentieren. Falls nein, sollte ich verschwinden, da ich ja dann rein begrifflich nichts mit dem Islam zu tun hätte. Irgendwie logisch…wenn man das Denken eingestellt hat.

Die Religionsfreiheit, welche die sieben Zwerge des Islam in Sinne haben, ist ihre eigene Religionsfreiheit. Dabei merken sie nicht, dass sie in Deutschland eine weitreichende, fundamentale Religionsfreiheit genießen. Dort wo es Probleme gibt, z.B. bei der Frage nach der rechtlichen Verfasstheit, also dem Status der Verbände, bei dem Bau von Moscheen, generell bei der verfassungsrechtlichen Güterabwägung geht es nicht um das „ob“ der Religionsfreiheit, sondern allenfalls um das "wie". Und bei dieser Frage ist Deutschland – fast schon mit vorauseilendem Gehorsam – engagiert und außerordentlich liberal. Es gibt in Deutschland mehrere Tausend(!) Moscheen. Es gibt tausende Imame, die ihrer Tätigkeit nachgehen. Niemand hindert Frauen daran, ein Kopftuch zu tragen. Muslimische Kinder werden nirgendwo in den christlichen Religionsunterricht gezwungen. Kein Muslim muss an Weihnachten unter dem Christbaum stehen und „Oh, du Fröhliche“ singen, auch wenn ich Aiman Mazyek – einen der sieben Zwerge – gerne einmal unter dem Bäumchen sehen würde. Niemand zwingt den Muslimen in Deutschland Essensregeln auf, niemand schreibt ihnen vor, was sie zu denken haben. Auch wenn letzteres in der Leugnung einer der fürchterlichsten Tragödien der Menschheit, dem Genozid an den christlichen Armeniern im Osmanischen Reich münden kann. Manchmal, ja manchmal wird sogar den Deutschen vorgeschrieben, was sie über den Islam zu denken haben. Man versucht es wenigstens.

Ja das alles zeigt eigentlich die „Toleranz“ dieser „Deutschen“ im Märchenland „Deutschland“. Dennoch sind die sieben Zwerge des Islam überzeugt, dass es in Deutschland keine Religionsfreiheit gibt, dass Deutschland ein zutiefst islamophobes Land ist.

Wenn all dies nur bedeuten würde, dass unsere sieben Zwerge des Islam ein wesentliches Organ, das Allah ihnen gegeben hat nicht nutzen, also nicht mit ihrem Hirn denken, dann könnte ich getrost so weiterleben. Dann wäre das nicht mehr und nicht weniger als die Verschwendung von intellektuellem Potential. It’s not my business!

Aber es bedeutet leider viel mehr. Wenn der Zentralrat der Muslime, der Koordinierungsrat der Muslime, der Islamrat, DITIB, ATIB, IGMG, VIKZ, mithin unsere sieben Zwerge des Islam, tatsächlich behaupten, wegen all der geschilderten Umstände gäbe es in Deutschland keine Religionsfreiheit, dann fällt es mir schwer zu sagen, dass alles im Auge des Betrachters liegt und eine Frage der Perspektive ist.

Nein, dass einzige was ich dann noch kann, ist ein anderes Organ zu nutzen, dass Allah mir gegeben hat: Ich kann dann nur noch meinen Magen entleeren!

So viel Scheinheiligkeit, Doppelmoral und Heuchelei ist schwer zu ertragen, insbesondere wenn die Freiheit der eigenen Glaubensgemeinschaft von einigen dieser Organisationen oder ihrer Glaubensbrüder selbst massiv eingeschränkt wird!

Aleviten, Christen, Juden, Schiiten oder Atheisten haben in sunnitisch-muslimischen Ländern nicht einmal die elementarsten Grundrechte. Wir reden hier nicht vom Grundrecht auf Religionsfreiheit, wir reden vom Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, vom Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, vom Grundrecht der Meinungsfreiheit, vom Grundrecht der Versammlungsfreiheit, vom Grundrecht der Bewegungsfreiheit, vom Grundrecht auf Eigentum, vom Grundrecht auf ein faires und rechtsstaatliches Gerichtsverfahren und noch vieles mehr.

Ich kann schon wieder einige hören: „Wir leben aber in Deutschland“ oder „Wir können uns doch nicht auf das gleiche Niveau begeben.“

Ja. Richtig. Kein Einwand! Darum geht es in dieser Debatte jedoch nicht.

Wenn ein „Wohlstandsdeutscher“ sich nach dem üppigen und leckeren Weihnachtsessen darüber beklagt, wie wenig und wie schlecht er in Deutschland gegessen hat, stellt sich für jeden vernünftigen Menschen mit Herz doch aber die Frage, wie der Charakter dieser Person in Anbetracht von tausenden Kindern, die täglich an Hunger sterben, zu bewerten ist. Wenn diese Person das auch noch öffentlich äußert, in seiner Funktion als Vorsitzender von „Brot für die Welt“, der „Welthungerhilfe“ oder der „Caritas“, dann muss dies doch erst recht hinterfragt werden!

Zum Beispiel ein Verband wie DITIB, der schon rein namentlich aber auch institutionell mit dem türkischen Religionsministerium verbunden ist, kann sich doch nicht ernsthaft vor die deutsche Öffentlichkeit stellen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit behaupten, wie schlecht es ihnen in Deutschland eigentlich geht und dass sie keine Religionsfreiheit hätten.

Und niemand in der Republik, schon gar kein Politiker hat genug Hintern in der Hose, um sich solche Äußerungen mit Hinweis auf die Zustände in der Türkei zu verbitten. Zustände, die einen direkten Konnex zu DITIB haben und auf die DITIB sicher Einfluss nehmen könnte.

Wir sind alle Erwachsen genug, um nicht mehr an Märchen zu glauben. Von meinen Abgeordneten, Ministern und Kirchenvertretern erwarte ich als Angehöriger einer tatsächlich entrechteten, echten religiösen Minderheit, dass sie diesem Märchen ein Ende setzen und auf die wahren Defizite in Sachen Religionsfreiheit in den Herkunftsländern so mancher Islamfunktionäre hinweisen und Abhilfe einfordern. Richtig, wir wollen uns nicht auf das Niveau muslimischer Bananenrepubliken begeben. Wenn wir jedoch die Situation insbesondere der religiösen und ethnischen Minderheiten in den muslimischen Ländern verbessern wollen, wenn wir einen wahren arabischen oder besser noch muslimischen Frühling erleben wollen, dann geht das nur mit der Einbeziehung unserer sieben Zwerge des Islam in Deutschland und Europa. Nur wenn sich die offiziellen Vertreter der Muslime in Deutschland und Europa eindeutig zu den Grundfreiheiten und Menschenrechten in ihren Herkunftsländern bekennen und diese einfordern, nur dann kann auch dort ein Umdenken allmählich beginnen.

Schäbig ist es, wenn man so tut, als ob die echte Unfreiheit in der islamischen Welt einen gar nichts angeht.
Frech ist es, in Anbetracht dieser Unfreiheit die Rahmenbedingungen in Deutschland schlecht zu reden.

Zu hoffen bleibt, dass ich mich irre, unsere sieben Zwerge des Islam sich als wahre Riesen entpuppen und endlich mal was Vernünftiges zum gesamten Gemeinwohl beitragen. Aber auch das klingt eher wie ein Märchen… und an die glauben wir ja nicht…oder?

Zum Autor:  
Eser Polat ist Jurist und Mitglied im bayerischen FDP Landesvorstand.