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Donnerstag, 17. September 2015

Jürgen Todenhöfers nazistisch-islamistische Sammlungsbewegung


Wer sich, in deutscher Sicht, leidlich ernsthaft mit der Zerstörung der chilenischen Demokratie und der westdeutschen Beteiligung an der Errichtung der mörderischen Pinochet-Diktatur vor 42 Jahren befasst, wird zwangsläufig auf den Namen einer der widerwärtigsten politisch-publizistischen Figuren stoßen, die Deutschland seit der Niederlage des Hitlerfaschismus und dem verdienten Tod Julius Streichers hervorgebracht hat: Jürgen Todenhöfer, der seine politische Karriere vor dem 11. September 1973 als Lobbyist gegen eine Entwicklungszusammenarbeit der BRD mit dem noch demokratisch regierten Chile begann, woran sich nach jenem 11. September nahtlos sein Auftreten als Lobbyist der Mörder vieler Tausender chilenischer Antifaschisten anschloss.*

Mit seiner Gesinnung, die ihn in den 1970er Jahren an die Seite Pinochets, in den 1980er Jahren an die Seite Hekmatyars und Bin Ladins und noch 2011 an die Seite der djihadistischen Insurgenten gegen Gaddafi** führte, hat Todenhöfer niemals gebrochen. Seine facebook-Seite darf als eine der größten antisemitischen und prodjihadistischen Sammlungsbewegungen des Internets betrachtet werden - eine Kloake nazistisch-islamistischer Verbrüderung, der hemmungslosen Hetze gegen den israelischen Staat einerseits und der Rechtfertigung islamistischer Diktaturen und Bewegungen, von der Muslimbruderschaft bis zur AKP, andererseits. Als Schirmherr dieses antidemokratischen Stelldicheins dokumentiert der einstige Pinochet- und heutige Mursi-Lobbyist*** Todenhöfer wie kein anderer stets aufs neue, wie quicklebendig der Ungeist der Mörder Allendes nach wie vor auch und gerade in Deutschland ist.

* Siehe DER SPIEGEL 16/1975 (14.4.1975), http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41558881.html.
** Siehe http://www.bild.de/politik/2011/bestseller-autor-von-rakete-beschossen-16829940.bild.html.
*** Siehe http://juergentodenhoefer.de/fuer-mich-heisst-aegyptens-praesident-mohammed-mursi/.

Sonntag, 19. Juli 2015

Kurzkommentar: Wer unterstützt das Böse in Nahost?

Saudi Arabien - Strafe durch Auspeitschen
Wer würde auf die Idee kommen Saudi Arabien, Katar und die Arabischen Emirate als "moderate" islamische Staaten zu bezeichnen? Sie unterstützen seit Jahren Al-Kaida, ISIS, den Wahabismus und Salafismus in Europa und Nahen Osten, sowie diverse weitere sunnitische Terrororganisationen, die als Zellen überall in der Welt Folter, Vertreibung und Barbarei, kurzum Verbrechen an der Menschheit verüben. 

In Saudi-Arabien werden Andersdenkende, Homosexuelle oder Bibelinhaber kurzerhand mit dem Schwert enthauptet. Kirchen oder Synagogen existieren in dem Land nicht. Als Ausländer sollte man keine christlichen Zeichen mit sich führen. 

In diesen "moderaten" islamischen Staaten gilt das Recht auch nicht für Jedermann gleichermaßen. Hohe geistliche Würdenträger können sich beispielsweise mit 50.000,00 € von jeder Schandtat freikaufen, wie die tödliche Vergewaltigung einer 5-Jährigen durch den eigenen Vater - einem angesehenen Prediger - zeigt. 

Wer also kommt auf die Idee, diese Staaten als "moderat" zu bezeichnen und allein den Iran als "Reich des Bösen" zu verteufeln? 
Die Antwort: Möglicherweise diejenigen, die selbst Böses im Schilde führen! 

Es sind diejenigen, die an der derzeitige humanitäre Katastrophe in Nahost ihren größtmöglichen Nutzen ziehen und die Terroristen mit Waffen und Logistik unterstützen und sie in ihren Krankenhäusern gesund pflegen. 
Yeziden, Alawiten, Christen, liberale Sunniten, Humanisten, Demokraten sind ihre Opfer. In der Sprache dieser "moderate Muslims"-Propagandisten handelt es sich jedoch allenfalls um unbedeutende "Kollateralschäden."  

Als Mensch wünscht man sich, dass der größte "Kollateralschaden" irgendwann sie selbst und ihre "moderaten Freunde" trifft.  

“I believe that in the present time there is a widow of opportunity for Israel in order to try and pursue a new order in the Middle East,” Shavit said.
The former spy chief said that Sunni states like Egypt, Jordan, and the Gulf sheikhdoms share Israel’s suspicions about Iran, giving the Jewish state a de facto membership in the moderate camp.
“Iran is considered to be the adversary of all those countries that you mentioned, of Saudi Arabia, Egypt, Jordan and the Emirates,” Shavit said. “In other words, the more moderate Sunni Islam. And we are a member in this same camp."
'Iran nuclear deal opens window for Israel to join new Mideast order'
http://www.jpost.com/Middle-East/Iran-nuclear-deal-opens-window-for-Israel-to-join-new-Mideast-order-409462

"In Mosul, Shia shrines and mosques have been blown up, and in the nearby Shia Turkoman city of Tal Afar 4,000 houses have been taken over by Isis fighters as "spoils of war". Simply to be identified as Shia or a related sect, such as the Alawites, in Sunni rebel-held parts of Iraq and Syria today, has become as dangerous as being a Jew was in Nazi-controlled parts of Europe in 1940."
[...]
"Western governments traditionally play down the connection between Saudi Arabia and its Wahhabist faith, on the one hand, and jihadism, whether of the variety espoused by Osama bin Laden and al-Qa'ida or by Abu Bakr al-Baghdadi's Isis. There is nothing conspiratorial or secret about these links: 15 out of 19 of the 9/11 hijackers were Saudis, as was Bin Laden and most of the private donors who funded the operation."

Donnerstag, 9. Juli 2015

Frankreich und Deutschland nach den Anschlägen von Paris*

Teil 1: Frankreich


Am 7. Januar wurden in der französischen Hauptstadt durch ein Attentat auf die Redaktion der Satire-Wochenzeitschrift Charlie Hebdo elf Menschen ermordet; unter den Ermordeten befanden sich acht Charlie Hebdo-Redaktionsmitglieder und ein Polizist. Als Attentäter ermittelte die Polizei sehr rasch die Brüder Chérif und Saïd Kouachi, zwei Franzosen algerischer Herkunft, die bereits in den vergangenen Jahren auch international als djihadistische Extremisten und Gesetzesbrecher aufgefallen waren: Saïd ließ sich im Jemen als Rekruten von Al-Qaida ausbilden. Gemeinsam mit seinem Bruder Chérif war er bereits 2008 von der französischen Polizei festgenommen worden; gegen Chérif wurde ein Prozess geführt. Im Schengen-Raum waren die beiden zur verdeckten Beobachtung ausgeschrieben, zudem standen sie auf der„No-Fly-List“ der Vereinigten Staaten.

Zwei Tage nach dem Mordanschlag auf die Charlie-Hebdo-Redaktion nahm dann der djihadistische „Waffenbruder“ der Attentäter, Amedy Coulaby in einem jüdischen Supermarkt im Osten von Paris Geiseln, von denen er vier – alle jüdische Franzosen – ermordete. Am selben Tag, dem 9. Januar, wurden im Rahmen zweier zeitgleicher Polizeieinsätze sowohl der Geiselmörder Coulaby als auch die Brüder Kouachi getötet.

„Je suis Charlie“

Die staatsoffiziellen ebenso wie die 'zivilgesellschaftlichen' Reaktionen auf den terroristischen Anschlag auf Charlie Hebdo waren zunächst dazu geeignet, ein Schlaglicht zu werfen auf die Vitalität des Selbstverständnisses Frankreichs als einer laizistischen Republik – eines politischen Gemeinwesens, das sich der Herausforderungen des säkularen demokratischen Verfassungsstaates im Spannungsfeld zwischen einem religiös „legitimierten“ Extremismus und Terrorismus islamistisch-djihadistischer Provenienz, einer „kommunitaristischen“ Abkapselung religiös-kultureller Minderheiten und einer ethnozentristischen Regression in der französischen 'Mehrheitsgesellschaft' bewusst ist. Dies führten nicht zuletzt die Demonstrationen vor Augen, in deren Rahmen rund vier Millionen Franzosen in Paris und anderen Städten sich zur Unverletzlichkeit der „Freiheit der Presse“, der „freien Meinungsäußerung“ bekannten und Solidarität mit der angegriffenen Redaktion bekundeten. Mit Blick auf diese demokratisch-republikanischen Manifestationen bemerkte die Neue Zürcher Zeitung am 11. Januar: „Frankreich demonstriert Selbstbewusstsein wie schon lange nicht mehr. Die Grundstimmung der letzten Jahre war eher von Selbstzweifeln und Zerknirschung geprägt. Doch jetzt haben riesige Volksmengen, wohl über eine Million Menschen, am 'republikanischen Marsch' in Paris und an Kundgebungen in vielen Provinzstädten Bürgersinn und grimmige Entschlossenheit gezeigt. Sie gedachten der 17 Todesopfer der jüngsten Terrorakte, sie wandten sich gegen Denk- und Redeverbote, gegen Judenhass und Islamophobie. 'Wir lassen uns die Freiheit nicht nehmen, wir lassen uns von ein paar Terroristen nicht einschüchtern', war ihre Botschaft. Diese Haltung strahlt weit über Frankreich hinaus.“

Paris als „capitale mondiale de l'antiterrorisme“

Auf der anderen Seite musste jedoch die Frivolität ins Auge stechen, mit der die Staatsspitze der französischen Republik den „republikanischen Marsch“ in Paris in ihre außenpolitische Agenda einbettete. An der Großdemonstration in Paris nahmen – wenigstens für einige Minuten – rund 50 Staats- und Regierungschefs teil. An der Seite von Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich Frankreichs Staatsoberhaupt François Hollande gemeinsam mit einer Reihe befreundeter arabischer und afrikanischer Staatsführer, die – wie die NZZ extrem zurückhaltend formulierte – „nicht als grosse Demokraten gelten“. Neben Repräsentanten von EU und Nato war auf dem „republikanischen Marsch“ mit der Arabischen Liga ein Staatenbündnis vertreten, deren Politik wesentlich von islamistischen Mordregimen und Terrorexporteuren bestimmt wird. (Nota bene: 2011 wurde Syrien, dessen säkulares Regime sich in einem blutigen Konflikt mit djihadistischen Insurgenten befindet, aus der Liga ausgeschlossen, niemals jedoch offen als Gönner djihadistischer Terrorbanden auftretende islamistische Mächte wie Saudi-Arabien oder Katar.) Auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko war zugegen, selbstverständlich ohne befürchten zu müssen, von seinen französischen Gastgebern zur Rede gestellt zu werden etwa mit Blick auf die – durch die Kiewer Regierungsbehörden zumindest wohlwollend geduldeten – fortlaufenden gewalttätigen Angriffe auf unbotmäßige Journalisten und als „prorussisch“ attackierte Medien in der Ukraine – und in diesem Kontext zum Beispiel an das Schicksal des im August 2014 in der Ostukraine ermordeten Fotokorrespondenten der Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya, Andrej Stenin, erinnert zu werden.** Demgegenüber wurde in israelischen Medien darüber berichtet, dass Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der französischen Regierung als Teilnehmer am „republikanischen Marsch“ unwillkommen sei. In Reaktion auf die Ankündigung des israelischen Regierungschefs, an der Demonstration teilzunehmen, sei seitens des französischen Präsidialamts Palästinenser„präsident“ Mahmud Abbas eingeladen worden. Somit konnte, nur wenige Stunden nach der Ermordung von vier jüdisch-französischen Geiseln durch einen djihadistischen Terroristen, ein erklärter Sympathisant des Judenmordes*** auf Einladung der französischen Regierung an der von Präsident Hollande und Ministerpräsident Valls inszenierten recht eigenwilligen Demonstration eines antiterroristischen Konsenses mitwirken.

Eines der überlebenden Redaktionsmitglieder, Renald Luzier („Luz“), geißelte die – außen- wie innenpolitische – Instrumentalisierung des Attentats durch die französische Staatsspitze mit den Worten: „Dieser Unanimismus hilft Hollande, die Nation zusammenzuschweißen. Er nützt Marine Le Pen, um die Wiedereinführung der Todesstrafe zu fordern. (…) Was die Kundgebungen betrifft: Dort hat man die Marseillaise gesungen – wir sprechen hier aber über das Gedenken an meine Kollegen Charb, Tignous, Cabu, Honoré und Wolinski – die hätten auf diese Art von Solidarität geschissen.“ In Anbetracht des Konformismus, der sich in dem wohlfeilen Bekenntnis zu Freiheit und Demokratie, unter Abstrahierung von den strukturellen Bedingungen – und Grenzen – der Geltendmachung „republikanischer“ Normen und Prinzipien, auslebte und nicht zuletzt in der emsigen Verdächtigung politisch Andersdenkender, nicht „Charlie“ zu sein und somit außerhalb einer republikanischen Wertegemeinschaft zu stehen, seinen Ausdruck fand, gibt der französische Publizist Pierre Lévy zu bedenken:

„... Psychologische Behandlungen wurden Minderjährigen auferlegt, die sich geweigert hatten, an einer Schweigeminute für die Opfer der Pariser Anschläge teilzunehmen. Kommunalangestellte wurden, wie in Lille, bestraft, weil sie nicht an dieser kollektiven Schweigeminute teilgenommen und das auch begründet hatten.

Aber was ist eine per Dekret festgelegte Besinnung wert? Wird morgen die einfache Tatsache verdächtig und auch strafbar, die Gründe des Dramas verstehen zu wollen? Genau das hat zweifellos der belgische Europaabgeordnete Guy Verhofstadt begrüßt, als er jubelte: 'Zum ersten Mal wurde ein Europa der Werte geboren!' Doch der Siegerkranz gebührt gewiss Nathalie Saint-Cricq, Chefin der politischen Abteilung von France2. Am 13. Januar rief sie gerissen aus, indem sie mit den Fingern auf diejenigen zeigte, die 'nicht Charlie sind': 'Sie sind es, die wir ausfindig machen und behandeln müssen.' Gewissermaßen im Namen der Meinungsfreiheit. Orwell ist nicht mehr weit.“

An diesem Tag, so Lévy, seien „Charb, Cabu, Wolinski und die anderen Karikaturisten ermordet worden – zum zweiten Mal“.

(Fortsetzung folgt.)


Daniel Leon Schikora


* Erstveröffentlichung in: Gerd Otto, Wolfgang Otto (Hrsg.): Auf dem Weg nach Europa. Die Fördergesellschaft für Europäische Kommunikation (FEK) e. V. und die Neudrossenfelder Europatage im Porträt (= FEK-Jahrbuch 2015). Regensburg 2015, 20f.

** Wie die Justizbehörden der von Poroschenko repräsentierten Ukraine mit den bürgerlichen Freiheiten von Publizisten verfahren, die öffentlichkeitswirksam dazu aufrufen, sich der Beteiligung an der brutalen Unterdrückung der russophonen Bevölkerungsteile des Südostens des Landes zu verweigern, führte nunmehr (Anfang Februar) auch die Inhaftierung des westukrainischen Fernsehjournalisten Ruslan Kuzaba durch den ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU vor Augen. Kuzaba, der am 19. Januar in einem YouTube-Video leidenschaftlich gegen den „Bruderkrieg“ plädiert und dazu aufgerufen hatte, sich der Mobilisierung, von denen Zehntausende von Reservisten betroffen sind, zu verweigern, wird seitens des Geheimdienstes Hochverrat und Spionage vorgeworfen.

*** „Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat den Hinterbliebenen des Attentäters von Rabbi Jehuda Glick kondoliert. Mutas Hidschasi werde als Märtyrer in den Himmel eingehen, schrieb Abbas in einem Brief. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu übte scharfe Kritik.
Laut der Onlinezeitung 'Times of Israel' schrieb Abbas an Hidschasis Familie: 'Mit Wut haben wir die Nachricht von dem Mordverbrechen vernommen, begangen durch die Terroristen der israelischen Besatzungsarmee, gegen den Sohn Mutas Ibrahim Chalil Hidschasi, welcher als Märtyrer, der die Rechte unseres Volkes und seiner heiligen Stätten verteidigt hat, in den Himmel eingeht.' (…) Israels Außenminister Avigdor Lieberman schrieb auf seiner Facebook-Seite, Abbas‘ Brief 'beweist mehr als alles andere, dass Abu Masen in der Tat ein Partner ist: ein Partner für Terror, ein Partner für Terroristen, ein Partner von Mördern'. Mit dem Schreiben unterstütze Abbas offen den Terror und ermutige dadurch zu weiteren Morden, so Lieberman.“ (israelnetz.com, 3.11.2014)

Sonntag, 3. Mai 2015

Was Völkermord ist, bestimmt die Palästina-Lobby

von Erebuni


Was Völkermord ist, bestimmen wir. So lautet der Titel eines vor kurzem erschienenen Online-Artikels von Frau Evelyn Hecht-Galinski . In diesem Artikel nimmt sie den Gedenktag der Armenier am 24.  April zum Völkermord der Jungtürken vor genau 100 Jahren im Osmanischen Reich zum Anlass, um in endlosen wirren und einer unverständlichen Aneinanderreihung paranoider und verschwörungstheoretisch anmutender Ausführungen eine Anerkennung der vielen Völkermorde, die Israel angeblich seit 1948 an den Palästinensern begangen haben soll, einzufordern. (siehe: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21563)

Frau Evelyn Hecht-Galinski ist ihres Zeichens Autorin - so zumindest ihr Facebook-Status. Sie schreibt für die Neue Rheinische Zeitung, einem Online-Blog, der sich als Online-Zeitung mit deutsch-nationaler Aufmachung und antizionistischem Inhalt präsentiert und seinen Sitz in der Türkei, genauer in Datca/Mugla, hat. Der Name des Blogs trägt den Namen der einstigen Zeitung von Karl Marx, doch im Gegensatz zu ihm, haben die Autoren des Blogs mit Marxismus nicht im Entferntesten zu tun. Sie verbreiten lieber tagein tagaus anti-israelische und antisemitische Propaganda. 

In Wikipedia gibt es seit Jahren eine Löschdiskussion darüber, ob Hecht-Galinski überhaupt von Relevanz für das Online-Lexikon sei und nicht doch besser gelöscht werden sollte, da die gute Frau nur Hausfrau und die Tochter von Heinz Galinski ist. Ihrem selbstverlegten Buch „Das elfte Gebot“, in dem sie gegen Israel hetzt, verdankt sie es wohl, dass sie doch nicht aus der deutschen Wikipedia gelöscht wurde. 

Einige Auszüge aus ihrem letzten Post über den Genozid an den Armeniern zeigen, wessen Geistes Kind Evelyn Hecht-Galinski ist: 

„Was soll also die Fokussierung auf die Aghet? Um die Türkei in ihre "Schranken" zu weisen? Denn auch die Türkei hat sich ja für das Massaker an den Armeniern entschuldigt! Auch hat die Türkei, was gerne verschwiegen wird, schon lange zu diesem Völkermord alle Archive für eine unabhängige Historikerkommission uneingeschränkt zur Verfügung gestellt.“

Jedem, der sich bereits mit der Leugnungspolitik der Türkei auseinandergesetzt hat oder damit konfrontiert wurde, fällt auf, dass hier nur noch die Dolchstoßlegende fehlt. Alles weitere ist die gescheiterte Propagandalinie der Türkei.

Das verwundert nicht, wenn man sich ihre bisherigen politischen Aktivitäten anschaut. Es wird erkenntlich, dass sie blind gegenüber den Opfern ist, die nicht in ihr Täter/Opfer Profil passen wollen. Auffällig ist die Religionszugehörigkeit der von ihr titulierten Opfer in ihrem Beitrag. Sie spricht nur von muslimischen Opfern der Konflikte in Syrien und im Irak. 

„Und wann kommt das ausgiebige Gedenken für die nicht-christlichen Opfer, also z.B. die muslimischen weltweit? Was ist mit dem Irak, wo inzwischen mehr als 665.000 Menschen getötet wurden?“

Dass dort ein Exodus der christlichen Minderheiten, der seinesgleichen sucht, stattfand und stattfindet, spielt in ihrem Weltbild keine Rolle. Diese Tatsache würde auch ihre Argumentationslinie stören, ja gar zerstören. Wahrscheinlich weiß die angebliche Nahost-Expertin gar nicht, dass die beiden Länder große christliche Bevölkerungsteile besaßen, Gemeinschaften, die gerade u. a. wegen des Genozids vor 100 Jahren in Syrien und im Irak als Nachfahren der Überlebenden lebten und zurzeit gezielten Anschlägen ausgesetzt sind. 

Sie wirft Gauck vor, er würde nur der Armenier gedenken, weil diese Christen seien, und dabei die muslimischen Opfer im Irak und Syrien ignorieren. 
"So macht es schon stutzig, dass ausgerechnet Papst Franziskus die Katastrophe für die Armenier und die Geschehnisse im Osmanischen Reich als "ersten Völkermord" im 20. Jahrhundert bezeichnet und danach ein ökumenischer Gottesdienst am 23. April in Berlin mit einer Rede von "Pfarrer Gauck" stattfand! Also muss man schon die Frage stellen: Warum wird der Leiden der Christen gedacht, während die Leiden der Muslime außen vor bleiben?"

Gauck hatte bei einem Gedenkgottesdienst am 23. April 2015 im Berliner Dom an die Opfer des Genozids an den Armeniern vor hundert Jahren im Osmanischen Reich gedacht. Im Jahr 1915 wurden in der Nacht zum 24. April die armenischen Eliten in Konstantinopel, insgesamt 613 Schriftsteller, Geistliche, Musiker, Anwälte, Politiker, Journalisten, verhaftet und anschließend ermordet. Dieser Tag markiert den Beginn des Genozids an den Armeniern. Mit der Ermordung der geistigen und kulturellen Elite war der Weg frei geworden für die Ermordung von 1.5 Millionen Armeniern und 300000 Aramäern, die grausam abgeschlachtet oder in der Wüste dem Tod ausgeliefert wurden. Täter waren muslimische Kurden und Türken. 

Wer sich nun über ein Medieninteresse zum 100. Jahrestag wundert, und die Gedenkveranstaltung zum Genozid an den Armeniern zum Anlass nimmt, um diesen zu leugnen und anschließend auf fünf Seiten über muslimische Opfer zu schreiben, der disqualifiziert sich nicht nur intellektuell und argumentativ, sondern verhält sich schlichtweg pietäts- und würdelos gegenüber den Opfern. (Übrigens es fällt einem schwer überhaupt von Artikel zu sprechen, der weder Hand noch Fuß hat, geschweige denn einen Kopf, der beim Schreiben zum Einsatz gekommen sein soll.)

"Was würde übrigens passieren, wenn die Türkei die mehr als 1,5 Millionen syrischer Flüchtlinge, die sie bereits aufgenommen hat, ausweisen würde und an ihre Bündnispartner abschieben würde? Oder wenn sie es wie der "Jüdische Staat" machte - Gefängnisse für Asylsuchende schwarze Flüchtlinge bauen, diese zu internieren, um sie dann in ihre Heimatländer abzuschieben und Folter und Tod auszusetzen? Und wann kommt das ausgiebige Gedenken für die nicht-christlichen Opfer, also z.B. die muslimischen weltweit?"

Ihr Hass gegenüber Christen und Juden geht soweit, dass sie diese pauschalisiert und verteufelt und den Staat Israel, - übrigens das einzig demokratische Land in dieser Region, in dem auch Muslime aber auch Christen leben - unentwegt abfällig als  "Judenstaat" bezeichnet. Nicht einmal Theodor Herzl hatte in seinem Werk "Der Judenstaat" einen homogenen Staat im Blick gehabt, sondern wünschte sich einen Staat, der allen seinen Bürgern die gleichen Rechte zugestehen und in der die Einheimischen die einwandernden Juden mit offenen Armen empfangen würden.  


"Denken wir also an die Nakba, die Katastrophe, der systematischen Vertreibung des palästinensischen Volkes, der ethnischen Säuberung Palästinas durch den "Jüdischen Staat". Ilan Pappe, der israelische Historiker, dessen Verdienst es im Besonderen ist, dass diese Ereignisse im Jahr 2007 so exakt beschrieben wurden, hat im Zusammenhang der systematischen Auslöschung der Erinnerung den Begriff des "Memorizid" geprägt.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den wunderbaren Artikel von Anneliese Fickentscher und Andreas Neumann in der NRhZ vom Januar 2008."

Man könnte eine Menge anderer Zitate aus Galinskis Artikel nehmen, um ihre Unlogik, ihr Unwissen und ihre Verzerrungen der Tatsachen zu beleuchten. Doch vieles muss und sollte man nicht mehr kommentieren, denn sie stehen für sich und für ihre Gesinnung.

Abschließend lässt sich feststellen: Was anfänglich geschmacklos begann und im Hinblick auf den gesamten Artikel sich ziemlich verachtend gegenüber dem Gedenken der Nachfahren der Opfer erwies, stellt sich letztendlich als eine Projektion ihrer eigenen Absichten und Vorstellungen dar. Denn nur sie und ihre Anhängerschaft entscheiden mit ihrem rassistischen Weltbild darüber, was ein Genozid ist. Dabei verdrehen sie die Tatsachen auf eine Weise, wie es ihnen gerade in ihr verqueres Weltbild passt.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Für die Herbeiführung barbarischer Zustände: Deutsche Neocons

Nicht im Sinne deutscher Neocons: Protest gegen die unheilige Allianz von IS und türkischer Regierung in Rostock, 12.10.2014


Wenn deutsche Neocons jüngst, ausgerechnet angesichts der Bedrohung der Kurden von Rojava durch den sunnitisch-djihadistischen "Islamischen Staat", in aggressiver Weise ihre Kampage gegen den syrischen Präsidenten Assad wiederaufleben ließen und hierbei nicht davor zurückschreckten, der IS-freundlichen türkischen Regierung für ihre kompromisslose Haltung zu Assad Respekt zu zollen, so ist dies alles andere als ein unglücklicher publizistischer Zufall.

In einer Buchrezension von 2010 schrieb ich über die antizionistische politische Linke der BRD (wobei ich damals v. a. den linken Flügel von Rot-Grün im Auge hatte):
"Seit den 1990er Jahren standen die Propagandakolonnen dieser „Linken“, nachdem sie noch wenige Jahre zuvor den Verteidigungskrieg des Vereinigten Königreiches gegen die argentinische Junta vehement verurteilt hatten, vor allem im Kontext der Zerschlagung Jugoslawiens verläßlich bereit, wenn es um die Propagierung durchaus völkerrechtswidriger Gewaltanwendung zugunsten von Faschisten ging, etwa der Anhänger des bosnischen Islamisten Izetbegovic oder der Rassisten der albanischen UCK. Ob sie sich zu Algerien, Tschetschenien, Dagestan, Sinkiang oder Kaschmir äußern: Die Empathie, die deutsche (und andere alteuropäische) „Linke“, welche für den Expansionismus der argentinischen Staatsterroristen getrommelt hatten, Gewaltsezessionisten und anderen „Oppositionellen“ entgegenbringen, die die Souveränität bestehender Nationalstaaten attackieren – und zwar stets zugunsten der „feudalen Rechten“, als welche Oriana Fallaci den Islam identifizierte –, ist notorisch."
Erscheint es nicht als seltsam, dass in den vergangenen Jahren praktisch die Gesamtheit der Publizisten, die als deutsche Neocons bezeichnet werden können - von der Jungle World über DIE WELT bis zur Achse des Guten - fast überall auf der Welt gemeinsam auch mit grünen Israel-Feinden wie Marieluise Beck* stets zuverlässig Partei für die äußerste Barbarei bezogen haben, ob sie sich zur "Arabellion" äußerten, zu Libyen**, zu Syrien*** oder zur Ukraine****? Es ist vorauszusehen, dass das Gros dieser Leute in absehbarer Zeit ihre erklärte Solidarität mit der jüdischen Republik aufkündigen wird. (Gesetzt den Fall, Israel würde sich in einer weltpolitisch wichtigen Frage so dezidiert gegen die Nato und für Russland, China und/oder Indien positionieren, wie Ariel Scharon dies 1999 mit Blick auf den Angriff auf Jugoslawien tat, so wäre es mit ihrer Israel-"Solidarität" ohnehin vorbei, und man fände endlich auch "palästina"politisch zu Beck und Erdogan.) Denn warum sollten, in der Perspektive der deutsch-neokonservativen Sehnsucht nach dem Ausnahmezustand, ausgerechnet ein paar Millionen Juden und mit diesen einige Hunderttausende Araber das Recht auf die Verteidigung auch nur eines Minimums von Demokratie und Verfassungsstaatlichkeit haben, während gleichzeitig allen Libyern, Syrern, Kurden, Irakern, Ukrainern das Recht, mordenden Djihadisten oder Nazis Widerstand zu leisten, ostentativ abgesprochen wird?


* Zum herausragenden Beitrag MdB Marieluise Becks zur antiisraelischen Boykottkampagne siehe http://dighochschulgruppe.wordpress.com/2013/06/21/israel-solidaritat-emporung-uber-marieluise-becks-versteckten-boykott-aufruf/.

** So gab noch 16 Monate nach der bestialischen Ermordung des semi-säkularen libyschen Revolutionsführers Gaddafi durch Djihadisten im Oktober 2011 der Jungle-World-Autor Thomas von der Osten-Sacken unter dem Titel "Bye-bye, Gaddafi!" zum Besten: "Der Krieg gegen Gaddafi war ein gerechter und die Libyer haben nun die Chance erhalten, ihr Land neu zu gründen und sich von 42 Jahren Gaddafi-Diktatur zu verabschieden."

*** Im Februar 2014 (sic), nach drei Jahren eines von djihadistischen Mörderbanden ausgelösten Bürgerkrieges, initiierten führende neokonservative deutsche Publizisten die Kampagne "Freiheit für Syrien". Zu den Erstunterzeichnern gehört mit von der Osten-Sacken ein Autor, der nie einen Hehl aus seinen Sympathien für die islamistisch dominierte "Freie Syrische Armee" (FSA) machte.

**** Vgl. http://danielleonschikora.blogspot.de/2014/09/deutscher-maoismus-von-der-pol-pot-zur.html. - Zu den Verstrickungen des antirussischen (west-)ukrainischen Neofaschismus in djihadistische Terroraktivitäten siehe http://danielleonschikora.blogspot.de/2014/03/braun-grune-internationale-des.html.

Samstag, 9. August 2014

Schielauge des Westens

Kirche in Bagdad
Wir haben es immer wieder gesehen. Erfahrung bestätigt: der Westen hat ein Schielauge. 
Im ehemaligen Irak läuft gerade das Paradebeispiel einer islamisch motivierten ethnischen Säuberung an Hunderttausend Christen und Jesiden ab. Die Dschihadisten fordern eine Konversion zum Islam, Zahlung einer erniedrigenden Dschizya und Leben als ,,Untermensch” im islamischen Kalifat oder eben den Tod. Und weder von den vielen Islamverbänden in Deutschland, noch von zahlreichen Friedensaktivisten hören wir etwas. Krieg sei keine Lösung und die Anwendung von Gewalt – zum Beispiel auch im zweiten Weltkrieg gegen Hitler – sei prinzipiell illegitim, ist die Logik, der wir gehorschen sollen, sagen uns Geopolitiker aus der Reihe der Theologieexperten.

Die einzige Demokratie und funktionierender Rechtsstaat im Nahen Osten, Israel, nimmt es alle zwei Jahre nicht hin, von einem terroristischen Clan mit Raketen bombardiert zu werden. Schon wird vor der Domplatte in Köln wieder Völkermord an Palästinensern propagiert. Dass die Terroristen des vom EU-Beitrittskandidaten Türkei unterstützten Hamas ihre Waffenlager in Krankenhäusern und Moscheen unterbringen und absichtlich aus zivilen Einrichtungen schießen, um die Anzahl der toten Palästinener in die Höhe zu treiben, ist leider eine Logik, die wir hinnehmen sollen, sagen uns selbsternannte Friedensexperten.

Mit etwas Distanz zur Contemporary Denkart ist die Inkonsistenz und die Widersprüchlichkeit, ja das Paradox dieser Logik leicht erkennbar. Der Westen hat sich aufgrund von Schuldgefühlen – realen wie eingebildeten – unterbewusst ein Maßstab zurechtgelegt, der selbst-, und fremdschädigender hätte nicht sein können. Während man verfolgten Christen weltweit durch die Brille der Säkularität mit Indifferenz begegnet, haben muslimische Tote einen ,,Mehrwert”. Das gilt jedoch nicht, wenn es unter ihresgleichen passiert. Denn das ist irrelevant, passiert immer, und stellt lediglich Brudermord dar. Das Sterben von Muslimen wiederum durch die Hand Israels jedoch ist eine Ultimativsünde, dem nicht mal das katholische Fegefeuer ein Ausgleich wäre.

In einem öffentlichen Diskursraum, dessen Regeln in den letzten Jahrzehnten von Feinden des westlichen Modells der Demokratie, Freiheit, Individualrechten wie Religions-, und Meinungsfreiheit, gesetzt wurden, erstaunt mich eine derartige kafkaeske Logik kaum. Orwell hätte nicht besorgter sein können. So gilt laut dem amerikanischen Präsidenten der aktuelle Eingriff aus der Luft explizit dem Schutz von US-Amerikanern im Irak und den Jesiden. Ein Eingriff zum Schutze der christlichen Minderheiten, die ebenso betroffen sind, wäre sicherlich als Kreuzzug interpretiert worden. Allein diesen Eindruck muss man ja erwehren. Wenn es sein muss, indem man die Christen ihrem Schicksal überlässt. Der Westen hat so autoritären Regimen, die nichts von Ausgleich und Kompromissen verstehen und ständig mit Gewalt drohen, einfach nachzugeben.

Ist das eine Logik, die uns im 21. Jahrhundert schützen soll? Ist das die Geisteshaltung, der wir unser Leben in dieser Zeit geopolitischer Verwerfungen anvertrauen sollen? Ich bin mir nicht mehr sicher, ob der Westen ohne eine Rückbesinnung auf ihre Identität und Erbe aus griechischer Philosophie, dem römischen Begriff des Rechts und Staats, sowie einer judeo-christlichen Tradition überlebensfähig ist. Er gleicht zunehmend einem Hochhaus, dessen Bewohner die ersten Etagen für nicht mehr notwendig erachten. Hauptsache die oberen Etagen glänzen. Zumindest für unsere Finanz-, und Politeliten. Und für eine kurze Zeit.

Adem Dolas


Samstag, 19. Juli 2014

Erdogan: "Israel verübt einen Völkermord" - Zusammenarbeit geht allerdings weiter...

Der vielleicht berühmteste türkische Premierminister der Welt, Recep Tayyip Erdogan, hat mal wieder zugeschlagen. Sein Opfer lautet wie so oft - Israel.

Israel würde versuchen die Palästinenser auszulöschen, übe Staatsterrorismus aus und würde sein unmenschliches Anlitz durch die Kindermorde von Gaza zeigen, polterte er.   

Scheinbar ist Erdogan zu den Menschenrechtler übergetreten, allerdings beschränkt sich seine Menschenliebe allein auf diejenigen, die von Israel drangsaliert werden und muslimisch sind. Die Vernichtung der Armenier, die Massaker an den Aleviten, die Unterdrückung der Kurden durch die Türkei sind für ihn eine Selbstverständlichkeit. Er befindet sich dabei in guter Gesellschaft, denn seit der Formung und Entstehung der Republik Türkei zählt die entsprechende Handhabung dieser "Angelegenheiten" zur staatlichen Tradition.  

Die aktuell von ISIS verübten Massenmorde an Alawiten und Christen in Syrien scheinen Erdo ebenfalls nicht zu stören. Im Gegenteil, die logistische und militärische Unterstützung sind den ISIS-Terroristen durch die Türkei gewiß.  
In diesem Punkt arbeiten Israel und die Türkei sogar zusammen. Denn die Terroristen werden großzügig durch Israel medizinisch versorgt und nach ihrer Kur an die syrische Grenze überführt, damit sie mit neuer Kraft die Massaker an der syrischen Bevölkerung fortsetzen können. 

Erdogan redet nicht gerne über diesen Umstand. Die Israelis allerdings schon, um der Türkei zu demonstrieren, dass sie im gleichen Boot sitzen und die gleichen Feinde haben würden. Feindbilder sind nämlich ein wichtiger Anknüpfungspunkt im türkisch-israelischen Verhältnis. Es schweißte sie in den 90er Jahren eng zusammen. Dann kam allerdings Erdo und verdarb polternd und schimpfend das Spiel. 

Es schmeckte ihm nicht, dass die Israelis argumentierten, dass die Palästinenser für die Israelis das seien, was die Armenier für die Türken darstellten. Es schmeckte Erdo auch nicht, dass die Israelis die Ereignisse um die Armenier im Jahre 1915 mit der heutigen Situation der Palästinenser verglichen. 
Dabei sollte die Message nur lauten: Türken und Israelis teilen das gleiche Schicksal. Die Israelis seien nämlich die Guten und die Palästinenser die Bösen. So, wie die Türken die Guten und die Armenier die Bösen seien. 

Der Schuss ging allerdings nach hinten los. 

Erdo und seinem Stab war diese jüdische Nähe und die durch Jerusalem propagierte schicksalhafte Verbundenheit zwischen Juden und Türken zu viel des Guten. Immerhin waren sie Muslime und die Israelis Juden. Die Türken verbaten sich daher jeden Vergleich und beschimpfen die Israelis seitdem als Völkermörder. Der israelische Premier schlägt - beleidigt von der Zurückweisung - wie immer zurück und lässt daran erinnern, dass dann auch die Vernichtung der Armenier ein Genozid sei. Wenn schon, denn schon! Wie du mir, so ich dir! 

Betrachtet man dieses hin und her objektiv, so ist sicher, dass Israel ebenso wenig auf der Achse des Guten steht, wie die Türkei. Die Hamas - der kleine Bruder Erdogans - ebenso wenig. 
Es ist schon bemerkenswert, dass Israel trotz der Schmähungen und Beschimpfungen weiterhin nachrichtendienstlich, wirtschaftlich und diplomatisch eng mit der Türkei zusammenarbeitet. Mögen sie öffentlich noch so sehr einander beschimpfen. Kein Grund zur Sorge also! 

"Regierungschef Recep Tayyip Erdoğan hatte das Vorgehen der israelischen Armee gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen als "Staatsterrorismus" und "Versuch des systematischen Völkermordes" bezeichnet."

Israel zieht Botschaftspersonal aus der Türkei ab
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/israel-botschaft-tuerkei-demonstration

Sonntag, 15. Juni 2014

Wie Israel 2005 gegen die Anerkennung des armenischen Genozids in Deutschland intervenierte

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Auswärtigen Amts (AA) erzählte mir vor kurzem, dass im Jahre 2005 während der Diskussionen um die Armenier-Resolution im Bundestag nicht nur Proteste und Druck aus der Türkei erfolgt seien, sondern auch von einer für ihn und dem AA völlig unerwarteten Seite - aus Israel.  

Shimon Peres, der derzeitige Staatspräsident und damalige israelische Vizeministerpräsident unter Ariel Sharon, habe verärgert bei der Bundesregierung angerufen und gegen die Thematisierung des armenischen Genozid  und seiner Anerkennung seitens des Bundestages protestiert. Peres habe behauptet, dass es in der Geschichte der Menschheit nur einen einzigen Genozid  gegeben habe und es sich bei diesem um den jüdischen Holocaust handele. Die Anerkennung der armenischen "Tragödie" als Genozid sei eine Relativierung des Holocausts. Der Holocaust sei singular. Die Deutschen würden den Holocaust relativieren. 

 Der israelische Botschafter habe Protestschreiben verfasst, etliche Vertreter jüdischer Organisationen hätten Gespräche mit diversen Bundestagsabgeordneten und dem Auswärtigen Amt geführt. Israelische Parlamentarier hätten teilweise wüste Schimpfschreiben an das AA adressiert.

Während ich von der Offenheit des ehemaligen Mitarbeiters des AA überrascht war, war dieser noch heute sichtlich schockiert von den heftigen Reaktionen aus Israel.

Diese Ereignisse liegen nun fast 10 Jahre zurück. In der Zwischenzeit sind die Armenier trotz aller Schmähungen, Agitationen und Lügen  in der Anerkennungsarbeit sichtlich vorangekommen. Der Zentralrat der Armenier in Deutschland arbeitet derzeit mit Hochdruck an der expliziten Anerkennung des Genozids an den Armeniern im Jahre 2015 durch den deutschen Bundestag.

Ich bin gespannt, ob Israel im nächsten Jahr erneut seine hässliche Seite zeigen und seine würdelose Politik der Leugnung und politischen Agitation gegen die armenische Diaspora in Deutschland fortsetzen wird. Vielleicht wird Shimon Peres - der Friedensnobelpreisträger, der Holocaustüberlebende - erneut beim AA anrufen und sich bei den "bösen" Deutschen darüber beschweren, dass sie der "unbedeutenden" Armenier gedenken und einen anderen Genozid als den Jüdischen anerkennen. Auf den israelischen Beitrag zum 100.Gedenktag des Völkermords an den Armeniern im nächsten Jahr dürfen wir uns wohl auf einiges gefasst machen. 

Mein Artikel zur Jüdischen Diaspora und der Genozidleugnung aus dem Jahre 2007 scheint noch immer hoch aktuell zu sein. 

Mittwoch, 11. Juni 2014

Miloš Zeman lässt sich von antidemokratischen Kriminellen der OIC nicht einschüchtern


prag aktuell, 10.6.2014:

"Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman wird sich nicht für seine Ende Mai gemachten Äußerungen entschuldigen, in denen er den Islam selbst und nicht nur dessen falsche Auslegung durch Extremisten als ursächlich für Terror und Gewalt in der Welt brandmarkte.

Das berichtet heute die Online-Ausgabe der in Prag erscheinenden Tageszeitung Mladá fronta Dnes unter Berufung auf den Sprecher des Präsidenten, Jiří Ovčáček.

Eine Entschuldigung für die Aussagen zum Islam hatte dieser Tage Iyad bin Amin Madani (Foto), der Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (Organisation of Islamic Cooperation - OIC) vom tschechischen Staatsoberhaupt verlangt.

Er reagierte damit auf eine Ansprache Miloš Zemans, die dieser am 26. Mai anlässlich einer Feier zum Unabhängigkeitstag des Staates Israel im Prager Hotel Hilton gehalten hatte.

'Der Herr Präsident wird sich entschieden nicht entschuldigen. Denn der Herr Präsident würde eine Entschuldigung für das Zitieren eines heiligen islamischen Textes als Gotteslästerung erachten', zitiert iDnes.cz den Präsidentensprecher heute.

Gemäß dem auf der Webseite der 'Burg' veröffentlichten Redetext hatte Zeman am 26. Mai in Bezug auf den von religiösem Hass motivierten Terrorismus gesagt: 'Ich lasse mich nicht von Erklärungen beruhigen, dass es sich nur um kleine extreme Gruppen handelt, ich vermute im Gegenteil, dass diese Xenophobie und sagen wir dieser Rassismus oder Antisemitismus aus den eigentlichen Grundlagen der Ideologie hervorgeht, auf die sich diese fanatischen Gruppen stützen. Und erlauben Sie, dass ich als Beweis dieser Behauptung einen der heiligen Texte zitiere: "Der Baum ruft, hinter mir versteckt sich ein Jude, gehe und töte ihn. Der Stein ruft, hinter mir versteckt sich ein Jude, gehe und töte ihn."'

Aktueller Anlass für Miloš Zemans Aussagen zu Islam und Terrorismus waren der Anschlag im jüdischen Museum in Brüssel und die Entführung von 200 christlichen Mädchen in Nigeria durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram.

In einer am 5. Juni veröffentlichten Stellungnahme hatte die OIC-Menschenrechtsorganisation (IPHRC) die 'herabwürdigen Anmerkungen des Staatspräsidenten der Tschechischen Republik gegenüber dem Islam verurteilt' und ihre 'tiefe Besorgnis und starke Enttäuschung über das islamophobe Statement' ausgedrückt.

Zemans Äußerungen basierten auf 'Stereotypen gegenüber dem Islam', sie seinen 'konzeptuell falsch, faktisch falsch und irreführend'."

Donnerstag, 22. August 2013

Pluralismus-Nutznießer der Woche: Wolfgang Röhl

Der Achgut-Autor Wolfgang Röhl bewirbt die "arte"-Sendung "Churchills größtes Spiel" mit der Bemerkung, man könne aus ihr "erfahren, wie der ahnungsloseste, historisch verhängnisvollste US-Präsident aller Zeiten hieß". Der verhängnisvollste US-Präsident aller Zeiten, so Röhls Botschaft, war 1933-45 im Amt; gemeinsam mit Churchill und Stalin nahm er uns den Führer. Dabei sollte Röhl jedoch nicht gänzlich ausblenden, was das "Verhängnis" ihm und seinesgleichen Gutes brachte: Es gab seiner Bloggerkollegin Vera Lengsfeld Anlass, John Demjanjuk in rührender Weise als Opfer einer politischen Justiz Israels zu porträtieren, und ermöglichte es zudem dem kaum weniger dummen Akif Pirinçci, einen von Einwanderern ausgehenden "Genozid" an jungen deutschen Männern zu diagnostizieren.

Der exzessive Pluralismus, wie er bei Achgut praktiziert wird, verdankt seine institutionelle Garantierung dem "verhängnisvollen" Sieg der amerikanischen Demokratie und ihrer Verbündeten über den Hitlerfaschismus.

Mittwoch, 14. August 2013

"Wir sind israelische Christen, keine Araber"

Es heißt, die Christen im Nahen Osten seien hin und her gerissen zwischen den verschiedenen Fronten. 
Sunniten gegen Alawiten, Sunniten gegen Schiiten, Araber gegen Israelis, Muslime gegen Juden u.a. 
Für Israelis sind alle Christen Araber und für Araber sind Christen "Kolonien des westlichen und zionistischen Imperialismus." Es ist längst an der Zeit, das die christlichen Völker des Nahen Ostens den Mund aufmachen. So wie dieser aramäische Priester. 
          Die Brüder und Schwestern im Glauben sollten dem Folgen, statt sich aus Angst vor den Arabern                 künstlich zu echauffieren. 
"Die Charakterisierung als «arabische Christen» wird bewusst vermieden, manchmal vehement zurückgewiesen: "Wir sind Aramäer, wir sind israelische Christen. Wir lassen uns keine Arabisierung aufzwingen", kritisiert Shadi Haloul vom Offiziers-Forum.
Ihnen gegenüber stehen die offiziellen Kirchen und viele palästinensische Christen, die in der Initiative einen weiteren israelischen Versuch sehen, einen Keil in die palästinensische Bevölkerung zu treiben und Israels Christen und Muslime zu spalten." 
Bruderzwist 
http://www.domradio.de/nachrichten/2013-08-13/streit-um-armeedienst-im-heiligen-land

Sonntag, 3. März 2013

Heinsohn und Friedman antworten Erdogan

Der türkische Premier Erdogan redet sich um Kopf und Kragen. Die Liste seiner absurden Aussagen ist so lang wie seine über ein Jahrzehnt währende Führung der Türkei. Über den sudanesischen Diktator und Völkermörder Omar el-Bashir sagte Erdogan 2009, dass Muslime keine Völkermorde begehen könnten. Die Bestrafung von Volksverhetzern und Hassrednern durch eine Gesetzinitiative in Frankreich, welches die Leugnung von Genozid unter Strafe stellen sollte, bezeichnete Erdogan als Hass gegen Muslime und Türken.
Nunmehr bezeichnet er den Zionismus als ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". 

Es bleibt die Hoffnung, dass Erdogan irgendwann darauf kommt, dass nicht der Zionismus, sondern der Panturkismus/Turanismus ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt. Denn diese Ideologie, die nach wie vor das türkische Selbstverständnis prägt, ist die Grundlage für den ersten Völkermord des 20.Jahrhunderts an den Armeniern und zugleich "role model" für den Holocaust gewesen. 

Prof. Dr. Gunnar Heinsohn und Michel Friedman fragen sich daher angesichts der neuerlichen Eskapaden Erdogans gegen Israel, weshalb der Türke nicht zuerst vor seiner eigenen Haustür kehrt und den Genozid an den Armeniern aufarbeitet und versteht, bevor er sich zum Zionismus äußert. Hier ein paar Geschichtsstunden von Heinsohn und Friedman für die vielen deutsch-türkischen Erdogans unter uns: 

"Bis heute tut sich die Türkei umgemein schwer, an ihre juristische Pionierleistung von 1919 wieder anzuknüpfen. Stattdessen wird Angriff zur Waffe gegen alle, die an ihre Völkermorde erinnern. Israelis mit der Religion Henry Morgenthaus, auf den Armenier sich berufen, liefern dafür ein ideales Ziel." 

“Verbrechen gegen die Menschheit”

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/verbrechen_gegen_die_menschheit

"Was Erdogan zu Recht in der Welt fordert, nämlich den Islam zu respektieren, das erfüllt er gegenüber der christlichen und jüdischen Religion in seinem Land nicht. Die Meinungsfreiheit erlebt unter seiner Regierung Rückschläge. Die eigene historische Verantwortung der Türkei gegenüber den Armeniern wird immer noch geleugnet."
Erdogan mimt den türkischen Ahmadinedschad
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article114073445/Erdogan-mimt-den-tuerkischen-Ahmadinedschad.html

Dienstag, 11. Dezember 2012

Syria and the AKP by Memet Kilic, MdB

Dear Readers,

The summer months saw many heated developments in the Middle East, and recently it has been Syria at the centre of these developments. As part of the special topic of this month's issue I wanted to evaluate these developments from the point of view of international politics as well as from that of the AKP (Justice and Development Party) government in Turkey.
 
To intervene or not to intervene? Is that the question?

Clashes in Syria between the rebels and the Assad regime are growing in violence every day. While the country is burning in the flames of civil war, neither Germany nor other European countries look favourably upon military intervention. If we bear in mind that things did not go to plan in Afghanistan and that intervention in Iraq not only had no legitimate grounds from the beginning but also brought about a long and bloody chaos, this reluctance is not hard to understand. The preference for non-military alternatives becomes even more understandable when we look at the matter from the perspective of domestic policy, and consider the upcoming federal elections in Germany. 
On the other hand, because of the absence of sanctions due to the will, or more precisely the lack of will, of the West, for months Syria has been displaying, with the utmost ruthlessness, exactly what a cruel dictator is capable of.
 
In recent days, the civil war in Syria has spread to the country’s capital, Damascus. Some experts claim that since the rebels control a larger area than the Assad regime does, the situation has reached a turning point. Even if this claim is true, there are concerns that clashes, massacres and the exodus of Syrians will continue for months. According to figures from the United Nations, the civil war has so far caused 15,000 deaths – the same as in the war in Libya, where intervention took place despite the Russian and German veto. As Robert Fisk, Middle East correspondent for The Independent, said in February, “Egypt was not Tunisia; Bahrain was not Egypt; Yemen was not Bahrain; Libya was not Yemen. And Syria is very definitely not Libya.”  

Still, it must be stated that even though the West has not taken any military action against events in Syria, it has not remained completely silent. For over a year Western politicians have been increasingly expressing their demands to Assad. But Assad, as the saying goes, turns a blind eye. Faced with the situation in Syria, the politics of the West seem to be radical in terms of discourse but ineffective in terms of action. What’s more, the UN’s attempts at conciliation go no further than ineffective war diplomacy.   

All of this does not, of course, prove that intervention in Syria would be more appropriate than non-intervention and it is impossible to ignore the blood and tears that international military intervention would bring. However, when faced with the brutal realities of life, there is nothing to be gained from excuses. Those who choose non-intervention must accept the fact that the events that would take place following an illegitimate or unsuccessful military invasion may well still occur without any intervention.
 

Montag, 5. November 2012

"Mein Kampf", mein Minister?

Einem impotenten Hahne
Gleichend, stolzt ein Pangermane
Pochend auf das f r e i e Wort.
Es heißt Mord.

(Bert Brecht)


Aus einem Cicero-Interview mit Mathias Brodkorb, dem Bildungsminister des Landes, in dem der Präzedenzfall des Verbots einer Vortragsveranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft im universitären Raum* geschaffen wurde:

Cicero: Sie selbst haben schon im Jahr 2003 ausgerechnet in der ehemaligen „Kraft durch Freude“-Ferienanlage Prora auf Rügen vor Jugendlichen aus „Mein Kampf“ gelesen. Wie kam es dazu?
Brodkorb: Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte damals beschlossen, Prora symbolisch zurückzuerobern und dort ein großes Jugendfest zu feiern. Um diese Veranstaltung politisch einzubetten, haben wir eine Reihe von Workshops angeboten, bei der es auch um die Nazi-Ideologie ging, die ja nicht zuletzt zum Bau dieser gigantischen Ferienanlage geführt hat. Und da haben wir in der Tat diese Lesung aus „Mein Kampf“ abgehalten.

Cicero: Ohne in Bayern vorher um Erlaubnis zu fragen?
Brodkorb: Selbstverständlich.

Cicero: Haben Sie damit eine Rechtswidrigkeit begangen?
Brodkorb: Das mögen die Bayern beurteilen. Ich meine, ich habe damals einen guten Beitrag zur Aufklärung geleistet.

[...]

Cicero: Stellen Sie sich vor, „Mein Kampf“ würde vom 1. Januar 2016 an zu einem Bestseller im deutschen Buchhandel. Das wäre doch eine ziemliche Katastrophe schon allein für das Ansehen der Bundesrepublik im Ausland.
Brodkorb: Nein, das wäre weder eine Katastrophe, noch ließe es Rückschlüsse auf den politischen Zustand der Bundesrepublik Deutschland zu. Es wäre vielmehr eine ganz natürliche Reaktion auf 70 Jahre Wegschließpolitik.

Cicero: Und wenn etwa die israelische Regierung darum bitten würde, „Mein Kampf“ in Deutschland nicht zu veröffentlichen? Könnten wir uns dieser Bitte widersetzen?
Brodkorb: Wenn ich nicht falsch informiert bin, können Sie „Mein Kampf“ in Israel sogar auf Hebräisch kaufen. Aber selbst wenn nicht: Kein Staat der Erde hat das Recht, den Bürgern eines anderen demokratischen Staates vorzuschreiben, was diese lesen dürfen und was nicht. Auch Israel nicht.

Voilà, ein israelkritischer Österreicher, der sich weder von den Bayern noch von den Juden vorschreiben lässt, darauf zu verzichten, einen anderen israelkritischen Österreicher zu rezitieren!

* Daniel Leon Schikora: Demokratie und Meinungsfreiheit nach pommerscher Gutsherrenart, in: Die Achse des Guten, 26.10.2012, http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/demokratie_und_meinungsfreiheit_nach_pommerscher_gutsherrenart/ .

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Israelische Drohne von Armenien abgeschossen

Armenien und Aserbaidschan stehen kurz vor einem Krieg. Dieser Umstand wird von Israel und den USA mit Waffenlieferungen an Aserbaidschan noch weiter verschäft. Die martialische Vernichtungsrhetorik Bakus gegen Armenien erhöht sich mit zunehmender Modernisierung der eigenen Armee.

Die ersten aus Aserbaidschan stammenden Drohnen sichteten die Armenier nunmehr über Karabach und schossen kurzerhand eine ab. Baku ist verärgert. Das Kriegsmaterial stammt aus Israel und kostet sie insgesamt 1,6 Milliarden US-Dollar.

Israel ist ein Freund und Förderer der aserbaidschanischen Dikatur und seit jeher für seine Feindseligkeiten gegenüber Armenien bekannt. Israel unterstützte bereits in den 90er Jahren Aserbaidschans Politik der  ethnischen Säuberung an der armenischen Zivilbevölkerung und lieferte Waffen- und Kriegsmaterial zur Unterstützung der Ausrottungspläne Aserbaidschans.
Israel übernahm zudem die schmutzigen Propagandatätigkeiten für Baku und rechtfertigte die Gräueltaten international damit, die Armenier seien undankbare Bürger, die das Land ausbeuten und an das christliche Russland verraten würden. Die Armenier würden ihren Reichtum auf Kosten der muslimischen Aserbaidschaner horten und sie wirtschaftlich in Geiselhaft nehmen. Armenier seien zudem die größten Antisemiten, die einst mit den Nazis kollaboriert hätten.

Als seien diese Behauptungen nicht absurd genug, propagierte Israel außerdem, nicht die Türken hätten an den Armeniern, sondern die Armenier hätten an den Türken einen Völkermord im Jahre 1915/16 begangen. Der glühende Zorn der Aseri-Türken gegen die Armenier sei daher verständlich.

Die US-Waffenlieferungen an Aserbaidschan dürften ein weiteres interessantes Thema sein, das jedoch im Artikel der Global Post nicht thematisiert wird. Vielmehr wird pauschal behauptet, der Iran würde Armenien mit Waffen beliefern. Dies ist unwahr.
Wahr ist jedoch, dass Armenien Offensivwaffen aus Russland bezieht. Drohnen und Defensivwaffen stellt Armenien hingegen längst im eigenen Land her. 

"Global Post reports Israel, Russia and Iran violating UN-imposed embargo by selling arms to Armenia, Azerbaijan. Observers: Border skirmishes may escalate to wider regional conflict."
Report: Israel sells drones to Azerbaijan


"27 years off and on over the past three decades. “Everyone is now saying that the war is coming. We know that it could start at any moment [...] Blank said Israel has made a risky move by supplying Azerbaijan with drones and other high tech equipment, given the tenuous balance of power between the heavily fortified Armenian positions and the more numerous and technologically superior Azerbaijani forces. If ignited, he said, “[an Armenian-Azerbaijani war] will not be small. That’s the one thing I’m sure of.” "
Drone violence along Armenian-Azerbaijani border could lead to war

Freitag, 12. Oktober 2012

Armenischer Patriarch von Jerusalem verstorben

Der armenisch-apostolische Patriarch von Jerusalem, Torkom II. Manoogian, ist am 12. Oktober im Alter von 93 Jahren in Jerusalem gestorben. Asdvadz hokin lusavore - Unser herzliches Beileid! 

"Im Irak und Jerusalem aufgewachsen, war der Theologe und Musikwissenschaftler am theologischen Seminar in Jerusalem und als Seelsorger in den USA tätig. 1962 wurde er Bischof der Westlichen Diözese der Armenischen Kirche in den USA (Los Angeles), von 1966 bis 1990 stand er der Östlichen Diözese der Armenischen Kirche in den USA (New York) vor. 1968 wurde Manoogian zum Erzbischof ernannt. Er ist zudem Autor zahlreicher Bücher, Gedichte und Kompositionen."
Armenischer Patriarch von Jerusalem gestorben   

"Torkom Manoogian wurde 1919 in der Nähe von Bagdad geboren. Dorthin waren seine Eltern vor dem Völkermord geflohen, dem die Armenier während des Ersten Weltkriegs seitens der Türken ausgesetzt waren. Bereits als Heranwachsender wurde Manoogian in das St. Jakobs-Kloster in Jerusalem aufgenommen, wo er Theologie studierte. Im Alter von 20 Jahren wurde er in Jerusalem zum Priester geweiht."
Jerusalem: Armenischer Patriarch Manoogian verstorben
http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/49884.html


Dienstag, 25. September 2012

Alawiten und Juden - die bedrohten Nationen


"Assad beklagte, dass Juden in Damaskus verpflichtet würden, keine Nahrungsmittel an ihre „jüdischen Brüder“ in Palästina zu schicken, obgleich sie dort unter dem arabischen Aufstand litten. Wörtlich schrieb er: „Diese guten Juden haben den muslimischen Arabern Frieden und Zivilisation gebracht sowie Reichtum und Wohlstand in das Land Palästina. Sie haben niemanden verletzt und nichts mit Gewalt genommen. Dennoch haben ihnen die Muslime den heiligen Krieg erklärt und nicht gezögert, ihre Kinder und Frauen zu schlachten, trotz der Tatsache, dass England in Palästina und Frankreich in Syrien herrscht. Daher erwartet die Juden und die anderen Minderheiten eine schwarze Zukunft, falls das Mandat abgebrochen und das muslimische Syrien mit dem muslimischen Palästina vereint wird. Diese Vereinigung ist aber das ultimative Ziel der muslimischen Araber [...] 

In dem Brief von 1936 erklärte Assad den Franzosen, dass sich die „Alawitische Nation“ von der Nation der sunnitischen Muslime unterscheide, religiös und in den Gebräuchen. Die Alawiten wollten von einem muslimischen Syrien nicht annektiert werden, so Assad, weil sie vom Islam für Häretiker gehalten würden. Er warnte vor dem „schrecklichen Schicksal“, das die Alawiten nach einem Ende der französischen „Überwachung“ erwarte, nämlich Tod oder Zwangskonversion zum Islam , wie Kedar hier anmerkte. Um „Tod und Zerstörung“ zu vermeiden, forderte Assad die Errichtung eines separaten Alawitischen Staates unter französischer Schirmherrschaft."

Assads Urgroßvater sah Massaker voraus

Donnerstag, 30. August 2012

Dienstleistung für "antizionistische" Extremisten und Kriminelle

“Es muss als ein demokratiepolitischer Skandal ersten Ranges betrachtet werden, wenn eine staatliche Behörde im Mecklenburg-Vorpommern des Jahres 2012 erfolgreich ‘Empfehlungen’ gegen eine israelsolidarische Bildungsveranstaltung abgibt, um den Feinden der Demokratie, die sich nach ‘zionistenfreien’ Zonen sehnen, die Arbeit abzunehmen.” http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/uni_rostock_im_kampf_gegen_extremisten/

Donnerstag, 9. August 2012

Ethnische Säuberung für einen syrischen Gottesstaat

Wahabiten, Salafisten, Moslembrüder, Al-Kaida, Faruk-Brigarden - die Terroristen dieser Welt vereinigen sich zur Zeit in Syrien. Diesen Gruppen geht es ganz bestimmt nicht um den Kampf für die Freiheit oder die Errichtung eines demokratischen Rechtsstaates, sondern schlichtweg um die Auslöschung der Christen, Alawiten und sonstigen nicht-sunnitischen Völkern Syriens. Das Ziel der sunnitischen Terroristen ist schlichtweg die Errichtung eines islamischen Gottesstaates in Syrien.
Danach suchen sich diese Mörder ein neues Ziel, was schnell gefunden wäre - das benachbarte Israel und die westliche Welt.

"Den Kämpfern der Brigade Khalid bin al-Walid gehören viele Tunesier und Libyer an. Überhaupt stamme die Mehrheit der jihadistischen Schiitenhasser aus dem Ausland – aus Kuwait, Libyen, Jemen, Saudiarabien, Pakistan, Jordanien, Libanon, Palästina und aus dem Irak. Viele von ihnen hätten schon im Irak gegen die Amerikaner gekämpft.
Die Sorge, dass in Syrien ein zweiter Irak entsteht, wird denn auch immer greifbarer. Hinzu kommt die verstärkte Erinnerung an das Afghanistan der achtziger Jahre. Nach dem Einmarsch der Roten Armee 1979 setzten die USA im Kampf gegen die Sowjets auf arabische Jihadisten. Fast scheint es, als finde dieses Szenario heute seine Neuauflage in Syrien(...)
Offiziell spielt die Freie Syrische Armee die Anzahl der salafistischen Jihadisten sowie das ganze Problem konsequent herunter. Es seien nur einige hundert, die sich zudem in Syrien nicht auskennten und also keine grosse Rolle spielten, erklärt sie – und wirkt dabei ausgesprochen hilflos. Zumal sie selber nach wie vor wenig koordiniert und ohne jede politische Vision auftritt. Die ausländischen Jihadisten scheinen demgegenüber klare Vorstellungen davon zu haben, wie es nach dem Sturz Asads in Syrien weitergehen soll."

Sunnitische Milizen in Syrien: Namen als Kampfansagen

Donnerstag, 2. August 2012

"Verstehen Sie Spaß" auf ägyptisch

Eine ägyptische Moderatorin sitzt einem ägyptischen Schauspieler gegenüber und interviewt ihn. Eine vermeintliche Zuschauerin wird dazugeschaltet, die sich darüber beschwert, dass der ehrenwerte Schauspieler mit einem "dubiosen israelischen Sender" ein Interview führe und sich daher schämen solle.
Der Schauspieler erstarrt, die Zuschauerin wird weggeschaltet und die Sendung mit einer Werbepause unterbrochen.
In der Pause hakt der Schauspieler bei der Moderatiorin nach, ob es sich tatsächlich um einen israelischen Sender handele. Sie bejaht. Er beschwert sich, man habe ihn also angelogen und sich als deutscher Sender ausgegeben. Ein Mann vom Produktionsteam kommt dazu und provoziert ihn. Der Schauspieler regt sich derart auf, dass er anschließend das Studio auseinandernimmt und die Moderatorin schlägt.

Dieser Vorgang wiederholt sich noch mehrmals mit weiteren Studio-Gästen, die ihrer Wut, in einem vermeintlichen israelischen Sender verulkt worden zu sein, durch das Zertrümmern und Verprügeln des Produktionsteams Luft verschaffen.

Zum Ende folgt die Aufklärung und alle verbrüdern sich wieder. "Wir sind alle Ägypter. Hoch lebe Ägypten".

Warum ein Format wie "Verstehen Sie Spaß" in Ägypten problematisch sein kann. Und warum man sich nicht als Jude oder Israeli in Ägypten ausgeben sollte, seht ihr hier.