Freitag, 20. Juli 2012

Falsche Berichterstattung deutscher Medien - Bewusst oder aus Unkenntnis?

Die Welt schrieb in ihrem Artikel am 19.07.2012 folgendes:

"Selbst Aserbaidschan, traditionell wegen einer großen Aseri-Minderheit im Iran und Versorgungswegen für seine Exklave Nachitschewan dem Nachbarland freundlich gesonnen, rückte zuletzt ab. Vor dem Eurovision Song Contest enttarnten die aserischen Sicherheitsdienste Hisbollah-Mitglieder, die Anschläge auf westliche Botschaften geplant haben sollen. Prompt verschwanden zwei aserische Autoren während einer Iran-Reise. Seit Monaten schwelt zwischen den Ländern eine diplomatische Auseinandersetzung."
Welt: Iran nach dem Anschlag von Bulgarien noch tiefer in der Bredouille

Diese Information ist schlichtweg falsch. Aserbaidschan hatte seit seiner Unabhängigkeit in den 90ern immer ein sehr gespanntes, fast schon feindseliges Verhältnis zum Iran gepflegt, da der Iran den pantürkischen Träumen zur Errichtung eines Groß-Aserbaidschan im Wege steht.
Im Norden Irans lebt eine große aserisch-stämmige Bevölkerung, die Baku seit jeher versucht zu infiltrieren und gegen Teheran aufzuhetzen. Dies geschah bisher mit mäßigem Erfolg, da sich die aserischstämmigen Iraner in erster Linie als Iraner empfinden und sich stark der persischen Kultur verbunden fühlen, statt der Türkischen.
Wie ich meine zu Recht.

Ein Überblick über die politische Entwicklung Aserbaidschans könnt ihr hier nachzulesen:  
Acht Blickwinkel - Aserbaidschan

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